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Alex Benedict 06 - Firebird

Alex Benedict 06 - Firebird

Titel: Alex Benedict 06 - Firebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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kosmischen Maschinerie vernichtet worden, die sie so sehr bewundert hatten.
    Als wir uns näherten, richtete Belle die Teleskope auf die Welt aus, und wir blickten hinab auf Städte und Schnellstraßen und Brücken. Es war ein unglaublicher Anblick. Hätte ich es nicht besser gewusst, ich hätte geglaubt, wir befinden uns auf dem Anflug nach Rimway.
    Wir hatten bereits vor dem Abflug gewusst, dass Villanueva bemerkenswert gut erhalten war. Die von KIs betriebenen Einrichtungen arbeiteten immer noch. Sie hatten ihre Funktion beibehalten, als der letzte Mensch längst nur noch eine ferne Erinnerung war. Die KIs ersetzten verfallene Häuser, restaurierten Hafenanlagen und pflegten Parks. Automatisierte Vehikel bewegten sich durch die Straße und über den Himmel.
    Wir schwenkten in einen Orbit ein und glitten auf die Nachtseite, wo wir, obwohl wir wussten, was uns erwartete, einen Schock erlitten. Die Lichter brannten. Überall. In Städten, die sich über das Land verteilten, an Flussufern. Andere Lichter bewegten sich auf den Straßen und am Himmel. Und sie folgten einem biologischen Rhythmus: Dort, wo es spät war, mitten in der Nacht, gab es nur wenige Lichter, und die Häuser lagen größtenteils im Dunkeln, so, als würden die Bewohner schlafen.
    »Sieht nicht so aus, als würde diese Welt uns brauchen, was?«, sagte Alex.
    Villanuevas verhangener Mond trieb über uns. Weiße Wolken zogen gleichmütig über den lunaren Himmel. Der Mond war groß genug, dass man das System ohne allzu große Übertreibung als Doppelplaneten hätte bezeichnen können.
    Belle riss uns aus unseren Betrachtungen. »Eingehende Botschaft, Chase.«
    »Stell sie durch.«
    » Belle-Marie » , sagte eine männliche Stimme. »Willkommen auf Villanueva.« Der Sprecher redete in sachlichem Ton, formell, Aufmerksamkeit gebietend. Ich möchte mich nicht wiederholen müssen. »Hier spricht Himmelstor.«
    Himmelstor war das automatische Überwachungssystem im Orbit über dem Planeten, und ich hatte damit gerechnet, dass es sich melden würde. Trotzdem war ich nun erschrocken. »Ja, Himmelstor. Was gibt es?«
    »Sie sollten wissen, dass Sie sich in einem gefährlichen Gebiet aufhalten. Es ist in höchstem Maße angeraten, keinen Landungsversuch zu unternehmen.«
    Himmelstor diente allein dem Zweck, die Dinge im Auge zu behalten. Arglose Reisende zu warnen. Ungewöhnliche Aktivitäten zu melden. Oder irgendwelche unvorhergesehenen technologischen Fortschritte auf der Welt dort unten. Ich fragte mich, worüber sich die Verantwortlichen Sorgen machten. Fürchteten sie, die Maschinen könnten eine Invasionsflotte auf den Weg bringen, um die Konföderation zu beseitigen?
    Okay, war nur ein Witz. Aber es gibt da draußen Leute, die sich Sorgen machen, die hartnäckig behaupten, man dürfe unabhängig agierenden KIs nicht trauen. Besonders galt dies für solche, die zurückgelassen und dem Verfall – oder der Weiterentwicklung, was auch immer – auf einer Welt preisgegeben worden waren, an die niemand mehr einen Gedanken verschwenden mochte. Die Abschaltung der Energieversorgungssatelliten wurde im Zuge von Wahlen auf Rimway immer wieder aufs Neue diskutiert. »Ich hatte immer geglaubt, eine KI würde ihre Funktion nach zwei oder drei Jahrhunderten verlieren«, sagte ich zu Alex. »Wie können sie nach all dieser Zeit hier draußen immer noch funktionieren?«
    Er zuckte mit den Schultern. Keine Ahnung. Und die Einzelheiten interessierten ihn auch nicht sonderlich.
    »Ich nehme an« , sagte Belle, »dass einige der KIs sich zu einem weltumspannenden Netzwerk zusammengeschlossen haben. Selbst wenn niemand mehr da ist, arbeiten sie gemäß der wie auch immer gearteten Protokolle weiter, die ihnen zugeteilt wurden. Diese könnten sich allerdings ein bisschen weiterentwickelt haben.«
    Himmelstor ist schon so lange da draußen, wie irgendjemand sich erinnern kann. Zu manchen Zeiten hielt sich eine Gruppe Wissenschaftler an Bord auf; zu anderen war, wie auf dem Planeten, nur die KI anwesend. Und, ja, wenn wir den KIs auf Villanueva nicht trauen können, dann stellt sich die Frage, warum wir wir uns einbilden, wir könnten gerade der trauen, die sich in ihrer direkten Nachbarschaft im Orbit befindet. Ich bat Belle um eine Antwort. »Glaubensfrage« , sagte sie.
    Ich schaltete zu dem Satelliten zurück. »Wir haben verstanden, Himmelstor. Danke für die Warnung.«
    »Darf ich das als Zusicherung auffassen, dass Sie nicht versuchen werden, auf dem Planeten zu

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