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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Neben dem Waschbecken standen Flaschen mit Shampoo und Schaumbad der Marke Molton Brown.
    Alex wälzte sich vom Bett und taumelte ins Bad. Er spritzte sich Wasser ins Gesicht und untersuchte sich im Spiegel. Er sah furchtbar aus. Ganz abgesehen von den schwarz gefärbten Haaren, der dunkel getönten Haut und den beiden falschen Zähnen, hatte er blutunterlaufene Augen, einen gewaltigen blauen Fleck an der Schläfe und sah ganz allgemein so aus, alssei er von einem Müllwagen hier abgeladen worden. Er griff sich in den Mund und zog die beiden Plastikkronen von seinen Zähnen. Major Yu wusste ja sowieso, wer – und was – er war. Er brauchte sich nicht mehr zu verstellen.
    Er drehte den Wasserhahn auf und ließ sich ein Bad einlaufen. Während das Wasser in die Wanne rauschte, ging er ins Zimmer zurück. Die Tür war natürlich abgeschlossen. Durch das Fenster sah man auf einen perfekt gepflegten Rasen, auf dem – äußerst seltsam – Krockettore aufgestellt waren. Und dahinter waren im Mondlicht ein paar Felsen, ein Anlegesteg und das Meer zu erkennen. Alex drehte sich wieder um. Jemand hatte ihm etwas zu essen hingestellt: Sandwiches mit Räucherlachs, ein Glas Milch, eine Schale Jaffa-Kekse. Gierig aß er alles auf. Dann entkleidete er sich und stieg in die Wanne. Er wusste nicht, wie es jetzt weitergehen würde – und er wollte auch nicht darüber nachdenken –, aber was auch kommen mochte, er wäre dann wenigstens sauber.
    Nach einer halben Stunde im warmen, duftenden Wasser fühlte er sich schon viel besser; Mrs Webbers Schminke hatte er nicht vollständig abbekommen, aber immerhin sah er jetzt fast schon wieder normal aus.
    Im Schrank hingen frische Kleider: ein Hemd von Vivien Westwood, Jeans und Unterwäsche von Paul Smith – beide Modehäuser hatten ihren Sitz in London. Seine alten Sachen waren auch noch da, nur den Gürtel, den Smithers ihm gegeben hatte, hatte man ihm abgenommen. Alex wunderte sich. War es möglich, dass Major Yu das Messer in der Schnalle und die im Gürtel eingenähten Hilfsmittel zum Überleben im Dschungel entdeckt hatte? Fast bedauerte er, dass er keine Chance gehabt hatte, diese Sachen zu benutzen. Vielleichtwar etwas dabei gewesen, was er jetzt hätte brauchen können.
    Zum Glück hatte niemand die Taschen seiner Jeans durchsucht oder falls doch, hatte man die 1 0-Baht-Münze und das Kaugummipäckchen vermutlich übersehen. Auch die Uhr war unberührt, die Zeiger standen wie gehabt auf elf, und das beruhigte Alex ein wenig. Major Yu mochte sich einbilden, alle Trümpfe in der Hand zu haben, aber die Uhr sandte immer noch ihr Funksignal aus, und das bedeutete, dass die MI6- Spezialeinheit wahrscheinlich schon auf dem Weg zu ihm war.
    Alex zog sich die neuen Sachen an und setzte sich in einen bequemen Sessel. Man hatte ihm sogar ein paar Kinderbücher hingelegt. Zwar nicht ganz sein Geschmack, aber wie man so schön sagte: Die Geste zählte.
    Einige Minuten später rasselte ein Schlüssel im Schloss und die Tür ging auf. Ein Dienstmädchen in schwarzem Kleid und weißer Schürze trat ein. Es sah aus wie eine Indonesierin.
    »Major Yu möchte dich zum Abendessen einladen«, sagte es.
    »Das ist sehr freundlich von ihm«, antwortete Alex. Er klappte das Buch zu, das er in der Hand hielt. »Ich nehme an, wir gehen nicht zufällig auswärts essen?«
    »Er wartet im Speisezimmer«, antwortete das Dienstmädchen.
    Alex folgte ihm durch einen holzgetäfelten Flur mit Ölgemälden an den Wänden. Die Bilder zeigten typisch englische Landschaften. Er überlegte, ob er das Dienstmädchen überwältigen und einen erneuten Fluchtversuch unternehmen sollte, entschied sich aber dagegen. Etwas in ihm lehnte sichgegen die Vorstellung auf, eine junge Frau anzugreifen; im Übrigen hatte Major Yu nach dem, was er mit Alex auf der Liberian Star erlebt hatte, garantiert strenge Sicherheitsmaßnahmen getroffen.
    Sie kamen zu einer breiten, geschwungenen Treppe, die in die Eingangshalle hinabführte; neben einem mächtigen Kamin stand dort eine Ritterrüstung. Auch hier überall englische Landschaften an den Wänden. Alex musste sich daran erinnern, dass er immer noch in Australien war. Das Haus passte gar nicht hierher. Vielleicht hatte man es Stein für Stein aus England importiert und hier wieder aufgebaut, und kurz musste er an Nikolei Drevin denken, der sein Schloss aus dem vierzehnten Jahrhundert von Schottland nach Ox fordshire verlegt hatte. Seltsam, dass manche übel gesinnte Men schen das

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