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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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und auf uns aufmerksam machen.«
Er nickte in Razims Richtung. »Bitte stellen Sie dem Vorstand ihre Pläne vor.«
»Mit größtem Vergnügen, Mr Kurst.« Razim leckte sich die Lippen. Er verwendete das Wort »Vergnügen« nur selten. Das Gefühl war ihm unbekannt. Doch er sah seinem Auftritt schon lange mit einer Art Vorfreude entgegen und empfand durchaus so etwas wie einen Nervenkitzel angesichts der Tatsache, dass er diesmal die Zügel in der Hand halten und im Vorstand von Scorpia das Sagen haben würde.
»Die britische Regierung hat sich wiederholt geweigert, den Parthenonfries an Griechenland zurückzugeben«, begann er leise. Seine Stimme war über dem Dröhnen des Motors kaum zu hören. »Warum? Aus Eigennutz und Arroganz. Also habe ich mich gefragt, wie wir das ändern könnten. Was könnte die Briten veranlassen, ihre Meinung zu überdenken? Die Antwort, die ich gefunden habe, besteht aus einem einzigen Wort: Angst. Wir müssen eine Situation herbeiführen, in der ihnen keine andere Wahl bleibt, als die Skulpturen zurückzugeben – weil ihre Existenz davon abhängt. Doch wir müssen clever zu Werke gehen. Wir könnten natürlich einen nuklearen Sprengsatz stehlen und damit drohen, ihn in der Londoner Innenstadt hochgehen zu lassen, wenn man nicht auf unsere Forderungen eingeht. Doch damit hätten wir womöglich keinen Erfolg. Am Ende glaubt man uns nicht und wir müssen unsere Drohung in die Tat umsetzen. Wir dürfen die Briten aber nicht zu Opfern machen, so schön die Vorstellung auch sein mag. Es dient unseren Zwecken mehr, wenn man sie hasst. Sie sind Diebe und Verbrecher. Sie haben es verdient, dass die zivilisierte Welt sie verachtet.«
Razim holte Luft. Alle einundzwanzig Augen im Raum waren auf ihn gerichtet. Draußen zog glitzernd das Wasser vorbei. Der Fluss machte eine Kurve, der Eiffelturm und das Marsfeld kamen in Sicht. Sie fuhren unter einer Brücke hindurch, der Pont d’Iéna, und das gläserne Dach tauchte für einen kurzen Moment in den Schatten ein.
»Ich halte Gewalt oder die Androhung von Gewalt nicht für eine Lösung«, fuhr Razim fort. »Aber nehmen wir einmal an, wir könnten ihnen eine Falle stellen. Stellen Sie sich vor, wir könnten einen Skandal inszenieren, der so furchtbar ist, dass er dem Ruf der britischen Regierung für Jahrzehnte schadet. Kein Land würde mehr mit den Briten zu tun haben wollen. Die Amerikaner würden ihnen den Rücken kehren. Die Europäische Union hasst sie schon jetzt, aber das könnte der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Niemand würde ihnen mehr trauen. Großbritannien wäre auf einmal eine sehr kleine, einsame Insel. Stellen Sie sich das vor, meine Freunde, und überlegen Sie dann, was die Briten tun würden, um einen solchen Skandal zu vermeiden. Wären sie dann bereit, einen Saal in ihrem langweiligen Londoner Museum zu räumen? Würden sie nicht frohen Herzens eine Sammlung alter Skulpturen an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgeben? Ich glaube schon, ganz bestimmt sogar.«
Razim hätte jetzt gern eine Zigarette geraucht. Er spürte das Päckchen in der Brusttasche – er trug passenderweise ein europäisches Jackett –, doch er wagte es nicht. Rauchen war zwar nicht verboten, konnte aber als Schwäche ausgelegt werden.
»Ich habe bereits einen Plan anlaufen lassen, mit dem wir all das erreichen«, sagte er. »Er trägt die unverkennbare Handschrift unserer Organisation und wird, wenn ich richtig informiert bin, für jeden der hier Anwesenden eine große persönliche Genugtuung bedeuten. Denn, meine Herren, zu meinem Plan gehört ein Teenager namens …«
Er machte eine wirkungsvolle Pause.
»… Alex Rider.«
Einen Augenblick lang herrschte Totenstille. Selbst der Schiffsmotor war auf einmal nicht mehr zu hören. Zumindest die Hälfte der Anwesenden sah Razim an wie vom Donner gerührt.
»Alex Rider?« Der Japaner Mikato, der neben Kroll saß, hob den Daumen an die Lippen und kaute am Nagel. Dabei wurde der Diamant in einem seiner Schneidezähne sichtbar. Mikato gehörte einer Verbrecherorganisation namens Yakuza an und hatte sich die Namen sämtlicher Menschen, die er getötet hatte, auf den Körper tätowieren lassen. Leider war dort kein Platz mehr. »Wir sind diesem Jungen zweimal begegnet«, begann er. »Wir wollten ihn erschießen. Der von uns beauftragte Scharfschütze hat auch getroffen, aber …«
»Lassen Sie mich bitte zu Ende sprechen«, fiel Razim ihm ins Wort. »Ich habe mir alles gründlich

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