Alex Benedict 06 - Firebird
können wir es nicht sagen.«
Nie hatte ich ein so erstarrtes Publikum gesehen. Sie saßen da und starrten mich an. Niemand rührte sich.
Alex kam zu mir. »Vielen Dank, Chase«, sagte er. »Meine Damen und Herren, nun wissen Sie, womit wir es zu tun haben.« Er verstummte und sah sich im Saal um. »Reden wir über das Antares-Objekt. Die exakte Ankunftszeit ist uns nicht bekannt, aber wir sind ziemlich sicher, dass wir den Zeitpunkt auf ein paar Tage genau eingegrenzt haben. Wir wissen auch nicht, an welcher Position sie genau auftauchen wird. Aber wir haben die Umgebung lokalisiert. Es ist wichtig, dass jeder von Ihnen daran denkt, dass das Schiff in einer Zeitschleife hängt. Das bedeutet, es könnte ohne Vorwarnung wieder abtauchen.«
Eine Hand wurde hochgereckt. Allie. »Alex, haben wir Kenntnis über die Dauer ihres Aufenthalts? Wissen wir im Vorfeld, wie lange sie bleibt. Ehe sie wieder, wie sagten Sie, abtaucht? «
»Ja, Allie. Möglicherweise bleibt sie sechs Stunden. Wahrscheinlich ungefähr fünf. Wegen dieser Datenunsicherheit möchten wir Sie davor warnen, an Bord zu gehen. Wir können in keinem Punkt wirklich sicher sein. Und die Situation ist sogar noch ungewisser, weil wir vermutlich nicht wissen werden, wie lange sie schon dort ist. Ihre primäre Aufgabe ist es, sie zu finden und uns ihre Position durchzugeben.«
Ein mir unbekannter Pilot reckte die Hand hoch. »Und Sie wollen die Rettung durchführen?«
»Das ist der Plan. Angenommen, es gibt Passagiere, dann würden wir uns wünschen, dass Sie sich mit Ihren Landefähren nähern und warten. Wir werden jede Landefähre mit zusätzlichen Druckanzügen ausrüsten. Chase und ich werden versuchen, an Bord zu gehen. Falls dort jemand ist, werden wir uns bemühen, die Leute so schnell wie möglich zu den Landefähren zu schaffen. Wir möchten, dass Sie Abstand halten. Wir wissen nicht, wie viel von der Umgebung mitgerissen wird, wenn das Ding wieder abtaucht. Vielleicht gar nichts. Aber wir gehen vom Schlimmsten aus.
Das bedeutet, es gibt ein Risiko. Es ist möglich, dass Sie, wenn Sie beim Abtauchen in der Nähe sind, mitgezogen werden. Ich wünschte, wir wüssten mehr darüber, aber so ist es nun einmal. Wenn also irgendjemand seine Entscheidung revidieren möchte, so haben wir Verständnis dafür.«
Cal sah nicht gerade beglückt aus. »Sie werden sie vielleicht nicht rechtzeitig erreichen können. Das Risiko wäre kleiner, würde, wer immer das Schiff entdeckt, an Bord gehen und mit der Evakuierung beginnen. Die anderen können helfen, sobald sie eintreffen.«
Alex sah sich im Saal um. Die anderen nickten zustimmend. »Er hat recht, Alex«, sagte Allie.
»Absolut«, stimmte Dot zu.
So ging es weiter, bis Alex beide Hände hob. »Warten Sie eine Sekunde. Hören Sie, wir wollen niemanden von Ihnen verlieren …«
»Zu spät«, sagte Paul Kaczmarek. »Der Erste, der bei dem Schiff eintrifft, fängt mit der Evakuierung an, richtig?«
Jede Hand im Saal ruckte hoch.
Dot stand neben Cal. »Wissen wir, wann das Ding erneut auftauchen wird? Falls wir es dieses Mal nicht schaffen?«
Alex überließ es Shara, darauf zu antworten. »In siebenundsechzig Jahren«, sagte sie.
»Um was für eine Art Schiff handelt es sich?«, fragte Michael. »Konnte es identifiziert werden?«
»Negativ.«
»Zu alt?«
»Davon gehen wir aus, ja.«
»Aber es hat immer noch Energie?«
»Ja.«
»Mein Gott«, sagte Cal. »Sie wollen also sagen, das Ding könnte siebentausend Jahre alt sein?«
»Ja.«
Dot lächelte. Verzückt. Wunderschön. In welch fabelhaftem Universum wir doch leben.
»Sonst noch Fragen?«
Eine. Von Linda: »Alex, Sie haben uns die Flugbahnen der schwarzen Löcher beschrieben. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, kann man in Schwierigkeiten geraten, wenn man einen Sprung initiiert, während man in so einer Flugbahn hängt?«
»Das ist richtig«, sagte Alex.
»Wenn wir das Zielgebiet wieder verlassen wollen, werden wir genau dort sein. Besteht die Gefahr, dass wir uns darin verfangen?«
Alex gab die Frage weiter an Shara. »Lassen Sie mich zu Beginn eingestehen«, sagte sie, »dass wir noch nicht alle Einzelheiten kennen. Aber wir sind ziemlich sicher, dass wir inzwischen wissen, welche Art von Raumfahrzeug gefährdet ist. Und unter welchen Umständen. Einige Techniker werden jedes Schiff vor dem Abflug untersuchen. Ihnen dürfte keine Gefahr drohen.«
»Sonst noch etwas?«
Anscheinend nicht. Shara verteilte die Formationsanweisungen, wir
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