Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
woher wusste der Mann, dass er Englisch sprach?
    »Geh über den Hof. Hinter dem Schrein ist eine rote Tür. Siehst du sie?«
    Alex nickte. So wie der Mann sprach, musste er wohl aus Li ver pool stammen. Das klang in einem Tempel in Bangkok besonders seltsam.
    »Wir gehen durch diese Tür. Wenn wir drin sind, bekommst du weitere Anweisungen. Und versuch keine Tricks.«
    Wieder spürte Alex den Druck der Pistole. Er brauchte keine weitere Aufforderung. Langsam entfernte er sich von dem Glockenturm, ging um die ins Gebet versunkenen Thailänder herum. Kurz überlegte er, ob er sich zur Wehr setzen sollte, solange sie noch hier draußen vor Zeugen waren. Aber das würde nichts nützen. Der Mann könnte ihm in den Rücken schießen und verschwinden, bevor irgendjemand merkte, was passiert war. Es würde sich schon eine Gelegenheit ergeben ... aber jetzt noch nicht.
    Die rote Tür befand sich in einem Wandelgang, wo sich die Mönche der Meditation und inneren Sammlung hingaben. An den Mauern hingen Gemälde mit Szenen aus dem Ramakien, der großen Götter- und Dämonengeschichte, die jedes Kind in Thailand kennt. Götter oder Dämonen? Er zweifelte nicht daran, welcher dieser beiden Gruppen der Mann angehörte.
    Die Tür sprang automatisch auf, als er sich ihr näherte. Irgend wo musste eine Überwachungskamera sein, aber Alex sah sie nicht. Dahinter war ein neu gebauter Korridor, der zwischen nackten Mauern leicht abwärts zu einer weiteren Tür führte. Auch die öffnete sich von allein. Die Geräusche des Tempels wurden immer leiser. Er fühlte sich, als würde er verschlungen.
    Aber das würde er auf keinen Fall zulassen. Er berechnete seine Vorgehensweise genau. Die zweite Tür war ziemlich eng und führte in einen quadratischen Raum, der aussah wie der Empfangsbereich einer Anwaltskanzlei oder einer exklusiven Privatbank. Holzvertäfelte Wände, ein antiker Tisch mit einer Lampe, an der Decke ein Ventilator. Und an der gegenüberliegenden Wand, noch bizarrer als alles andere, hing ein Bild von Queen Elizabeth II. Beim Eintreten zögerte Alex und ließ den Mann näher an sich herankommen, dann holte er plötzlich mit dem Ellbogen aus, stieß ihn kraftvoll nach hinten und ließ sogleich einen Fausthieb folgen.
    So etwas hatte er während der Ausbildung beim SAS in den Brecon Beacons in Wales gelernt. Der Ellbogenstoß nimmt dem Gegner den Atem; mit der Faust schlägt man die Pistole zur Seite und gewinnt dadurch Zeit, herumzuwirbeln und mit aller Kraft zuzutreten. Im Freien darf man das nicht machen, die Gefahr ist zu groß, dass man erschossen wird. Das funktioniert nur in einem begrenzten Raum.
    Diesmal aber nicht. Der Mann schien damit gerechnet zu haben. Er trat einfach zur Seite, als Alex zu dem Manöver ansetzte. Und so ging der erste Stoß in die Luft, und ehe er sich umdrehen konnte, spürte er den kalten Lauf der Pistole an seinem Kopf.
    »Netter Versuch, Cub«, sagte der Mann. »Aber viel zu langsam.«
    Und auf einmal wusste Alex, wer dieser Mann war. »Fox!«, rief er.
    Die Pistole war vergessen. Alex drehte sich um, er musste diesem Mann in die Augen sehen – und der grinste ihn jetzt an wie ein alter Freund. Und irgendwie war er das auch. Die beiden hatten sich in den Brecon Beacons kennengelernt. In der Einheit, der Alex zugeteilt worden war, waren vier Männer gewesen: Wolf, Eagle, Snake und Fox. Das waren natürlich Tarnnamen. Alex selbst wurde Cub genannt. Und jetzt fiel ihm auch wieder ein, dass einer von ihnen mit Liverpooler Akzent gesprochen hatte. Es schien unglaublich, dass sie sich ausgerechnet in Bangkok wiedersahen, aber so war es nun mal. Fox stand in voller Lebensgröße vor ihm.
    »Sie waren am Flughafen«, sagte Alex. »Ich hab Sie gesehen, mit einer Mohnblüte im Knopfloch.«
    »Richtig. Die hätte ich abnehmen sollen. Aber ich kam gerade aus London.«
    »Und Sie waren am Peninsula-Hotel.«
    Fox nickte. »Als ich dich das erste Mal sah, konnte ich es gar nicht glauben, also bin ich dir gefolgt, um mich zu vergewissern. Seitdem habe ich dich nicht mehr aus den Augen gelassen, Alex. Zu deinem Glück ...«
    »Gestern Nacht.« Alex wurde schwindlig. »Waren Sie das in der Arena? Sie haben das Haus in Brand gesteckt!«
    »Ich bin dir nach Patpong gefolgt und habe beobachtet, wie diese Männer dich abgeholt haben. Dann bin ich dir zur Chada Handelsgesellschaft gefolgt. Das war nicht einfach, kann ich dir sagen. Und es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich mich dareinschleichen konnte. Als ich

Weitere Kostenlose Bücher