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Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall

Titel: Alex Rider 5: Scorpia: Alex Riders fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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dass die drei übrigen Schüsseln immer noch sendeten. Seit Nile verschwunden war, war mindestens eine Minute vergangen. Alex presste eine Hand an seine Brust, rechnete jeden Augenblick mit einem stechenden Schmerz, der ihm sagen würde, dass das Gift freigesetzt worden war und sich in seinem Organismus ausbreitete.
    Aber noch lebte er, und ihm blieben nur noch Sekunden, die brennende Plattform zu verlassen. Keine Chance, sich mit einem Sprung in Sicherheit zu bringen, denn er befand sich hundert Meter über dem Boden. Das nächste Seil begann mit einem knackenden Geräusch zu reißen. Das Feuer war außer Kontrolle. Es verbrannte ihn, es verbrannte alles.
    Alex sprang.
    Nicht nach unten, sondern nach oben. Er sprang auf den Steuerkasten und von dort so hoch in die Luft, dass er den unteren Metallrahmen des Brenners zu fassen bekam. Er zog sich daran hoch und richtete sich auf. Jetzt konnte er den runden Saum am unteren Rand der Ballonhülle erreichen. Es war unglaublich. Als er hinaufsah, kam es ihm vor, als stünde er in einem riesigen kugelrunden Raum. Die Wände waren aus Stoff, aber sie hätten auch massiv sein können. Er befand sich im Innern des Ballons, und vor ihm baumelte ein Nylonseil, das bis zu dem Fallschirmventil ganz oben führte. Ob es sein Gewicht tragen konnte?
    Unter ihm rissen plötzlich die letzten beiden Seile, und die Plattform sauste rasant nach unten und riss den Brenner und die Schüsseln mit sich in die Tiefe. Alex schaffte es gerade noch, sich die Nylonschnur um eine Hand zu wickeln und mit der anderen den Rand der Ballonhülle zu packen. Plötzlich hing er in der Luft. Wieder wurden seine Arme und Handgelenke aufs Äußerste gespannt. Er fragte sich, ob der Ballon nun auch abstürzen würde. Aber von der ursprünglichen Last war ja kaum noch etwas da. Nur Alex war noch übrig. Der Ballon schwebte ruhig weiter.
    Alex warf einen Blick nach unten und sa h – mitten in all dem Feuer und Rauch auf der kreiselnden Plattfor m –, dass die drei roten Lämpchen ausgegangen waren. Das erkannte er ganz deutlich. Entweder hatten die Flammen die Geräte zerstört, oder die Schüsseln hatten sich selbst abgeschaltet, sobald sie die Höhe von hundert Metern verlassen hatten.
    Es wurde keine Terahertz-Strahlung mehr gesendet. Kein einziges Kind würde sterben.
    K einer wusste, woher plötzlich diese Stadtstreicherin gekommen war. Vielleicht hatte sie auf dem kleinen Friedhof hinter der Kirche der Vergessenen Heiligen geschlafen. Jetzt jedenfalls war sie auf ein Schlachtfeld geraten.
    Aber sie hatte Glück. Die Spezialeinheiten hatten die Kirche und das umliegende Gebiet unter Kontrolle. Die meisten Scorpia-Leute waren tot, die übrigen hatten ihre Waffen weggeworfen und sich ergeben. Eine letzte Explosion hatte den Eingang zum Kirchenraum freigesprengt. Schon stürmten Soldaten hinein auf der Suche nach Alex.
    Die Stadtstreicherin fand das alles offenbar ziemlich verwirrend; außerdem war sie wohl betrunken. In der Hand hielt sie eine Schnapsflasche und blieb stehen, um sich einen Schluck zwischen ihre schwarzen Zähne zu gießen. Sie hatte ein abstoßendes, verwittertes Gesicht, verfilzte graue Haare und trug einen schmutzigen alten Mantel, der mit einem Stück Schnur zugebunden war. Mit der anderen Hand hielt sie zwei Müllsäcke an sich gedrückt, als besäße sie darin alle Schätze der Welt.
    Einer der Soldaten bemerkte sie. »Verschwinden Sie von hier!«, schrie er. »Sie sind in Lebensgefahr!«
    »Mach ich, Schätzchen«, kicherte die Frau. »Aber was ist denn hier eigentlich los? Das ist ja wie der dritte Weltkrieg.«
    Aber dann schlurfte sie eilig davon und brachte sich in Sicherheit, während die Soldaten an ihr vorbei ins Innere der Kirche stürmten.
    Unter der Perücke, der Schminke und dem Kostüm grinste Mr s Rothman in sich hinein. Kaum zu glauben, dass diese dummen, für Spezialeinsätze ausgebildeten Soldaten sie einfach so bei helllichtem Tag davonziehen ließen. Sie hatte unter ihrem Mantel eine Maschinenpistole versteckt und würde Gebrauch davon machen, falls irgendjemand versuchen sollte, sie aufzuhalten. Aber die waren so beschäftigt, in die Kirche zu rennen, dass sie kaum Notiz von ihr nahmen.
    Und dann rief einer von ihnen: »Halt!«
    Jemand hatte sie also doch bemerkt. Mr s Rothman hastete weiter.
    Aber der Soldat hatte sie nicht festnehmen wollen: Er hatte sie warnen wollen. Plötzlich fiel ein Schatten auf ihr Gesicht, und als sie aufblickte, sah sie nur noch ein

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