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Alex Benedict 05 - Echo

Alex Benedict 05 - Echo

Titel: Alex Benedict 05 - Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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unter zwölf Jahren. Das ist nicht annähernd genug, um unseren Fortbestand zu sichern.
    Das Leben hier ist nicht einfach. Die Leute arbeiten sehr hart. Das Wetter ist unbeständig. Das Gebrechen breitet sich aus. Wir sind nicht immer imstande, eine gute Ernte einzubringen, und so sterben uns Jahr für Jahr immer mehr weg. Wir versuchen, Nahrung für magere Zeiten einzulagern. Aber ...« Sie blickte auf und starrte für einen Moment den Ofen an. »Viele unserer Bürger haben aufgegeben. Die Leute wollen keine Kinder in diese Welt setzen. Es ist zu schmerzhaft. Wir erinnern uns an das, was wir vor nicht einmal zwei Generationen hatten. Und dann schauen wir uns um und sehen, was davon geblieben ist. Viele der älteren Leute sagen, sie wünschten, sie wären während der Dunklen Zeit gestorben. Die damals gestorben seien, die seien besser dran. Das hört man hier ständig.« Viscenda musterte die dunkel gefleckten Wände. An einer hingen vier oder fünf Skizzen, die Familien zeigten. Bilder von Papa und kleinen Tieren, Drachen und Booten. Gezeichnet in besseren Zeiten, möglicherweise. »Es scheint«, sagte Viscenda mit einem traurigen Lächeln, »als hätte Gott beschlossen, ein Ende zu machen. Und auch, dass dieses Ende nicht ganz dem entspricht, was wir erwartet haben. Es war nicht schnell und sauber für uns alle. Ein paar Überlebende sind übrig geblieben, aus welchem Grund auch immer, vielleicht, damit sie über das, was passiert ist, nachdenken und sich fragen, warum.«
    Alex schaute sie eindringlich an. »Viscenda, wir können helfen.«
    Sie schüttelte den Kopf, erschlug in Gedanken jeden Impuls der Hoffnung. »Ich habe gebetet, Sie wären dazu imstande. Sie würden uns helfen wollen. Aber wie ...?«
    »Ich möchte, dass Sie eine Generalversammlung einberufen. Lassen Sie mich zu Ihren Leuten sprechen!«
    Die Versammlung wurde für den nächsten Abend anberaumt. Inzwischen setzten wir uns mit Viscenda, Seepah und einigen der anderen Funktionsträger der Gemeinde zusammen, um uns so viele Informationen wie möglich über unsere Gastgeber zu verschaffen. Alex erkundigte sich nach der Weltbevölkerung vor Anbruch der Dunklen Zeit, ein Begriff, der sich sowohl auf die Katastrophe selbst als auch auf ihre Nachwehen zu beziehen schien. »Ich schätze«, antwortete Viscenda, »etwa eine Milliarde. Vielleicht nicht ganz so viele. Aber ich glaube nicht, dass je eine Zählung durchgeführt wurde.«
    Hatte es Nationalstaaten gegeben?
    Das Konzept war ihnen fremd. Die meisten Menschen hatten in Regionen gelebt, deren Zentrum jeweils eine Stadt bildete.
    Hatte es Kriege gegeben?
    »Lange Zeit herrschte Frieden. Bis die Lichter ausgingen«, sagte ein Mann namens Argo. »Hier und da hat es kriegerische Auseinandersetzungen gegeben. Aber die waren über Jahrhunderte nur eine Ausnahme. Und normalerweise haben die Menschen eher erschrocken reagiert, wenn das Töten angefangen hat. Historisch betrachtet waren Kriege stets nur von kurzer Dauer.«
    Einer aus der Gruppe erkundigte sich nach der Konföderation. Wie viele Welten gehörten dazu? Welche anderen Außerweltler gab es da? Ihm und den anderen fiel es schwer zu glauben, dass die Stummen Gedanken lesen konnten. »Wie ist das möglich?«, wollte Viscenda wissen. »Über welches Medium können Gedanken von einem Geist zum anderen wandern?«
    Wie so oft konnten wir auch diese Frage nicht beantworten.
    »Nehmen Sie es mir nicht übel«, sagte Viscenda, »aber für Angehörige einer so fortschrittlichen Spezies scheinen Sie und Alex erstaunlich desinteressiert zu sein.«
    Ich wusste nicht, wie ich ihr erklären sollte, dass unsere Welt voller Wunder war. Dass wir sie schlicht akzeptierten und uns nicht den Kopf über die Funktionsweise zerbrachen.
    Die Gemeindeangehörigen beschrieben die Jahre vor der Dunklen Zeit als goldenes Zeitalter. »Es ist wahr«, sagte Seepah. »Damals hatten wir ein gutes Leben. Aber wir wussten es nicht zu schätzen, bis wir es verloren haben.«
    Am nächsten Morgen schlenderte ich in den Speisesaal und fand dort eine Frau vor, die in Tränen aufgelöst war. Sie hatte gehört, dass Alex zu ihnen sprechen wollte, und sie hatte sich gedacht, dass es um ihre Zukunft ginge. Drei oder vier andere Frauen waren bei ihr. Als sie mich sah, bemühte sie sich, ihre Stimme in den Griff zu bekommen, und erhob sich, um mir entgegenzutreten. »Für uns gibt es keine Zukunft«, sagte sie. »Sagen Sie das Alex, falls er es immer noch nicht begriffen hat!« Eine ihrer

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