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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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heranwagt, ohne sie um Erlaubnis zu fragen, den hat sie für immer auf dem Kieker, tja, und genau das wollte ich doch vermeiden.«
    »Ha!«, lacht Alexa. »Das hat er gesagt? Das finde ich gut. Reiten Sie auch?«
    »Nun, ich bin mir nicht mehr sicher, ob das eine Sportart für mich ist. Wenn ich mir so den Gips anschaue, mit dem Kurt herumläuft ...«
    »Ja, und Flavio ist gestern mit zwei gebrochenen Rippen zu seinem Termin geflogen.«
    »Du scheinst als Einzige heil aus dem Abenteuer herausgekommen zu sein?«
    »Ich«, prustet Alexa, »ich trage einen Stützstrumpf, weil sich meine Kniescheibe irgendwie an einem Baum verschoben hat.«
    Jetzt lachen beide. Alexa lehnt sich an eine Box und hält sich den Bauch. Ein Lachanfall schüttelt sie.
    »Ach«, stöhnt sie und reibt sich die Augen. »Jetzt ist das alles furchtbar witzig. Aber als wir mittendrin steckten und nachher beim Arzt waren,und von dort bandagiert, gegipst und verbunden wieder herauskamen, mit einer Liste von Salben und Medikamenten, da haben wir nicht gelacht!«
    »Das kann ich mir vorstellen. Aber Kurt macht sich ganz gut als Linkshänder.«
    »Sagen Sie ihm das mal!«
    Sie schauen sich an und lachen wieder los.
    Vor Chicolos Box bleibt Harald stehen.
    »Hey, ist der ein Prachtbursche geworden!«
    »Sie kennen ihn?«
    »Ja, aber das ist Jahre her. Damals war er noch ein staksiges, unbeholfenes Etwas von Pferd, das nicht so recht wusste, was es mit seinen langen Beinen anfangen sollte. Wenn ich mir den jetzt so anschaue ...«
    Chicolo hat sich seinen Besuchern zugewandt. Er legt seinen wie gemeißelt schönen Kopf schräg auf die Boxentür. Volle Lippen schieben sich zu Harald, spielerisch tasten sie sein Gesicht ab und zupfen dann am Hemdkragen. Chicolos Atem streicht über Haralds Hals. Er krault den Hengst zwischen den Ohren.
    Alexa steht wie gebannt. Unbewusst macht sie einen Schritt zurück.
    »Ich werd verrückt«, haucht sie. »Das hat er noch bei niemandem gemacht – außer bei mir! Was ist denn mit dem los?«
    »Du bist doch nicht etwa eifersüchtig? Es sollte dich beruhigen, dass er mich mag!«
    Alexa ist im Zwiespalt. Was soll sie davon halten? Eigentlich ist sie sauer, weil Chicolo mit einem wildfremden Menschen genauso schmust wie mit ihr. Auf der anderen Seite hat sie Harald ja auch gleich sympatisch gefunden. Wer will es also Chicolo verdenken? Ihre unbeschwerte Laune ist zunächst trotzdem mal dahin. Sie beobachtet Chicolo, der träumerisch an Haralds Ohr knabbert.
    »Kennen Sie die anderen Pferde auch?«, fragt sie Harald. Der schiebt Chicolos Kopf behutsam weg und geht ein paar Schritte weiter.
    »Nun, so genau kriege ich sie nicht mehr zusammen. Ein Rappe war noch da, Lucifer hieß der, glaube ich. Und eine hübsche Fuchsstute.«
    »Sie meinen sicherlich Simone!«
    »Simone, Simone – ja, das kann sein. Die anderen kenne ich nicht. Kurt hatte damals erst vier Pferde. Das vierte Pferd, die große Charisma, war allerdings selten hier. Sie war eigentlich mehr auf den Turnierplätzen der Welt zu Hause. Und als sie dann gar nicht mehr kam, war das der Grund dafür, dass Kurt seine Pferde auf keine Turniere mehr gehen ließ.«
    »Wie, was, davon weiß ich gar nichts!«
    »Du hast nie von Charisma gehört?«
    »Nein.«
    »Hast du denn keine Turnierambitionen? Hast du nie danach gefragt?«
    »Ich? Ja – nein – ich dachte, die Pferde seien bei der FN nicht als Turnierpferde eingetragen.«
    »Aber nein. Der wahre Grund liegt etwa fünf Jahre zurück. Interessiert’s dich überhaupt?«
    »Was für eine Frage! Klar! Und wie!«
    »Kurt hatte eine Lieblingsstute, sie hieß Charisma. Sie war eine Superstute, war ganz oben, ging alle großen nationalen und internationalen Springen. Geritten von einer guten Freundin von Kurt, die in Nordrhein-Westfalen ein kleines Gut besitzt. Hervorragende Reiterin. Als sie dann für die Olympiade nominiert wurde, schwebte Kurt natürlich auf den höchsten Wolken. Seine Charisma in der Olympia-Springreiter-Equipe! Er freute sich wie ein Kind. Kurt wollte, dass die Teilnahme an der Olympiade auch gleichzeitig Charismas Abschied vom Leistungssport sein sollte. Zu der Zeit wurde das Anwesen hier gerade umgebaut und Kurt wollte hier oben mit Charisma züchten. Er erträumte sich ein völlig neues Leben. Aber, damit ein Pferd auch ausgewählt wird, seine Leistungen als konstant bewertet werden, muss es vorher Einsätze bringen, die oft an die Grenze der Leistungsfähigkeit gehen.«
    Atemlos ist Alexa auf einen

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