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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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eigentlich ablief, lautete die Antwort, Malagosto sei jetzt ein Geschäftszentrum, in dem Motivations- und Kreativitätsseminare für Anwälte, Bankiers und Manager abgehalten würden. Das war natürlich gelogen. In Wirklichkeit wurden auf der Insel die neuen Rekruten von Scorpia ausgebildet. Auf Malagosto lernten sie, wie man tötet.
    Alex Rider saß am Bug des Motorboots und sah die Insel langsam näher kommen. Es war dasselbe Boot, das ihn auch zum Witwenpalast geführt hatte: Der silberne Skorpion funkelte in der Sonne. Nile, bekleidet mit einer weißen Hose und einem Blazer, saß ihm gegenüber, er war vollkommen entspannt.
    »Ich war dort drei Monate zur Ausbildung«, schrie er durch das Lärmen des Motors. »Aber das war viele Jahre nach deinem Vater.«
    Alex nickte, sagte aber nichts. Er beobachtete den Glockenturm, der gefährlich schräg über die Baumwipfel ragte. Der Wind zerzauste seine Haare und die Gischt schlug ihm ins Gesicht.
    Julia Rothman war am Morgen noch vor ihnen aus Positano abgereist; sie musste nach Venedig, weil dort eine Entscheidung anstand, bei der ihre Anwesenheit erforderlich war. Nach dem Frühstück hatten sie sich noch kurz gesehen, und da war sie ganz ernst und geschäftsmäßig gewesen. Alex werde die nächsten Tage auf Malagosto verbringen, sagte sie, nicht für eine komplette Ausbildung, sondern für eine erste Einschätzung. Dazu gehörten eine medizinische Untersuchung, ein psychologischer Test und die Ermittlung seiner allgemeinen Fitness und Fähigkeiten. Außerdem hätte Alex dort Zeit, über seine Entscheidung nachzudenken.
    A ber Alex wollte nicht länger nachdenken. Seine Entscheidung stand fest, und alles andere war gleichgültig. Die vorige Nacht hatte nur eine einzige gute Nachricht gebracht. Mr s Rothman hatte ihm versprochen, sich um Jerrys Ausrüstung zu kümmern, die Alex auf dem Dach von Consanto hatte liegen lassen müssen.
    »Ruf sie doch an«, hatte sie gesagt. »Abgesehen von allem anderen, wollen wir doch nicht, dass die beiden sich Sorgen um dich machen und womöglich gar zur Polizei gehen. Was den Fallschirm und die anderen Sachen betrifft, habe ich dir bereits gesagt, dass ich deinem Freund einen entsprechenden Scheck schicken werde. Fünftausend Euro dürften ja wohl reichen.« Sie hatte gelächelt. »Siehst du, Alex. Das meine ich. Wir wollen für dich sorgen.«
    Nachdem sie gegangen war, hatte er von seinem Zimmer aus Tom angerufen. Sein Freund reagierte erleichtert.
    »Wir haben gesehen, wie du gelandet bist, und wussten also, dass du noch lebst. Dann ist eine Weile gar nichts passiert. Und plötzlich ist dieses Ding in die Luft geflogen. Warst du das?«
    »Nicht direkt.«
    »Wo bist du jetzt?«
    »In Positano. Mir geht’s gut. Aber, Tom, hör mir z u …«
    »Ich weiß«, sagte Tom düster. »Du kommst nicht mehr zur Schule zurück.«
    »Du sagst es.«
    »Wieder der MI6?«
    »So ähnlich. Ich erzähl’s dir später mal.« Das war gelogen. Alex wusste, er würde seinen Freund nie wieder sehen. »Sag Jerry, dass er demnächst einen Scheck bekommt, als Schadensersatz für seine Sachen. Und sag ihm bitte auch, dass ich ihm sehr dankbar bin.«
    »Was ist mit der Schule?«
    »Das Beste wäre, du behauptest, du hättest mich gar nicht gesehen. Die brauchen nur zu wissen, dass ich in Venedig verschwunden bin.«
    »Ale x … du klingst so seltsam. Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    »Ja, Tom. Bis bald.«
    Er legte auf und war plötzlich sehr traurig. Tom war die letzte Verbindung zu der Welt, in der er bisher gelebt hatt e – und diese Verbindung hatte er nun auch noch gekappt.
    D as Boot legte an einem Steg an, der sorgfältig hinter einem vorspringenden Felsen verborgen war, sodass niemand beim Ankommen oder Verlassen der Insel beobachtet werden konnte. Nile sprang an Land. Er bewegte sich mit der Grazie eines Balletttänzers. Das Gleiche war Alex früher einmal bei Yassen Gregorovich aufgefallen.
    »Hier entlang, Alex.«
    Alex folgte ihm über einen gewundenen Pfad, der zwischen mehreren Bäumen hindurchführte. Die Gebäude gerieten für einige Augenblicke außer Sicht.
    »Darf ich dir was sagen?«, fragte Nile. Er schenkte Alex sein freundlichstes Lächeln. »Ich freue mich sehr, dass du bei uns mitmachen willst. Es ist großartig, dich auf der Gewinnerseite zu wissen.«
    »Danke.«
    »Und ich hoffe, du überlegst es dir nicht noch anders, Alex. Ich hoffe, du versuchst uns nicht reinzulegen oder so was. Aber das wirst du natürlich nicht

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