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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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gestorben ist. Ich glaube, es wird Zeit, herauszufinden, was wirklich passiert ist.«
    Zwei Tage später überquerten wir den Kontinent in einem Gleitzug. In Port Leo stiegen wir aus und verbrachten die Nacht im Hotel Amerada. Es ist mir peinlich, aber ich muss gestehen, ich hatte etwas zu viel getrunken und wurde Bestandteil der Bühnenshow. Normalerweise tue ich so etwas nicht, und vermutlich wäre es auch da nicht passiert, hätte Alex mich in den Club begleitet. Aber das hatte er nicht, und mir kam in den Sinn, dass diese Leute, die immer sagten, man solle sich amüsieren, solange man die Gelegenheit hat, und man solle Spaß haben, solange niemand verletzt wird, weil uns nicht ewig Zeit bleibt, vielleicht doch recht hatten. Also schloss ich mich den zwei oder drei Frauen im Mittelpunkt des Partygeschehens an.
    Am Morgen hatte ich ein vage schlechtes Gewissen und verblüffte Alex damit, ihm zu erklären, ich würde in meinem Zimmer frühstücken. Ich wollte nicht das Risiko eingehen, irgendjemandem vom Vorabend zu begegnen. Aber die Art, wie Alex mit mir sprach, verriet mir, dass er wusste, dass irgendetwas vorgefallen war, auch wenn er nichts weiter dazu sagte. Und am Mittag, unter einem prachtvollen, wolkenlosen Himmel, verließen wir das Hotel, mieteten uns einen Gleiter und flogen nach Taraska.
    Taraska besteht aus zerklüftetem Land, Bergen und Tälern, teilweise beherrscht von dichten Wäldern, haufenweisen Felsen und zwei sehr hohen Bergen. Genau der richtige Ort für Leute, die am liebsten auf einer Insel oder der Rückseite des Mondes leben würden, die jedoch die Vorzüge zu schätzen wissen, welche die Nähe zur Zivilisation mit sich bringt. Und in architektonischer Hinsicht bewiesen sie Geschmack. Da gab es ein paar Läden, zwei Cafés, einen Nachtclub, eine Kirche und ein Rathaus, die alle recht elegant aussahen. Privathäuser verteilten sich großzügig über das Gelände und wirkten mit ihren Türmchen, Kuppeln und Bögen ein wenig pompös.
    Die Einwohner erwiesen sich als recht gesellig. Sie versammelten sich in den Cafés oder im Nachtclub oder in den Häusern ihrer Nachbarn. Hier fanden jede Menge Partys statt, so wurde uns erzählt. Und mir fiel es nicht schwer, das zu glauben.
    William Winters Sohn, der ebenfalls William hieß, wohnte in einem dreistöckigen Haus mit Säulen und Türmchen und runden Fenstern. Der Rasen war säuberlich manikürt, und zwei Reihen Salonikibäume beschatteten das Grundstück. »Womit verdient er seinen Lebensunterhalt?«, fragte ich Alex.
    »Soweit ich weiß, sitzt er nur auf seiner Veranda und sieht seinen Blumen beim Wachsen zu.«
    »Und woher kommt das Familienvermögen? Weißt du das?«
    »Das existiert schon seit Generationen.«
    Die Umgebung wirkte vollkommen still, als wir herabsanken. Die Haus-KI forderte uns auf, uns zu identifizieren. »Alex Benedict«, sagte ich. »Wir haben eine Verabredung mit Mr Winter.«
    »Sehr erfreut. Willkommen in Whitcover.« Später erfuhren wir, dass jedes Haus in Taraska einen Namen hatte. Da gab es beispielsweise Burlingame und Epizentrum und Pyrrhus. Burlingame war, so sagte man uns, aus dem Hut gezogen worden. Der Eigner von Epizentrum war Geologe, und Pyrrhus war im Besitz einer Familie, die behauptete, sie stamme von Griechen ab. Ein grauweißer Felsbrocken ragte auf dem Rasen von Whitcover auf.
    Die KI hatte sich ein wenig aufgeblasen angehört, und wir fragten uns, warum Winter die Grußformel nicht etwas milder gestaltet hatte. Immerhin schien das keine Gegend zu sein, in der es allzu viele Probleme mit Vertretern oder Gottesboten gab.
    Ein oder zwei Minuten später setzten wir auf, und die KI wies uns an, zur vorderen Veranda zu gehen. Wir stiegen aus, traten auf einen gepflasterten Gehweg, gingen zur Vorderseite des Hauses und erklommen die fünf Marmorstufen zur Veranda. Die Umgebung war prachtvoll. Eine sanfte Brise raschelte in den Bäumen, Blumen blühten und Vögel zwitscherten. Die Tür wurde geöffnet, und wir gingen zwischen zwei Säulen hindurch und betraten das Haus, wo wir von einem jungen Mann in formeller Kleidung in Empfang genommen wurden. »Guten Tag« , sagte er. »Mr Winter wird gleich bei Ihnen sein.«
    Tatsächlich handelte es sich bei dem jungen Mann um ein Hologramm. Als er vor der Lampe im Korridor stand, warf er keinen Schatten. Er lächelte höflich, führte uns in ein Empfangszimmer und lud uns ein, Platz zu nehmen. Als wir das getan hatten, lächelte er wieder, machte auf dem Absatz kehrt

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