Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
dass dieses oder jenes Stück aus dem Feuervogel stammte.
    Alex beugte sich irgendwann zu mir hinüber und fragte mich, ob ich der Aufführung immer noch abgeneigt sei.
    »Es ist ganz in Ordnung«, sagte ich.
    Er lachte.
    Als er durch den Wald zieht, entdeckt Ivan dreizehn Prinzessinnen, die von Kastschej gefangen gehalten werden. In eine davon ist Ivan unsterblich verliebt, und er bittet Kastschej, sie freizulassen (wie es aussieht, ist er durchaus bereit, die anderen ihrem Schicksal zu überlassen).
    Kastschej weigert sich, und der unausweichliche Konflikt beginnt. Die anderen magischen Kreaturen werden herbeigerufen, um ihrem Meister zu helfen, und von Anfang an ist klar, dass Ivan keine Chance hat. Aber dann kommt der Feuervogel, der zu seinem Wort steht und die Musik so machtvoll aufpeitscht, dass der Kastschej und seine Kreaturen gezwungen sind zu tanzen, bis sie erschöpft in tiefen Schlaf sinken.
    Nun offenbart der Feuervogel das Geheimnis der Unsterblichkeit Kastschejs, ein gewaltiges, aber zerbrechliches Ei, in dem sich sein Geist verbirgt. Kastschej erwacht und stellt Ivan zu einem spektakulären Duell, das sich weitgehend in der Luft abspielt. Die Musik erhebt sich zu einem Crescendo, und schließlich durchbricht der Prinz die verzweifelte Abwehr seines Gegners und rammt sein Schwert in das Ei.
    Kastschej zerfällt.
    Und Ivan bleibt allein auf der Bühne zurück. Die magischen Kreaturen, die einst unter der Herrschaft ihres Meisters gelebt hatten, sind fort. Die Prinzessin, für die Ivan gekämpft hat, taucht auf, und die beiden fallen einander in die Arme. In diesem letzten Moment, in dem die Musik ihr Tempo erneut ändert, taucht noch einmal der Feuervogel auf, um der Vereinigung seinen Segen zu erteilen. Dann ist auch er fort, und der Vorhang fällt. Dann tosender Applaus.
    »Und, was meinst du?«, fragte Alex.
    »Okay«, sagte ich. »War eine nette Aufführung.«
    Audree, die einen großen Teil ihrer Freizeit einer Amateurtheatergruppe widmete, fand die Inszenierung exzellent, und Alex bemerkte, die Frau, die den Feuervogel dargestellt hatte, sei herausragend gewesen – und natürlich wussten wir alle, warum – und Hal erklärte, ja, es sei recht gut gewesen, aber Strawinski könne Rimsky-Korsakow nicht das Wasser reichen.
    Am Morgen, wieder im Landhaus, als wir draußen auf der Veranda saßen, fragte ich Alex, ob er etwas gesehen hätte, das vielleicht etwas mit Robin zu tun haben könnte. Es war ein weiterer schöner Tag, und eine kühle Brise wehte vom Fluss zu uns herauf.
    »Ich habe eine Idee«, sagte er.
    »Und die wäre …?«
    »Der Feuervogel ist ein Phönix, Chase. Das weißt du sicher schon, nicht wahr?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Er ist einer.«
    »Und warum ist das wichtig?«
    »Du weißt doch, wofür der Phönix berühmt ist, oder?«
    »Äh, nein.«
    »Du kannst ihn nicht töten.«

Siebzehn
    Dieser traurigste, trostloseste,
beklagenswerteste aller Orte – Villanueva.
    Inga Yassuf, Die Große Wanderung ,
3916 n. Chr.
    Der Flug nach Villanueva dauerte fünf Tage. Alex verbrachte den größten Teil seiner Zeit mit Belle, ging kurze, biografische Darstellungen durch, Berichte, Geschichten, Mythen, einfach alles, was er in Verbindung mit dieser fehlgeleiteten Welt finden konnte. Er überflog sogar einige der bekannteren, zeitgenössischen Romane, die diese Welt als Kulisse nutzten: Nachtmusik , Der lange Winter – worin eine gewisse Ironie lag – Delia Parva , Allein mit Onkel Harry und ein Dutzend andere. Alex bemerkte, dass sie zwangsläufig stets das gleiche Thema abdeckten: Immer war da ein Wissenschaftler, unterstützt vom jeweiligen Helden, der die Welt zu warnen versuchte. In den Romanen wurde es so dargestellt, als hätte niemand gewusst, was bevorstand. In der Realität hatten es natürlich alle gewusst. Sie wussten, was passieren würde, und sie wussten auch, wann es passieren würde. Trotzdem waren sie geblieben.
    Es war, alles in allem, deprimierendes Zeug. Ich entzog mich, indem ich mir einige von Haylie Pattersons Rampenlicht -Sendungen anschaute. Haylie war ein knallharter Journalist, der sich als Komödiant maskierte. Er war damals schon so ausnehmend populär, wie er es heute noch ist. Er lud Politiker zu Interviews, machte sich über sie lustig und stachelte sie gleichzeitig an. Der Lohn für jene, die sich dem stellten, war eine enorme öffentliche Präsenz. Es schien, als würde jeder in der Konföderation mit Begeisterung zusehen, wie Haylie tat, als würde er seine

Weitere Kostenlose Bücher