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Alex Rider 4/Eagle Strike

Alex Rider 4/Eagle Strike

Titel: Alex Rider 4/Eagle Strike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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ihn wahrscheinlich ohnehin umbringen. »Ich verbringe meine Ferien hier«, sagte er. »Ich lag am Strand in der Sonne, als ich Sie sah. Ihre Jacht legte gerade im Hafen an.«
    »Du arbeitest nicht für MI6?«
    »Nein.«
    »Aber du bist mir bis zum Restaurant gefolgt?«
    »Stimmt«, nickte Alex.
    Yassen lächelte. »Dachte ich mir doch, dass da jemand war.« Dann wurde er wieder ernst. »Du hast in dem Haus gewohnt.«
    »Eine Freundin hat mich eingeladen«, sagte Alex. Plötzlich kam ihm ein Gedanke. »Ihr Vater ist Journalist. War er das Ziel, wollten Sie ihn umbringen?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Jetzt schon.«
    »Das war eben einfach Pech, dass du zufällig in dem Haus wohntest, Alex. Ich habe es dir schon einmal gesagt. Das war nicht persönlich gemeint.«
    »Klar doch.« Alex starrte Yassen direkt in die Augen. »Sie meinen nie etwas persönlich.«
    Yassen ging zu den beiden Männern hinüber. Sofort begann Franco wieder aufgeregt und wütend auf ihn einzureden, wobei er die Wörter förmlich ausspuckte. Er hatte sich ein Glas Whiskey eingegossen und es in einem Zug geleert, aber Alex keine Sekunde aus den Augen gelassen.
    »Der Junge weiß nichts und kann uns nicht schaden«, sagte Yassen. Alex glaubte, dass er nur deshalb Englisch sprach, damit Alex alles verstehen konnte.
    »Was haben Sie mit ihm vor?«, fragte Raoul in gebrochenem Englisch.
    »Legen Sie ihn endlich um!« Das kam von Franco.
    »Ich töte keine Kinder«, antwortete Yassen. Aber Alex wusste, dass das nicht stimmte, jedenfalls nicht ganz. Die Bombe, die er im Ferienhaus gelegt hatte, hätte jeden töten können, der sich darin aufhielt. Auch wenn es zehn Kinder gewesen wären, Yassen hätte mit keiner Wimper gezuckt.
    »Sind Sie verrückt?« Franco schnappte vor Aufregung nach Luft. »Sie können ihn doch nicht einfach laufen lassen! Er wollte Sie umbringen! Wenn Raoul nicht rechtzeitig zurückgekommen wäre, hätte er es auch tatsächlich geschafft!«
    »Mag sein.« Yassen betrachtete Alex noch ein letztes Mal sehr aufmerksam, dann fasste er einen Entschluss. »Es war nicht sehr klug von dir, einfach hier aufzukreuzen, kleiner Alex«, sagte er. »Die beiden hier meinen, dass ich dich zum Schweigen bringen soll, und natürlich haben sie Recht. Aber ich bin überzeugt, dass du wirklich rein zufällig hier aufgetaucht bist. Denn wenn ich glauben würde, dass du irgendetwas weißt, wärst du längst tot. Aber ich bin ein vernünftiger Mensch. Du hattest schon einmal die Gelegenheit, mich umzulegen, und hast es nicht getan. Deshalb will ich dir jetzt auch eine Chance geben.«
    Er redete leise und in schnellem Französisch auf Franco ein. Franco schien zunächst zu widersprechen und zu schmollen, doch während Yassen weiterredete, breitete sich auf seinem Gesicht langsam ein Grinsen aus.
    »Und wie soll das funktionieren?«, fragte er.
    »Sie kennen doch viele Leute. Sie haben Beziehungen. Sie müssen nur die richtigen Leute bestechen.«
    »Der Junge wird dabei umkommen.«
    »Aber genau das wollen Sie doch, Franco!«
    »Also gut!« Franco spuckte auf den Teppich. »Ich freue mich schon darauf, ihm dabei zuzusehen!«
    Yassen kam wieder zu Alex herüber und blieb vor ihm stehen. »Du hast Mut, Alex«, sagte er. »Das bewundere ich an dir. Jetzt gebe ich dir die Gelegenheit, allen zu zeigen, wie mutig du bist.« Er nickte Franco zu. »Sie können ihn mitnehmen!«
    N eun Uhr abends. Die Nacht senkte sich über Saint-Pierre herab; ein Sommergewitter zog auf. Die Luft lag schwer und still über dem Ort und mächtige Wolken hatten sich vor die Sterne geschoben.
    Alex stand auf dem Sandboden im Dunkel eines Durchgangs. Er konnte immer noch nicht glauben, was mit ihm geschah. Franco hatte ihn mit vorgehaltener Pistole gezwungen, seine Kleidung gegen ein dermaßen absurdes Kostüm auszutauschen, dass er sich absolut lächerlich vorgekommen wär e – wenn er nicht gewusst hätte, welch große Gefahr ihm mit dieser Kleidung bevorstand.
    Zuerst hatte er ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte anlegen müssen. Dann kam eine Jacke mit großen Schulterstücken, die über seine Oberarme herabhingen, und eine Hose, die äußerst eng um seine Schenkel und seine Taille lag, aber in der Mitte der Waden aufhörte. Jacke und Hose waren mit Goldpailletten und Tausenden winziger Perlen bestickt, sodass Alex, wenn er sich im Licht bewegte, wie ein Miniaturfeuerwerk funkelte und blitzte. Schließlich hatte man ihm schwarze Schuhe gegeben, einen seltsam geformten

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