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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Wachmann, den sie getötet hatte, hatte Recht gehabt. Es war wirklich Zeit, zu verschwinden.
    A lex lag auf dem Rücken, die Schultern an das Geländer der Plattform gedrückt. Das erste Schwert, das Nile geworfen hatte, war wenige Zentimeter neben seinem Kopf im Boden stecken geblieben, und da war es noch immer, zitternd, gefährlich dicht an seinem Hals. Nile hatte mittlerweile das zweite Schwert gezogen und wog es ruhig in der Hand. Er ließ sich Zeit. Er hatte es nicht eilig. Alex konnte ja nirgendwo in Deckung gehen, und Nile war keine drei Meter von ihm entfernt. Alex hatte schon gesehen, wozu Nile mit dem Schwert imstande war. Er würde ihn nicht verfehlen.
    Und doc h …
    Warum war er so langsam? Das Schwert in der einen Hand, hielt er sich mit der anderen am Geländer fest un d …
    Alex starrte in sein fleckiges Gesicht, direkt in seine Augen.
    Und dann sah er es.
    Dieser Blick. Den hatte er schon einmal gesehen. Und zwar bei Wolf, dem Soldaten, mit dem er für die Spezialeinheiten ausgebildet worden war. Und plötzlich verstand er alles. Die geheime Schwäche, die Mr s Rothman erwähnt hatte. Der Grund, warum Nile auf Malagosto nur als Zweitbester, nicht als Bester abgeschlossen hatte. Er dachte an ihre Begegnung oben auf dem Glockenturm über dem Kloster. Nile war an der Tür stehen geblieben und hatte sich am Rahmen festgehalten, wie er sich jetzt am Geländer festhielt. Kein Wunder, dass Nile so lange gebraucht hatte, an dem Seil hochzuklettern.
    Nile hatte Höhenangst.
    Aber das würde Alex auch nicht retten. Fünfzehn Sekunden waren vergangen, seit die Lämpchen auf Rot umgesprungen waren. Schon mussten die Nanokapseln in seinem Herzen in Schwingung versetzt worden sein. Und überall in London gingen Kinder von der Schule nach Hause, warteten auf den Bus oder strömten in die U-Bahn-Schächte und ahnten nicht, was nun jede Sekunde mit ihnen geschehen würde.
    Nile begann zu sprechen. »Ich habe dir gesagt, was passieren wird, wenn du uns verrätst. Und jetzt passiert es.« Das Lächeln auf seinem Gesicht mochte erzwungen sein, aber an dem, was er vorhatte, gab es keinen Zweifel. Er balancierte das Schwert in seiner Hand und tarierte es aus, bevor er schließlich zielen und werfen würde. »Ich habe dir gesagt, dass ich dich töten würde. Und das werde ich jetzt tun.«
    »Tu das, Nile«, sagte Alex. »Aber wie kommst du dann wieder hier runter?«
    »Was?« Das Lächeln verschwand.
    »Sieh mal nach unten, Nile. Wir sind ganz schön hoch oben.« Alex sah zu der Flamme und dem Ballon hinauf. »Ich glaube kaum, dass der Ballon uns beide noch lange halten kann.«
    »Halt den Mund!«, zischte Nile. Die Hand, mit der er sich ans Geländer krallte, war weiß wie Wachs. Und Alex sah, dass er sich immer fester daran klammerte.
    »Sieh dir die Leute da unten an. Die sind winzig klein!«
    »Hör auf!«
    Jetzt oder nie. Und Alex wusste bereits, was er zu tun hatte. Nile war wie versteinert. Seine Kraft und Gewandtheit nutzten ihm hier oben nichts mehr. Mit einer Bewegung zog Alex das Schwert neben sich aus dem Boden, riss es hoch und durchschlug einen der Gummischläuche, die den Brenner mit Gas versorgten.
    Und dann ging alles sehr schnell.
    Der abgeschnittene Schlauch peitschte hin und her wie eine verwundete Schlange. Flüssiges Propangas spritzte in alle Richtungen, und als es den Brenner traf, explodierte der in einem riesigen Feuerball. Und dann bekam auch Nile etwas von der tödlichen Ladung ab.
    Nile hatte gerade den Arm mit dem Schwert gehoben, um zu seinem letzen Wurf anzusetzen. Er zielte genau auf Alex’ Brust. Doch in demselben Augenblick traf ihn der Feuerball. Er schrie auf und verschwand. Wie eine brennende Puppe stürzte er hundert Meter tief in den Tod.
    Und es sah ganz danach aus, als ob Alex ihm folgen würde.
    Die ganze Plattform stand in hellen Flammen, der Kunststoff schmolz. Überall spritzte brennendes Flüssiggas umher, und wo es auftraf, entstand ein Loch. Alex rappelte sich auf, während die Flammen immer näher kamen. Was jetzt? Der Brenner war ausgegangen, aber der Ballon schien nicht zu sinken. Die Plattform jedoch musste jeden Augenblick abstürzen. Die vier Seile, die sie mit der Ballonhülle verbanden, waren aus Nylon, und alle vier brannten. Schon riss das erste, und Alex schrie auf, als die Plattform sich mit einem Ruck neigte und er beinahe über den Rand geschleudert wurde. Sein Blick flog zu den Metallkästen. Die Stromkabel waren feuerfest, die roten Lämpchen zeigten an,

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