Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
gewesen, in deren Zuge William Winter 1383 ums Leben kam. Ich suchte nach Informationen über Winter. Er hatte sich auf die Frühgeschichte spezialisiert, vor allem auf die Große Expansion; die Zeit, in der sich die ersten Kolonialwelten hatten etablieren können. Dem Bericht zufolge hatten er und Robin die Ruinen des Außenpostens von Indikar untersuchen wollen, der vor tausend Jahren zerstört worden war.
    Cermak hatte rotes Haar, und die Videos von ihm zeigten mir einen Mann, der ein unbekümmertes Selbstvertrauen ausstrahlte. Der Junge sah aus wie der geborene Anführer, und ich gebe zu, er beeindruckte mich. Es fiel mir nicht schwer, in ihm den Captain eines Zerstörers zu sehen.
    An diesem Abend rief ich Ramsay an (in Andiquar war es gerade Nachmittag). Als ich ihm erzählte, dass Robin vier Jachten verloren hatte und dass die Jachten offenbar nur zu dem Zweck erworben wurden, sie hinauszufliegen und zurückzulassen, keuchte er buchstäblich auf. »Sind Sie sicher?«
    »Absolut.«
    »Warum, Chase? Warum sollte er so etwas tun?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber Sie haben eine Theorie.«
    »Ja. Sie müssen Teil eines Experiments gewesen sein.«
    »Welche Art von Experiment?«
    »Wahrscheinlich eines, das irgendetwas mit seiner Idee von den alternativen Universen zu tun hatte.« Es fiel mir nicht leicht, diese Worte auszusprechen, aber er schien geradezu entzückt zu sein.
    »Können Sie das etwas weiter ausführen?«
    »Okay, passen Sie auf: Ich rate nur. Und ich möchte nicht zitiert werden.«
    »Das ist in Ordnung. Betrachten Sie sich als eine zuverlässige Quelle.«
    »Nicht in diesem Leben, Junge. Aber ich glaube – und noch mal: Ich habe keine Beweise – ich glaube, er wollte die Jachten in eines dieser alternativen Universen schicken, von denen er ständig geredet hat. Entweder war er erfolgreich …«
    »Oder sie sind in die Luft geflogen.« Er schüttelte den Kopf. Notierte etwas auf einem Block. »Glauben Sie wirklich, dass es um so etwas ging?«
    Hmm. Was glaubte ich wirklich? Die Wahrheit war, dass ich mir einfach nicht vorstellen konnte, was er sonst im Sinn gehabt haben könnte. »Ich wünschte«, sagte ich, »wir könnten einfach den Ort aufsuchen, an den er sie gebracht hat. Und nachsehen, ob sie noch dort sind.«
    »Ich nehme an, es gibt keine Möglichkeit, das zu tun?«
    »Mir fällt jedenfalls keine ein, Jack.«
    Ich widmete mich wieder meinen Nachforschungen und sah mir einige der neueren Berichte über das Erdbeben an. Es war die schlimmste Naturkatastrophe, die sich in der jüngeren Geschichte auf Rimway ereignet hatte. Und die zweitschlimmste in der ganzen Konföderation.
    Zehntausende waren in einer Epoche, in der so etwas nicht hätte passieren dürfen, umgekommen. Aber irgendwie war das bevorstehende Beben, immerhin eine 8,0, den Überwachungsmonitoren entgangen und hatte den Planeten unvorbereitet getroffen. Die Bewohner der Gegend wussten, dass sie in einer Gefahrenzone lebten, aber auch wenn das Gebiet regelmäßig von kleinen Beben erschüttert wurde, hatte man ihnen versichert, die moderne Technik werde ein großes Beben weit im Voraus entdecken. Sie würden mehr als genug Zeit haben, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Aber es war anders gekommen. Das Erdbeben war beinahe ohne Vorwarnung aufgetreten. Schlimmer noch, es hatte nahe der Oberfläche gebebt und einen Tsunami ausgelöst, der gleich im Anschluss noch einige Tausend Überlebende umgebracht hatte. Die Bildaufzeichnungen waren entsetzlich: Leute schrien, rannten davon, während um sie herum Gebäude einstürzten und Brände ausbrachen. Und dann kam die Welle.
    Als es vorbei war, als die Rettungsteams nach Hause gegangen und die Beerdigungen vollzogen waren und die Techniker ihre Erklärungen abgegeben hatten, kamen die Geschichten über individuelle Heldentaten auf. Die Namen der vielen, die ihr Leben riskiert und bisweilen auch verloren hatten, um anderen zu helfen, würden größtenteils nie bekannt werden. Aber es gab Ausnahmen. Und dazu zählte auch Eliot Cermak. Er hat meine Kinder rausgeholt. Mitten durch die Flammen. Hat eine Decke über sie geworfen und sie in Sicherheit gebracht. Ich danke Gott, dass er da war.
    Eine junge Frau erzählte, wie er sie aus einem brennenden Gebäude gerettet hatte. Ein Mann, der ihm gegenüber gewohnt hatte, hatte gesehen, wie er verängstigte Erdbebenopfer anwies, sich in höher gelegene Gebiete zu retten. Am Ende war Cermak wie Robin verschwunden.
    Ich rief Alex an und erzählte

Weitere Kostenlose Bücher