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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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lächelte oder ob er wütend oder nervös war. Ob er geahnt hatte, was jetzt passieren würde?
    John Rider und der Sohn des Beamten trafen sich in der Mitte der Brücke. Sie blieben stehen und schienen miteinander zu spreche n – man hörte aber nur das leise Rauschen des Regens und gelegentlich ein im Hintergrund vorbeifahrendes Auto. Dann gingen die beiden weiter. Der Sohn zur Nordseite der Brücke, wo die Leute vom MI6 auf ihn warteten, und John Rider Richtung Südseite. Seine Schritte beschleunigten sich.
    »Und da ist es passiert«, sagte Mr s Rothman leise.
    Alex’ Vater lief jetzt beinahe. Er musste gespürt haben, dass etwas nicht stimmte. Seine Bewegungen wirkten unbeholfen, schließlich lief er mit gefesselten Händen. Einer der MI6-Männer auf der Nordseite der Brücke sagte kurz etwas in sein Sprechfunkgerät. Wenige Sekunden später fiel ein Schuss. John Rider geriet ins Stolpern, und Alex erkannte, dass sein Vater von einer Kugel in den Rücken getroffen worden war. Er schaffte noch zwei Schritte, dann brach er zusammen.
    »Soll ich das ausstellen, Alex?«
    »Nein.«
    »Jetzt kommt eine Nahaufnahm e …«
    Die Kamera war jetzt dichter am Geschehen. Sein Vater lag auf der Seite. Die drei Scorpia-Leute rannten mit gezückten Pistolen auf den Sohn des Beamten zu. Alex fragte sich, warum. Der Junge hatte doch rein gar nichts mit dem zu tun, was soeben geschehen war. Aber dann begriff er: Die Leute vom MI6 hatten John Rider erschossen. Sie hatten sich nicht an die Abmachung gehalten. Also musste auch der Junge sterben.
    Aber der hatte unglaublich schnell reagiert und stürmte mit gesenktem Kopf über die Brücke. Er schien genau zu wissen, was sich in diesem Moment abspielte. Einer der Scorpia-Männer feuerte einen Schuss ab, verfehlte jedoch knapp sein Ziel. Dann ratterte plötzlich ein Maschinengewehr los. Alex sah Querschläger von den Eisenträgern der Brücke abprallen. Lampen zerbarsten. Der Asphalt schien sich aufzuwölben. Die Männer blieben zögernd stehen. Unterdessen hatte der Junge die andere Seite der Brücke erreicht. Wie aus dem Nichts raste ein Auto heran. Alex sah, wie die Tür aufgestoßen und der Junge hineingezogen wurde.
    Mr s Rothman drückte wieder auf Pause.
    »Offenbar wollte der MI6 den Jungen haben, war aber nicht bereit, dafür deinen Vater herauszugeben. Man hat uns hintergangen und ihn vor unseren Augen erschossen. Du hast es selbst gesehen.«
    Alex schwieg.
    Im Zimmer schien es dunkler geworden zu sein, Schatten krochen aus den Ecken. Sein ganzer Körper war eiskalt.
    »Der Film ist noch nicht ganz zu Ende«, sagte Mr s Rothman. »Ich möchte wirklich nicht, dass du das siehst, Alex. Aber jetzt muss es wohl sein. Du hast schon so viel gesehen, da kannst du auch noch den Rest erfahren.«
    Der Schluss des Films zeigte die letzten Sekunden von John Riders Leben. Alex’ Vater hatte sich noch einmal aufgerafft und rannte los.
    »Sieh dir den MI6-Agenten an, der den Schießbefehl gibt«, forderte Mr s Rothman Alex auf.
    Alex starrte die winzigen Gestalten auf der Brücke an.
    »Wir haben das Bild im Computer vergrößern lassen«, erklärte ihm Mr s Rothman.
    Und tatsächlich, das Bild rückte näher, und Alex erkannte, dass der MI6-Agent mit dem Sprechfunkgerät eine Frau in einem schwarzen Regenmantel war.
    »Wir kommen noch näher heran.«
    Wieder wurde der Bildausschnitt größer.
    »Und noch näher.«
    Dasselbe Geschehen, ein drittes und ein viertes Mal. Die Frau mit dem Sprechfunkgerät. Aber jetzt füllte ihr Gesicht den ganzen Bildschirm aus. Alex sah die Hand, mit der sie das Gerät an den Mund hielt. Zu hören war natürlich nichts, aber an ihren Lippen war deutlich abzulesen, wie ihr Befehl lautete.
    Feuer.
    »In einem Bürogebäude am Nordufer der Themse war ein Scharfschütze postiert«, erklärte Mr s Rothman. »Das Ganze war genau geplant. Die Frau, die du hier siehst, hat die Operation geleitet. Sie hat damit einen ihrer ersten Erfolge erzielt und ist nicht zuletzt deswegen befördert worden. Du kennst diese Frau.«
    Ja, Alex hatte sie sofort erkannt. Auch wenn sie auf diesen Bildern vierzehn Jahre jünger war, verändert hatte sie sich kaum. Das kurz geschnittene schwarze Haar, das blasse, geschäftsmäßige Gesicht und die schwarzen Augen, die denen einer Krähe glichen: Das alles war unverwechselbar.
    Die Frau war Mr s Jones, die stellvertretende Leiterin der Spezialeinheit des MI6.
    Mr s Jones, die bei Alex’ Rekrutierung dabei gewesen war und ihm ihre

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