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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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stand ihm, wie gesagt, persönlich sehr nahe. Die Abmachung sah vor, dass der Austausch um sechs Uhr morgens stattfinden sollt e – das war im März. Und zwar auf der Albert Bridge.«
    »März? In welchem Jahr?«
    »Vor vierzehn Jahren, Alex: am 13 . März. Da warst du zwei Monate alt.«
    Mr s Rothman beugte sich über den Tisch und legte eine Hand auf den Fernseher.
    »Wir von Scorpia haben immer Wert darauf gelegt, alles aufzuzeichnen, was wir tun«, erklärte sie. »Dafür gibt es einen guten Grund. Wir sind eine kriminelle Organisation. Daraus ergibt sich automatisch, dass niemand uns trau t – nicht einmal unsere Klienten. Die nehmen an, dass wir lügen und betrügen. Also filmen wir unsere Aktionen, um zu beweisen, dass wi r – auf unsere Ar t – ehrlich sind. Wir haben auch den Austausch auf der Albert Bridge gefilmt. Wäre der Sohn des Beamten in irgendeiner Weise zu Schaden gekommen, hätten wir beweisen können, dass wir nichts damit zu tun gehabt hatten.«
    Mr s Rothman drückte auf einen Knopf. Der Fernseher flackerte auf und zeigte Bilder aus der Vergangenheit, als Alex gerade acht Wochen alt gewesen war. Zuerst sah man die Albert Bridge über der Themse, auf einer Seite den Battersea-Park, auf der anderen die Ausläufer von Chelsea. Es regnete. Ein typischer Londoner Nieselregen.
    »Wir hatten drei Kameras«, fuhr Mr s Rothman fort. »Die mussten wir sorgfältig verbergen, denn sonst hätte der MI6 sie entfernt. Aber wie du siehst, haben sie alles festgehalten.«
    Drei Männer in Anzug und Mantel. Zwischen ihnen ein junger Mann mit gefesselten Händen. Offenbar der Sohn. Er sah jünger als achtzehn aus. Er zitterte.
    »Man blickt hier auf die Südseite der Brücke«, erklärte Mr s Rothman. »Vereinbart war Folgendes: Unsere Agenten sollten mit dem Jungen aus dem Park kommen. Der MI6 und dein Vater sollten sich vom anderen Ufer nähern. Die beiden sollten über die Brücke gehen. Ganz einfach.«
    »Man sieht überhaupt keine Autos«, sagte Alex.
    »Um sechs Uhr morgens? Da hätte es ohnehin wenig Verkehr gegeben, aber ich gehe davon aus, dass der MI6 die Straßen abgesperrt hat.«
    Schnitt. Die Kamera befand sich jetzt irgendwo hoch oben am Rand der Brücke. Alex bekam ein mulmiges Gefühl. Auf dem Bildschirm erschien John Ride r – das erste bewegte Bild von seinem Vater, das Alex zu sehen bekam. Der Mann trug eine dicke gefütterte Jacke. Er sah sich aufmerksam nach allen Seiten um. Alex wünschte, die Kamera könnte näher an ihn heranfahren. Er wollte mehr vom Gesicht seines Vaters sehen.
    »Das ist die klassische Methode des Gefangenenaustauschs«, erklärte Mr s Rothman. »Brücken gelten als neutrales Gebiet. Die beiden Beteiligte n – in diesem Fall der Junge und dein Vate r – sind auf sich allein gestellt. Da kann eigentlich nichts schiefgehen.«
    Sie drückte auf Pause.
    »Alex, dein Vater ist auf der Albert Bridge gestorben. Ich weiß, dass du ihn nie kennengelernt hast. Du warst noch ein Baby, als das hier passiert ist. Aber ich bin mir immer noch nicht sicher, ob du das wirklich sehen solltest.«
    »Machen Sie schon.« Alex’ Stimme klang mechanisch.
    Mr s Rothman nickte und drückte auf Play.
    Der Film lief weiter. Die Bilder kamen jetzt von einer versteckt getragenen Kamera und waren sehr unscharf und verwackelt. Alex sah die Umrisse der Brücke, markiert von unzähligen Lichtern. Dann kam wieder der Fluss ins Bild und in der Ferne, ganz kurz, die hohen Schornsteine des Battersea-Kraftwerks. Dann ein Schnitt. Das Schwanken der Kamera hatte aufgehört. Vermutlich filmte jetzt jemand mit einem Weitwinkelobjektiv von einem Boot aus.
    Die drei Männer mit dem Sohn des Beamten standen auf der einen Seite der Brücke. Sein Vater auf der anderen. Hinter ihm erkannte Alex drei Gestalten, wahrscheinlich Mitarbeiter des MI6. Die Bildqualität war schlecht. Es hatte gerade erst zu dämmern begonnen, und daher war es draußen noch nicht sehr hell. Das Wasser war farblos.
    Jemand musste ein Zeichen gegeben haben, denn der Junge ging jetzt los. Gleichzeitig begann John Rider, die Hände noch immer gefesselt, auf ihn zuzuschreiten.
    Alex verspürte den Drang, den Bildschirm anzufassen. Er sah seinen Vater auf die drei Männer von Scorpia zugehen. Die Gestalt auf dem Bildschirm war nur einen Zentimeter groß, aber Alex wusste: Sie war sein Vater. Er kannte das Gesicht von den Fotos, die ihm sein Onkel gezeigt hatte. Aber das Bild war zu klein, als dass Alex hätte erkennen können, ob John Rider

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