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Alex Rider 4/Eagle Strike

Alex Rider 4/Eagle Strike

Titel: Alex Rider 4/Eagle Strike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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fehlende Sonnen zu finden. Aber zuerst muss er in den Tempel des Regengotts Tlaloc eindringen, sich durch fünf Kammern hindurchkämpfen und sich dann in den Teich des Heiligen Feuers stürzen. Schafft er das alles, gelangt er auf die nächsthöhere Spielebene und hat so Zugang zum nächsten Spiel, das wir zurzeit entwickeln.«
    Ein vierter Techniker kam mit einer Webcam auf die Bühne, bat Alex, sich nicht zu bewegen, und scannte ihn schnell von Kopf bis Fuß. Dann drückte er auf einen Knopf an der Seite der Kamera und verließ die Bühne wieder. Cray wartete, bis der Mann verschwunden war.
    »Vielleicht haben Sie sich schon gefragt, was die kleine, schwarz gekleidete Figur auf dem Bildschirm zu bedeuten hat«, fuhr er fort, wobei er so tat, als teile er dem Publikum jetzt etwas ganz Persönliches und Vertrauliches mit. »Die Figur heißt Omni und wird der Held aller Gameslayer-Spiele sein. Vielleicht finden Sie ihn anfangs ein wenig langweilig und einfallslos. Aber Omni ist genau wie jedes Kind in Englan d – eigentlich wie jedes Kind auf der Welt. Und jetzt will ich Ihnen zeigen warum!«
    Der Bildschirm wurde dunkel, dann explodierte er plötzlich in einem grellen digitalen Farbenwirbel. Ein ohrenbetäubender Fanfarenstoß erklan g – nicht echte Trompeten, sondern eine digitale Nachahmun g –, und die gewaltige Doppeltür eines Tempels mit einem riesigen, aus Holz geschnitzten Aztekengesicht erschien. Schon auf den allerersten Blick war klar, dass die grafische Qualität des Gameslayer weit besser war als alles andere, was Alex bisher gesehen hatte. Einen Augenblick später schnappte die gesamte Zuschauermenge überrascht nach Luft, und Alex ging es nicht anders: Ein Junge schlenderte über den Bildschirm und blieb vor dem Tor des Tempels stehen. Der Junge war Omn i – aber er sah jetzt ganz anders aus. Er trug jetzt genau dieselben Kleider wie Alex. Er sah Alex wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich oder richtiger: Er war genau wie Ale x – bis ins kleinste Detail, bis zu den braunen Augen und den über die Stirn hängenden blonden Haarsträhnen.
    Applaus brandete in der Halle auf. Die Journalisten kritzelten hektisch auf ihren Notizblöcken herum oder redeten aufgeregt in ihre Handys. Jeder wollte als Erster mit der Story über diesen unglaublichen Trick herauskommen. Vergessen waren die Kanapees und der Champagner.
    Crays Softwarefabrik hatte eine Avatar-Figur erzeugt, einen virtuellen Doppelgänger von Alex. Und damit konnte auch jeder andere Spieler nicht nur das Spiel spielen, sondern durch sein virtuelles Ebenbild tatsächlich selbst Teil des Spiels werden. Alex war sofort klar, dass der Gameslayer auf der ganzen Welt wie eine Bombe einschlagen würde. Die Millionen würden nur so in Crays Kassen prasseln.
    Und 2 0 Prozent davon würde er für wohltätige Zwecke stiften, erinnerte sich Alex.
    Konnte ein derart sozial eingestellter und guter Mensch denn wirklich sein Feind sein?
    Cray wartete geduldig, bis wieder Ruhe eingekehrt war, dann wandte er sich an Alex. »Höchste Zeit, dass wir endlich mit dem Spiel anfangen!«, rief er.
    Alex setzte sich vor den Computermonitor, den die Techniker auf den Tisch gestellt hatten. Er griff nach dem Joystick und drückte mit dem linken Daumen auf eine der Tasten. Auf dem Monitor und auf dem riesigen Plasmabildschirm ging sein virtueller Doppelgänger nach rechts. Alex hielt ihn an und drehte ihn in die andere Richtung. Der Joystick sprach unglaublich leicht an. Alex fühlte sich beinahe wie ein aztekischer Gott, der den sterblichen Alex wie eine Puppe tanzen ließ.
    »Mach dir nichts draus, wenn du beim ersten Versuch umkommst«, sagte Cray großmütig. »Die Konsole reagiert schneller als irgendeine andere auf dem Markt. Es dürfte also eine Weile dauern, bis du dich daran gewöhnt hast. Aber wir stehen alle auf deiner Seite, Alex. Also lo s – spielen wir mit Feathered Serpent ! Wollen mal sehen, wie weit du kommst!«
    Die Tore des Tempels schwangen auf.
    Alex drückte auf einen der Steuerknöpfe und sein Doppelgänger ging geradewegs in die Spielkulisse, die fremdartig und bizarr wirkte, aber hervorragend realisiert worden war. Der Tempel war eine Mischung aus primitiver Kunst und Fantasiewelt. Riesige Säulen ragten empor, überall flammten Leuchtfeuer auf, komplizierte Hieroglyphen bedeckten die Wände und in den Ecken kauerten Aztekenfiguren. Der Boden war aus Silber, nicht aus Stein. Seltsame Metalltreppen und Korridore zogen sich durch den ganzen

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