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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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als ich sechs Jahre alt war, kündigte sie ihren Job und sah sich nach anderen Möglichkeiten um, Geld zu verdienen.
    Sie brauchte nur zwei Jahre – ihr Mut und ihre Zielstrebigkeit machten es möglich. Und so kam ich zunächst auf eine Schule in Tunbridge Wells selbst und später dann nach Harrow – und wie stolz war ich auf die Schuluniform, das schicke blaue Jackett, den wunderbaren Strohhut. Alle Jungen dort hatten das an. Sonntags trugen wir kurze Fräcke. Auch Winston Churchill hatte diese Schule besucht, und ich konnte kaum glauben, dass ich nun ebenfalls da war. Ich malte mir aus, dass ich womöglich an seinem alten Pult saß oder mit einem Buch arbeitete, das einmal ihm gehört hatte. Wie faszinierend! Und meine Mutter war so stolz auf mich! Manchmal fragte ich mich schon, wie sie sich das leisten konnte, aber erst am Ende des zweiten Schuljahres kam ich dahinter – und ich muss sagen, es überraschte mich nicht wenig.
    Die Sache war die ...«
    Er schenkte sich etwas Wein nach, schwenkte das Glas und trank.
    »Man könnte meinen, dass ich in Harrow schikaniert wurde«, sagte er. »Immerhin waren das die Fünfzigerjahre, und es gab dort nicht viele Halbchinesen und noch weniger solche, die nur eine alleinerziehende Mutter hatten. Aber im Großen und Ganzen waren alle sehr freundlich zu mir. Einen Jungen gab es jedoch, er hieß Max Odey. Er hatte einen Bruder, Felix, und ich muss sagen, ich mochte die beiden. Max war einrecht netter Bursche und konnte gut mit Geld umgehen. Ich weiß nicht genau, womit ich ihn gegen mich aufgebracht habe, aber er hackte die ganze Zeit auf mir herum, sodass mir das Leben an der Schule für ein, zwei Jahre ziemlich verleidet wurde. Als schließlich meine Mutter davon erfuhr, hat sie – leider!, muss ich sagen – kurzen Prozess mit ihm gemacht. Es gab einen Autounfall, der Fahrer floh und wurde nie ermittelt. Aber ich wusste, wer da am Steuer gesessen hatte, und war entsetzt. Ich hätte nie gedacht, dass meine Mutter zu so etwas fähig wäre. Und dann erfuhr ich die ganze Wahrheit.
    Als ich sechs Jahre alt war, hatte sie Kontakt mit einer der führenden Snakehead-Gruppen von Hongkong aufgenommen und ihre Dienste als bezahlte Mörderin angeboten. Ich weiß, das klingt ungewöhnlich, aber die Erklärung ist, dass sie, nachdem ihr Geliebter sie so grausam im Stich gelassen hatte, ein anderer Mensch geworden war. Sie hatte keinen Respekt mehr vor dem Leben. Auf alle Fälle war sie in ihrem neuen Job außerordentlich gut. Sie war sehr klein und geriet niemals in Verdacht; und sie kannte absolut kein Erbarmen – denn mit Erbarmen kann man natürlich keine Schulgebühren bezahlen. Und damit hat sie es mir ermöglicht, die Schule in Harrow zu besuchen! Jedes Mal, wenn am Beginn eines neuen Schuljahres die Rechnung kam, zog sie los und führte einen Mordauftrag aus. Eine seltsame Vorstellung, dass fünfzehn Menschen sterben mussten, damit ich zur Schule gehen konnte – sechzehn, genau genommen, nachdem ich den Wunsch geäußert hatte, reiten zu lernen.
    Nachdem sie Max beseitigt hatte, hatte ich keine Schwierigkeiten mehr. Sogar die Lehrer gaben sich große Mühe, nett zu mir zu sein. Im letzten Schuljahr wurde ich zum Schulsprecherernannt, obwohl ich, unter uns gesagt, nur zweite Wahl gewesen war.«
    »Und was ist mit der ersten Wahl passiert?«
    »Er ist vom Dach gefallen. Als ich die Schule in Harrow abgeschlossen hatte, studierte ich Politikwissenschaften an der Londoner Universität, danach ging ich zur Armee. Ich kam nach Sandhurst. Nie werde ich den Tag der Abschlussfeier vergessen, auf der die Queen persönlich mir eine Auszeichnung verlieh. Für meine Mutter war das leider zu viel. Wenige Wochen später starb sie ganz plötzlich, angeblich an einem Herzinfarkt. Ich war bis ins Innerste erschüttert, denn ich hatte sie sehr gerngehabt. Vielleicht interessiert es dich noch, dass ich einen Gärtner der Queen bestochen habe, ihre Asche auf dem Gelände des Buckingham Palace auszustreuen ... in die Rosenbeete. Das hätte ihr gefallen.«
    Major Yu hatte zu Ende gegessen und schon erschien das Dienstmädchen und räumte den Tisch ab. Alex fragte sich, woher sie gewusst hatte, dass er fertig war. Zum Nachtisch gab es Rhabarberstreuselkuchen mit Schlagsahne. Gleichzeitig brachte das Dienstmädchen eine Käseauswahl: Cheddar, Stilton und Red Leicester – natürlich aus England.
    »Viel mehr gibt es nicht zu erzählen«, fuhr Yu fort. »Ich habe mit Auszeichnung in Nordirland

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