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Alex Rider 4/Eagle Strike

Alex Rider 4/Eagle Strike

Titel: Alex Rider 4/Eagle Strike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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die Tickets waren.
    Er gab Jack ein Zeichen, denn er hatte sich ein Opfer ausgesucht: Dem Dicken mit Bart stand eine herbe Enttäuschung bevor. Der Mann stand günstig, nur wenige Schritte von Alex entfernt. Eine Ecke seiner Eintrittskarte ragte tatsächlich ein kleines Stück weit aus der Tasche. Jack hatte es übernommen, den Mann aufzuhalten; Alex brachte sich in Position für den Angriff.
    Jack schob sich nahe an den Dicken heran und tat so, als erkenne sie einen alten Bekannten wieder. »Harry!«, schrie sie begeistert und warf ihm die Arme um den Hals.
    »Ich bin nich t …«, begann der Mann.
    In diesem Augenblick machte Alex zwei Schritte vorwärts, umrundete eine Frau, die er vage aus einer TV-Serie wiedererkannte, und zog das Ticket aus der Gesäßtasche des Dicken. Rasch schob er es dann unter seine Jacke und klemmte es zwischen Arm und Körper. Die Sache hatte keine drei Sekunden gedauert und Alex hatte nicht einmal besonders vorsichtig sein müssen. Beim Taschendiebstahl gibt es eine einfache Wahrheit: Er setzt ebenso viel Organisationstalent wie Fingerfertigkeit voraus. Sein Opfer war hinreichend abgelenkt worden, schließlich hing ihm eine hübsche junge Frau um den Hals. Wenn man jemanden in den Arm kneift, merkt er es nicht, wenn man ihn gleichzeitig am Bein berührt. Das war eine der Lektionen, die Ian Rider seinem Neffen vor Jahren erteilt hatte.
    »Erinnerst du dich nicht an mich?«, rief Jack gerade aus. »Wir haben uns doch im Savoy kennengelernt!«
    »Nein, tut mir leid. Sie verwechseln mich anscheinend mit jemandem.«
    Alex schob sich bereits an ihm vorbei zur Brücke. In ein paar Sekunden würde der Mann nach seiner Eintrittskarte greifen und feststellen, dass sie nicht mehr da war. Doch selbst wenn er Jack festhielt und beschuldigte, hätte er keinerlei Beweise. Bis dahin war Alex mit der Karte längst verschwunden.
    Er zeigte das Ticket dem Wärter und trat auf die Brücke, aber besonders wohl war ihm nicht bei der Sache; hoffentlich gelang es dem Dicken trotzdem, eingelassen zu werden. Er fluchte leise, weil es Damian Cray gelungen war, ihn in einen Dieb zu verwandeln. Andererseits wusste er schon seit dem Moment, in dem Cray seinen Anruf aus Südfrankreich entgegengenommen hatte, dass es keinen Weg zurück mehr gab.
    Jetzt hatte er die Brücke hinter sich und gab die Eintrittskarte an der anderen Seite ab. Durch einen dreieckigen Eingang betrat er den Game Dom e – eine riesige Halle, die mit High-Tech-Spots ausgeleuchtet wurde. Eine erhöhte Bühne, darüber ein gewaltiger Plasmabildschirm, auf dem in großen Buchstaben CST geschrieben stand. Ungefähr 50 0 Gäste hatten sich bereits vor der Bühne eingefunden, nippten an ihren Champagnergläsern und aßen Kanapees. Es herrschte eine heitere, lockere und erwartungsvolle Stimmung.
    Die Musik verstummte, das Licht änderte sich und der Bildschirm wurde dunkel. Ein tiefes Summen setzte ein; Trockeneisnebel senkte sich über die Bühne. Ein einziges Wor t – Gameslaye r – erschien auf dem Bildschirm. Das Brummen wurde immer lauter. Die Buchstaben bröckelten auseinander und eine Gestalt erschien, ein einzelner Ninja-Krieger, von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet, der sich an den Bildschirm zu klammern schien wie eine Miniausgabe von Spiderman. Inzwischen war das Brummen ohrenbetäubend laut geworden, ein röhrender, brüllender Wüstenwind, hinter dem sich Orchestermusik zu verbergen schien. Offenbar waren Windmaschinen eingeschaltet worden, denn plötzlich blies ein starker Wind durch die Kuppel, der die Nebelwolken wegfegt e – und Damian Cray enthüllte. Er stand in einem weißen Anzug mit breiter, rosa und silber gestreifter Krawatte allein auf der Bühne. Sein Bild erschien in riesiger Vergrößerung auf dem Bildschirm.
    Die Zuschauermenge drängte in Richtung Bühne, Applaus setzte ein. Cray hob die Hand.
    »Herzlich willkommen!«, rief er.
    Auch Alex wurde von der Menschenmenge zur Bühne geschoben. Er wollte Cray so nahe wie möglich kommen. Bereits jetzt spürte er eine seltsame Erregung darüber, dass er sich mit einem Menschen in einem Raum befand, den er sein ganzes Leben lang gekannt hatte, dem er aber nie persönlich begegnet war. Sein erster Eindruck war, dass Damian Cray in Wirklichkeit kleiner schien, als er auf den Hochglanzfotos in den Zeitschriften wirkte. Aber Cray gehörte seit dreißig Jahren zu den größten Berühmtheiten. Er hatte eine starke Persönlichkeit und strahlte ein grenzenloses Selbstvertrauen sowie

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