Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
Nachricht hatte. Von wem?
    Sie kam von Jannie und Damon. Sie beschwerten sich bitterlich, dass ich nicht zu Hause war, auch wenn es nur eine Nacht war. Wann ich zurückkäme? Würden sie aus West Point ein schönes Souvenir bekommen? Wie wäre es mit einem glänzenden Schwert für beide? Und eines auch für Klein-Alex.
    Dann war noch eine Nachricht da.
    Die stammte nicht von den Kindern.
    Auch nicht von Jamilla.
    Detective Cross, während Sie in West Point sind, sollten Sie mit Colonel Owen Handler sprechen. Er unterrichtet Politikwissenschaft. Er könnte einige Antworten für Sie haben. Er ist ein Freund der Bennetts. Vielleicht weiß er sogar, wer sie ermordet hat.
    Ich will nur helfen. Sie brauchen alle Hilfe, die Sie bekommen können.
    Fußsoldat
68
    Die drei Killer waren hier gewesen. Diesen Gedanken konnte ich nicht aus dem Kopf vertreiben. Das Gefühl steckte in meinen Knochen, in meinem Blut.
    Sampson und ich gingen auf der Hauptstraße zur Thayer Hall. Mehrere Kadetten übten auf der Ebene den Parademarsch. Als wir näher kamen, sahen wir, dass man in den Boden Holzpflöcke getrieben hatte, um den Kadetten genau anzuzeigen, wo sie ihre makellosen scharfen Kehrtwendungen zu machen hatten. Ich musste lächeln. Es erinnerte mich daran, dass so viele Dinge im Leben Illusionen waren. Vielleicht sogar die »Fakten«, die ich in diesem Fall sammelte.
    »Was hältst du von dieser Hilfe, die wir bekommen? Dieser verrückte E-Mailer? Der Fußsoldat«, fragte Sampson. »Es gefällt mir nicht, Alex. Es ist zu einfach, zu glatt. Bei diesem gesamten Fall geht es darum, dass Verbrechen Unschuldigen in die Schuhe geschoben werden.«
    »Du hast Recht. Wir haben keinen Grund, den Informationen zu glauben, die wir von ihm bekommen. Deshalb tue ich es auch nicht. Andererseits sind wir hier. Warum nicht mit Professor Handler reden? Es kann nichts schaden.«
    Sampson schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, es wäre so, Alex.«
    Ich hatte bei der historischen Fakultät angerufen, gleich nachdem ich die »hilfreiche« E-Mail vom Fußsoldaten erhalten hatte. Man sagte mir, Professor Handler hätte von elf bis zwölf Uhr eine Vorlesung. Wir hatten bis dahin zwanzig Minuten Zeit und beschlossen, uns die Sehenswürdigkeiten anzuschauen: Washington Hall, ein höhlenartiges dreigeschossiges Gebäude, wo das gesamte Kadettencorps gleichzeitig die Mahlzeiten einnehmen konnte, die Eisenhower- und MacArthur-Baracken, die Kadettenkirche und mehrere unvergleichliche Ausblicke auf den Fluss.
    Kadetten strömten auf dem Gehweg an uns vorbei, alle auf Hochglanz getrimmt. Sie trugen langärmelige graue Hemden mit schwarzen Krawatten und graue Hosen mit schwarzen Streifen. Ihre Messinggürtelschnallen glänzten wie Gold.
    Alle bewegten sich im Eiltempo. Das steckte an.
    Thayer Hall war ein riesiger grauer Bau und beinahe ohne Fenster. Drinnen sahen alle Unterrichtsräume identisch aus. In jedem waren die Tische in Hufeisenform aufgestellt, damit alle in der ersten Reihe saßen.
    Ich wartete mit Sampson auf einem verlassenen Korridor, bis Handlers Vorlesung zu Ende war und die Kadetten herausmarschierten.
    Für Studenten benahmen sie sich unglaublich ordentlich.
    Aber das überraschte mich nicht. Trotzdem war es ein beeindruckendes Schauspiel. Warum benehmen sich nicht alle Studenten in allen Universitäten ordentlich? Weil es niemand verlangt? Ach was, zum Teufel, ist doch egal. Aber der Anblick war wirklich stark. Alle diese jungen Menschen waren so zielstrebig und entschlossen. Zumindest an der Oberfläche.
    Professor Handler kam nach seinen Studenten aus dem Seminarraum. Er war ein kräftiger Mann, etwa eins zweiundachtzig groß, mit kurz geschnittenem grauem Haar. Ich wusste bereits, dass er in Vietnam gedient und ein Magisterdiplom von der University of Virginia und an der Penn State promoviert hatte. Das alles stand auf der Website von West Point.
    »Wir sind die Detectives Sampson und Cross«, sagte ich, als ich zu ihm ging. »Könnten wir einen Moment mit Ihnen sprechen?«
    Handler verzog das Gesicht. »Um was geht es denn, Detectives? Steckt einer unserer Kadetten in einem Schlamassel?«
    »Nein, nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Die Kadetten scheinen alle tadellos zu sein.«
    Ein Lächeln breitete sich auf Handlers Gesicht aus. »Oh, Sie wären überrascht, Detectives. Sie wirken nur so tadellos. Also, wenn es nicht um einen meiner Schützlinge geht, weshalb wollen Sie dann mit mir sprechen? Robert und Barbara Bennett?
    Ich habe bereits

Weitere Kostenlose Bücher