Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 05 - Echo

Alex Benedict 05 - Echo

Titel: Alex Benedict 05 - Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
übernahmen, und ich küsste den Boden.

Zweiundvierzig
    Es gibt keinen Schrecken, der einen Haushalt so erschüttern kann wie das Auftauchen eines unerwarteten Besuchers.
    Harley Esperson, Schaudern in der Hütte
    Alex deaktivierte den Link und gab ihn mir zurück, ehe er nach seinen Krücken tastete. »Chase, es ist zwingend notwendig, dass du die Finger davon lässt, bis ich zurück bin! Sollte ein Ruf eingehen, antworte nicht!«
    »Alex, was ...?«
    »Tu, was ich sage! Bitte! Ich bin so schnell wie möglich wieder hier.«
    Er humpelte davon. Ich rannte zum Fenster und blickte hinaus. Von dort schien niemand zu kommen. Und auf dem Korridor war niemand außer Alex. Also setzte ich mich, legte den Armreif neben mich auf den Tisch und musterte ihn.
    Mein Herz pochte heftig. Es war klar. Die Bestatterin hatte Belle ausgeschaltet. Sie musste es getan haben, während Belle außer Reichweite gewesen war und uns nicht hatte warnen können. Die Minuten zogen sich in die Länge. Dann, endlich, hörte ich Stimmen näher kommen.
    Alex kam mit Turam, Barnas und fünf oder sechs anderen zurück. Drei hatten Gewehre. Die anderen waren mit Pistolen bewaffnet. »Alle bereit?«, fragte er.
    Sie kontrollierten ihre Waffen, um sich zu vergewissern, dass sie geladen waren.
    »Okay, Chase, du musst Folgendes tun ...«
    Die Leute, die zusammen mit Alex gekommen waren, fingen an zu brüllen. Ich aktivierte den Link. »Belle, bitte antworte!« Turam hämmerte gegen die Tür. Draußen sah ich, wie ein paar ältere Leute die Kinder wegscheuchten. Einer der anderen warf einen Stuhl durch das Fenster. »Wir haben einen Notfall, Belle«, rief ich, darum bemüht, möglichst verzweifelt zu klingen. Ich glaube, allzu schwer fiel mir das nicht. »Bitte antworte!«
    Alex rief dazwischen: »Schnell, Chase! Hinten raus! Verschwinde, solange du noch kannst!«
    Dann Barnas: »Zu spät, Schlampe«, brüllte er, »du bist tot!«
    Zwei der Männer steckten ihre Gewehre zum Fenster hinaus und feuerten himmelwärts. Ich schrie: »Alex!«
    Weitere Schüsse.
    »Sie haben ihn umgebracht«, kreischte ich, »Sie Mistkerl!« Ich versuchte, in Tränen auszubrechen.
    »Tut mir leid, Schätzchen«, sagte Turam, »und auf Nimmerwiedersehen!«
    Lautstark flehte ich ihn an, nicht zu schießen. Dann feuerte Turam mit seiner Waffe ein weiteres Mal in die Luft. Ich schrie auf. Alex signalisierte mir, ich solle nicht übertreiben, und ich blieb daraufhin still.
    Alex und ich schwiegen und rührten uns nicht, während Turam und seine Leute lachten und sich darüber unterhielten, dass sie unsere Leichen hinausbringen und verbrennen würden.
    »Gelobt sei der König der Götter!«, sagte einer von ihnen.
    Alex zeigte zur Tür. Alle raus. Wir ließen meinen Armreif auf dem Tisch liegen, schalteten ihn aber nicht ab. Draußen auf dem Korridor sammelte sich derweil eine Menschenmenge. Die Leute sahen ein wenig verängstigt aus. Wir beruhigten sie, forderten sie auf, still zu sein, und räumten das Quartier.
    In einem der Nebenräume dankte Alex den Männern für ihre Hilfe. Dann und wann ging jemand zurück in unser Quartier und brüllte irgendetwas Unverständliches, möglichst blutrünstig Klingendes. Dann, endlich, hörten wir auch damit auf.
    Barnas und die anderen gratulierten sich gegenseitig und versicherten uns, falls jemand kommen und Schwierigkeiten machen würde, würden sie sich seiner angemessen annehmen.
    »Was meinen Sie«, fragte Turam, »hat es funktioniert?«
    »Sie haben sich großartig geschlagen«, entgegnete Alex.
    »Also«, fuhr Turam fort, »was ist aus Ihren Rettern geworden? Wer ist das, der kommen soll, um Sie zu holen?«
    »Ja«, sagte Barnas, »wie wäre es, wenn Sie uns endlich aufklären?«
    Alex setzte sich. »Belle antwortet nicht. Das sagt mir, dass wer immer da oben ist nicht zum Sternenkorps gehört. Und mir fällt nur eine andere Möglichkeit ein.«
    »Die Bestatterin«, warf ich ein.
    »Ja. Und sollte ich mich irren, werde ich mich später entschuldigen.«
    »Das wird nicht funktionieren, Alex.«
    »Warum nicht?«
    »Die Bestatterin spricht die hiesige Sprache nicht.«
    »Sie tut vermutlich genau das, was wir auch getan haben: Sie lässt ihre KI lauschen und als Dolmetscher fungieren. Selbst wenn nicht, macht das nichts aus. Sie kann das Geschrei und die Schüsse nicht missverstanden haben.« Er unterbrach sich. Berührte seine Silberkette. »Wir haben einen eingehenden Ruf.«
    »Das ist bestimmt Belle.« Mein Optimismus machte

Weitere Kostenlose Bücher