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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Hülle ausreichen würde, ihn weiter steigen zu lassen?
    Alex untersuchte die Metallkästen sorgfältig, die in der Mitte der Plattform standen. Offenbar wurden die Schüsseln jeweils von einem dieser Kästen gesteuert. Ein Gewirr von Kabeln verband sie alle miteinander, und an jedem Kasten blinkte ein Lämpche n – zurzeit gelb. Sie hatten Strom. Die Schüsseln waren programmiert, aber noch war die Terahertz-Strahlung nicht aktiviert. Der fünfte Kasten war so eine Art Kontrollzentrum mit Digitalanzeige: Siebenundsiebzi g … achtundsiebzi g … neunundsiebzi g … Alex beobachtete die Ergebnisse der fortlaufenden Höhenmessung. Der Ballon kam dem Punkt, an dem die Schüsseln zu senden anfingen, immer näher.
    Und plötzlich hatte Alex die Lösung: Die Stromversorgung zu den Schüsseln musste unterbrochen werden. Und das, bevor die Plattform hundert Meter Höhe erreichte. Bevor Nile hier oben ankam. Wie viel Zeit blieb ihm noch? Kurz erwog er, irgendwie das Seil zu lösen, an dem Nile heraufkletterte. Aber selbst wenn das möglich gewesen wäre, hätte er es niemals über sich gebracht, einen anderen so kaltblütig zu töten. Außerdem würde es auch viel zu lange dauern. Nein. Er musste sich auf die vier blinkenden Lämpchen konzentrieren. Irgendwie musste er sie ausstellen.
    Alex kam unsicher auf die Füße und machte einen kleinen Schritt auf der schwankenden Plattform. Kurz bekam er Angst: Konnte die Plattform sein Gewicht überhaupt tragen? Eine einzige unbedachte Bewegung, und sie kippte womöglich, und er stürzte ab. Er zog eine Grimasse und rückte langsam weiter vor. Vom Zischen der Gasflamme des Brenners einmal abgesehen, flog der Ballon absolut geräuschlos. Eigentlich schade, dass er sich nicht einfach hinsetzen und die Fahrt genießen konnte. Der majestätische Ballon, die Aussicht auf London. Aber ihm blieb vielleicht nur noch eine Minute, bis Nile hier oben auftauchte. Und wie lange, bis der Ballon die richtige Höhe erreichte?
    Dreiundachtzi g … vierundachtzi g …
    Gott. Er fühlte sich wieder wie in Murmansk. Wieder starrte er eine Digitalanzeige an, auch wenn die damals rückwärts gezählt und zu einer Atombombe gehört hatte. Warum immer er? Alex fiel auf die Knie und griff nach dem ersten Kabel.
    Er untersuchte es rasch. Es war dick, und die Buchse, in der es steckte, machte einen stabilen Eindruck. Er versuchte es abzudrehen, aber vergeblich. Er würde es herausreißen müssen, und zwar so, dass man es nicht mehr neu anschließen konnte. Alex schloss eine Hand um das Kabel und zog mit aller Kraft. Nichts geschah. Die Verbindung war zu stark: Metall in Metall geschraubt. Und das Kabel selbst war zu dick. Er brauchte ein Messer oder eine Schere, aber er hatte nichts dergleichen.
    Alex lehnte sich zurück und presste einen Fuß an den Metallkasten. Er legte sein ganzes Körpergewicht hinein und zog an dem Kabel. Der Ballon stieg und stieg. Ein Wolkenfetzen trieb vorüber, vielleicht war es auch Rauch von der Schießerei unten. Alex fluchte durch seine zusammengebissenen Zähne und konzentrierte all seine Gedanken auf das Kabel.
    Und plötzlich riss es ab. Alex flog nach hinten und knallte mit dem Kopf an das Geländer der Plattform. Ohne auf den Schmerz zu achten, stemmte er sich hoch und besah das zerrissene Kabelende in seiner Han d – ein Bündel verzerrter Drähte. Seine Handflächen waren aufgescheuert, und er hatte sich schwer den Kopf gestoßen. Aber immerhin war eines der gelben Lämpchen ausgegangen. Eine der Schüsseln funktionierte nicht mehr.
    Dreiundneunzi g … vierundneunzi g …
    Blieben noch drei.
    Und Alex wusste, die Zeit würde nicht mehr reichen, sie alle auszuschalten.
    Trotzdem warf er sich nach vorn und packte das zweite Kabel. Was blieb ihm anderes übrig? Wieder stemmte er beide Füße an den Kasten. Er holte tief Luft un d …
    … und sah in den Augenwinkeln etwas aufblitzen. Instinktiv warf er sich zur Seite. Das Samuraischwert, einen halben Meter lang, zischte so nah an seinem Gesicht vorbei, dass er den Lufthauch spüren konnte. Es hatte auf seine Kehle gezielt. Hätte die glänzende Klinge nicht das Sonnenlicht reflektiert, wäre er jetzt tot.
    Nile war auf die Plattform geklettert, stand jetzt in einer Ecke und hielt sich am Geländer fest. Er war mit zwei Schwertern auf dem Rücken gekomme n – und er hatte erst eines der beiden geworfen. Jetzt griff er nach dem anderen. Alex lag flach auf dem Boden und konnte sich nicht bewegen. Er hatte keinen Platz,

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