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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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sein.«
    Die Bäume stehen wieder dichter, Flavio bahnt den Weg durch stacheliges Unterholz. Alexa hält sich mit Lucifer direkt hinter Simone.
    »Ich schätze, wir sind gleich draußen.«
    »Wird auch Zeit. Wir sind viel zu spät dran!«
    Minuten später tritt Flavio aus dem Wald heraus. Alexa und Lucifer folgen. Nebeneinander bleiben sie stehen. Auf der freien Wiese ist es auf einen Schlag heller. Der Mond steht groß am Himmel, wird aber durch schnell ziehende Wolkenfetzen immer wieder verdeckt. Trotzdem reicht das Licht jetzt aus, um Lucifer zu untersuchen. Alexa greift seine Beine ab, findet aber nichts Außergewöhnliches. Sie befestigt den stark abgeschabten Sattel wieder.
    »Ramponierter Sattel, sonst alles in Ordnung!«, erklärt sie.
    »Mich vergisst du wohl ...«, wirft Flavio ein, der Simones Sattelgurt nachzieht.
    »Hast es nicht anders verdient«, entfährt es Alexa.
    »Hexe«, schnauzt Flavio zurück.
    Beide fangen an zu lachen, brechen aber ebenso schnell wieder ab. Zu lachen gibt es weiß Gott nichts. Das hier ist ja erst der Anfang gewesen. Nun gilt es, Kurt zu finden.
    »Kannst du schon wieder reiten, was glaubst du?«
    »Ja, ja, alles in Ordnung!«
    Als Flavio aufsitzt, hört sie ihn gepresst die Luft einziehen. Hat wohl doch Schmerzen, denkt sie, während sie sich auf Simone schwingt.
    Die beiden Windhunde stehen abwartend im Mondlicht. Ihr zerzaustes Fell ist dreckverschmutzt. Alexa reitet an.
    »Wohin jetzt?«, ruft sie Flavio zu.
    »Am besten ein Stück in die Wiese hinein, damit man was sieht!«
    Flavio und Alexa traben an. In Flavios Körper toben nicht nur Schmerzen, sondern auch Zweifel. Die Gegend kommt ihm so verdächtig unbekannt vor. Wenn er sich nun in der Richtung getäuscht hat?Nicht auszudenken. Er hält beim Leichttraben die Luft an. Das dämpft das verdammte Stechen.
    »Flavio!« Alexas Aufschrei lässt ihn hochfahren. »Schau dort, Licht! Und ... Koppeln. Oder so was! Ich werde wahnsinnig!«
    Auch Flavio erkennt nun in der Ferne hinter einer Baumgruppe Lichter. Koppeln allerdings nirgends. Nun, vielleicht hat Alexa bessere Augen als er. Aber, lag das »Waldhaus« nicht näher an einem Wald? Vielleicht ist das nur ein einsamer Bauernhof? Aber er will Alexa mit seinen Skrupeln nicht belasten. Es könnte ja doch sein ...
    Sie galoppieren an. Jeder Galoppsprung setzt Flavio zu. Der Schmerz pflanzt sich bis in seinen Kopf fort. Ein Gefühl, als würde sein Brustkorb auseinanderbrechen. Oder ist es der Rücken? Er kann es nicht mehr lokalisieren. Alles tut weh.
    »Mensch, Alexa, du hast recht, dort hinten sind tatsächlich Koppeln.« Flavio schöpft neue Hoffnung.
    Entlang der lang gezogenen Koppel reiten die beiden auf das Haus zu.
    »Es ist das Waldhaus, Alexa. Den ersten Schritt hätten wir.«
    Ungeduldig treiben sie die Pferde an. Wiehern begrüßt sie und einige Pferde laufen zusammen, um Lucifer und Simone auf der anderen Seite des Gatters zu begleiten. Am Haus schlägt ein Hund an. Das mobilisiert die letzten Kräfte der Barsois. Sie überholen die Pferde und spurten auf das Gebäude zu.
    Vor dem Gasthaus eine Tränke, eine Stange mit Halftern – wohl für wartende Pferde – aber kein Chicolo. Aus den Gesichtern der beiden verfliegt die Zuversicht. Insgeheim hatten sie gehofft, Kurt säße bei einem Glas Bier und warte auf sie.
    Sie sitzen schnell ab und schlingen die Zügel in Wildwestmanier um die Stangen.
    »Ist jetzt egal«, winkt Flavio Alexas zweifelnden Blick ab, »die sind zu müde für Mätzchen.«
    »Hoffentlich sind genügend Leute für die Suchaktion da!«
    Alexa öffnet die Tür. Die beiden Windhunde stürmen ungeduldig an ihr vorbei hinein. Flavio gibt der Tür beim Eintreten einen Schubs. Sie schließt mit einem leisen Knall. Augenblicklich ist es im Gastraum still. Ein Dutzend Augenpaare heften sich auf die Ankömmlinge. Wer ungünstig sitzt, dreht sich um. Alexa und Flavio achten nicht darauf. Sollen sie doch glotzen.
    Flavio stürzt an die Theke, um nach seinem Vater zu fragen. Der Wirt ist gerade in der Küche. Alexa tritt hinter Flavio, während der ungeduldig mit den Knöcheln auf den Tresen trommelt. Im vollen Licht begreift Alexa nun, weshalb sie Aufsehen erregen wie einst Kaspar Hauser. Flavio sieht aus, als käme er direkt von einer militärischen Übung. Das Gesicht schmutzverkrustet, die Haare wirr ins Gesicht hängend und von Nadeln und kleinen Ästen übersät. Sein Polohemd zerrissen und farblich undefinierbar. Ein Ärmel fehlt ganz, dafür

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