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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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sollte sie einen Grund gehabt haben, nie davon gehört hatte. »Nein«, sagte er. »Wenn es zwischen den beiden irgendwelchen Ärger gegeben hat, dann habe ich davon nichts mitbekommen. Warum fragen Sie?«
    »Ich versuche nur zu verstehen, was in dieser Nacht passiert ist.«
    Er nickte. »Das würden wir wohl alle gern wissen.«
    »Hatte Robin Feinde?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Aber noch mal: Ich habe ihn nicht so gut gekannt. Soweit ich weiß, gab es ein paar Leute, die ihn nicht unbedingt besonders gern hatten. Er stand in dem Ruf, nicht sonderlich umgänglich zu sein, auch wenn mir das nie aufgefallen ist. Mir gegenüber war er immer in Ordnung. Eliot hat mir einmal erzählt, er wäre anderen Leuten gegenüber nicht gerade vertrauensvoll. Vielleicht hatte er eine schwere Jugend. Wer weiß?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Na ja, er muss so viel klüger gewesen sein als die anderen Kinder, und vermutlich hat er das auch gern durchblicken lassen. Was ihn ziemlich unbeliebt gemacht hätte.«
    »Fällt Ihnen irgendjemand ein, der ihn hätte aus dem Weg haben wollen?«
    »Es hat Gerüchte gegeben, er würde an einer neuen Form des interstellaren Antriebs arbeiten, der richtig Feuer geben würde. Irgendwas, das für intergalaktische Flüge geeignet wäre. So etwas könnte schon zu Ärger mit einigen großen Tieren in den einschlägigen Konzernen führen.«
    Ich starrte hinaus zu einem grauen Himmel. Die Sonne versuchte durchzudringen, aber ich glaubte nicht, dass sie es schaffen würde. »Mr Shimazaki …«
    »Mitsui, Chase.«
    »Mitsui. Der Name hat Rhythmus.«
    »Danke, Chase. Ich fürchte allerdings, auf seinen Träger trifft das weniger zu.«
    »Mitsui, soweit ich gehört habe, hat Robin einige Jachten verloren …«
    Seine KI meldete einen eingehenden Ruf. Von jemandem, der ihm etwas verkaufen wollte. »Sollen sich wieder melden«, sagte er. Sein Gesicht legte sich in unzählige Falten, während er über die Jachten nachdachte. »Ja, das ist richtig. Ein paar Schrottkisten. Vier, glaube ich.«
    »Wie kam es, dass er sie alle verloren hat?«
    »Sie haben irgendwelche Experimente durchgeführt, aber Genaueres weiß ich nicht. Eliot hat über solche Dinge nicht gesprochen, und ich war auch nicht sonderlich daran interessiert. Aber ich glaube, sie haben gar nicht damit gerechnet, die Jachten wieder zurückzubringen. Die hatten, glaube ich, nicht einmal KIs. Zumindest ein Teil der Jachten hatte keine.«
    »Danke, Mitsui«, sagte ich. »Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Freut mich, Chase. Und wenn Sie das nächste Mal irgendeinen exotischen Ort besuchen wollen, hoffe ich, Sie denken an uns.«
    »Das werde ich.«
    »Sie sind auch Pilotin, richtig?«
    Damit überraschte er mich. »Ja«, sagte ich. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich weiß nicht, Sie hören sich an wie jemand, der weiß, wovon er redet.«
    »Danke.«
    »Mir fehlt es«, sagte er. »Das Cockpit. Und die Frauen. Sie und Ihre Schwestern sind schon eine besondere Marke.«
    Vom Meer her zog in dieser Nacht ein Gewitter auf, trübte die Lichter der Stadt und brachte starke Winde und massenhaft Regen mit sich. Ich verbrachte den Abend damit, die Liste der Namen durchzugehen, die etwas mit Robin zu tun hatten, und nach jemandem zu suchen, der vielleicht imstande war, etwas Licht in das Dunkel zu bringen. Ich tätigte ein paar Anrufe, kam aber nicht weiter.
    Ich führte eine Suche nach Eliot Cermak durch. Er war selbstständiger Raumpilot gewesen, Geschäftsführer von Cermak Transport. Geboren in Templeton, in den Dimrockebenen im Jahr 1326. War 1348 zur Flotte gestoßen. Erwarb seine Pilotenlizenz 1351. Und stieg bis zum Kommandanten eines Zerstörers auf. Ausgeschieden im Jahr 1373.
    Im selben Jahr hatte er Cermak Transport gegründet und eine Jacht gekauft, die er auf den Namen Wellenbrecher getauft hatte (das war dann wohl das Raumfahrzeug, in dem er und Robin unterwegs gewesen waren, als sie sich an der Skydeck-Verfolgungsjagd beteiligt hatten).
    Als unabhängiger Pilot war er äußerst erfolgreich. Er ließ sich von Leuten anheuern, die außergewöhnliche Ziele erreichen wollten, Orte, die von den großen Fluggesellschaften nicht angeflogen wurden. Das bedeutete auch, dass er regelmäßig Forschungsteams und bisweilen auch reiche Gäste beförderte, die ganz einfach nicht gern mit der breiten Masse reisten.
    Er baute diverse Beziehungen zu Geschäftsleuten und Wissenschaftlern auf, zu denen auch Robin zählte. Er war auch der Pilot der Mission nach Indikar

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