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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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»Wir unterhalten uns nur.«
    »Über das Schiff?«
    »Das auch.«
    »Worüber noch?«
    »Ich weiß nicht. Bücher. Religion. Was auch immer.«
    »Du unterhältst dich mit Belle über Religion?«
    »Warum nicht.«
    »Keine Ahnung. Es wirkt nur irgendwie …«
    »Sie hat recht umfassende Kenntnisse zu dem Thema. Sie weiß, wie die meisten großen Glaubensrichtungen entstanden sind. Sie kennt die Dogmen. Die Voraussetzungen …«
    »Aber«, fiel ihm Shara ins Wort, »das ist nicht das, was Menschen im Sinn haben, wenn sie über Religion sprechen. Glaubt Belle an Gott?«
    »Das solltet ihr sie fragen.«
    Also taten wir es. Belle ließ sich mit der Antwort ein paar Augenblicke Zeit. »Die Daten« , sagte sie, »sind nicht beweiskräftig.«
    »Also glaubst du nicht an ihn«, sagte Shara.
    »Sie sprechen von Glauben, Shara« , sagte Belle. »Ich ziehe es vor, keine Schlüsse zu ziehen, die auf purer Spekulation beruhen.«
    »In welche Richtung«, fragte ich, »deuten die Daten?«
    »Lassen Sie mich zunächst sagen, dass es für eine einfache Beta mit all den Beschränkungen, denen ich unterliege, schwer ist, ein Wesen zu erfassen, dem keine Grenzen gesetzt sind.«
    »Dann glaubst du also nicht?«, fragte Shara erneut.
    »Ich behalte mir ein Urteil vor.«
    Ich dachte, es wäre eine gute Idee, das Thema zu wechseln. »Über welche Bücher habt ihr gesprochen?«, erkundigte ich mich.
    »Oh, beispielsweise über Chans Schreib weiter .«
    »Was ist das?«
    »Ein Buch, das erklärt, warum man kein guter Autor werden kann, indem man Bücher über das Thema liest.«
    »Gut«, sagte ich. »Was sonst?«
    »Das Leben und die Zeit von Malakai Petrona.«
    »Das ist ein berühmter Archäologe«, sagte Alex zu Shara. »Aus dem letzten Jahrhundert.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Kulturkriege und schlimmere Abgründe.«
    »Wirklich? Du hast Interesse an kämpferischen Auseinandersetzungen über soziale Themen?«
    »Natürlich. Ich genieße es, mir anzusehen, wie die Leute darüber debattieren, ob die Bereitstellung von Obdach und Nahrung für Menschen, die sich entscheiden, nicht zu arbeiten, zersetzende Auswirkungen auf die Gesellschaft hat.«
    »Und welche Position vertrittst du dabei?«
    »Ich bin nicht sicher. Ich bin nicht sehr gut in diesen wenig fundierten Wissensbereichen. Ich kann mir beispielsweise nicht vorstellen, warum jemand sich entscheiden sollte, inaktiv zu sein. Aber zu diesem Thema gibt es einige faszinierende Aspekte, und die Problematik bei der Erfassung einiger dieser Aspekte macht sie noch interessanter.«
    »Erzähl ihr von dem Roman«, sagte Alex.
    »Ja. Wir haben uns auch über Der letzte Mann unterhalten.«
    »Das Buch von Bancroft.«
    »Richtig.«
    Alex hatte es gelesen. Zu seiner Zeit war es enorm bekannt gewesen. Falls Sie nicht damit vertraut sind: Es handelt sich um eine dieser Mehrgenerationengeschichten, in denen die Fehler der Eltern sich auf die Kinder niederschlagen, deren Reaktion dann wiederum Probleme für deren Kinder hervorbringt. Es ist eine komplizierte Geschichte, und damals dachte jedermann, es würde sich zum Klassiker entwickeln, aber heute liest es niemand mehr. »Warum«, fragte ich, »liest du einen Roman?«
    »Ich mag Romane« , sagte Belle. »Ich bin ein großer Anhänger von Vicky Greene.« Die Verfasserin spannender Geschichten aus der Welt des Übernatürlichen. Ich glaube, falls ich noch irgendwelche Zweifel daran gehabt hatte, dass KIs ichbewusst sind, so habe ich sie in diesem Moment verloren.

Siebenunddreißig
    Nie sind wir menschlicher als dann, wenn wir uns der natürlichen Welt akut bewusst werden. Gebt uns eine mondbeschienene Bucht oder steckt uns in ein Kanu auf einem breiten Fluss oder lasst uns einfach unter dem Sternenhimmel stehen. Das sind die Momente, in denen wir wissen, wer wir wirklich sind.
    Elizabeth Stiles, Gesänge im Nichts , 1221
    Die Wahrheit lautete, dass auch sechzehn Schiffe für die vor uns liegende Aufgabe unzureichend waren. Das hatten wir von Anfang an gewusst. Vermutlich würde es uns nicht schwerfallen, die Antares auszumachen, aber die Chancen, dass wir sie früh genug erreichen würden, um Passagiere von Bord zu holen, standen unglücklicherweise entmutigend niedrig. Es sei denn, natürlich, der Erste, der sie sah, trat auch in Aktion. Was exakt das war, womit ich rechnete.
    Zu Beginn lief alles gut. Wir erreichten das Zielgebiet und gingen in Suchformation, was einfacher war, als ich gedacht hatte. Dann warteten wir. Sharas Schätzung zufolge

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