Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
Vom Netzwerk:
sodass die Schnapsgläser hüpfen, Hände klatschen auf feiste Schenkel. Die Fenster werden aufgerissen, weil auf den vom Alkohol geröteten Gesichtern der Schweiß perlt. Alexa spürt einen Arm, der sich um ihre Taille schraubt und flüchtet auf die Toilette. Einhalb blinder Spiegel zeigt ihr ein schmutziges, blutverkrustetes Gesicht mit verfilzten Haaren, gespickt mit Tannennadeln. Sie lässt es, wie es ist. Vielleicht schreckt das die übermütigen Typen ab.
    Stunden später sitzen sie wieder auf den Pferden. Einige Dorfburschen haben angeboten, sie heimzufahren. Die Pferde hätten sie bis morgen stehen lassen können. Als Alexa aber die Blechkisten begutachtet, die sichtlich nur noch von Rallye-Streifen zusammengehalten werden, und sich dann auch noch die wohlgefälligen Gesichter der stolzen Besitzer anschaut, die kaum mehr geradeaus blicken können, verzichtet sie darauf und sattelt die Pferde. Kurt und Flavio glauben, die kühle Nachtluft könnte ihnen guttun und verspüren so etwas wie auferstandenes Heldentum, als sie ihre Körper trotz der Verletzungen in die Sättel hieven.
    »Langsam glaub ich, ich bin die Einzige, die noch durchblickt«, resümiert Alexa, »und ausgerechnet ich weiß nicht, wo’s langgeht!«
    Der Mond taucht die Landschaft in weiches, helles Licht. Es ist drei Uhr morgens. Die Wolken haben sich verzogen und über ihnen blinken unzählige Sterne. Alexa macht den Großen Bären aus und verfolgt die Lichtzeichen eines Flugzeuges, das langsam über sie hinwegschwebt. Die Pferde haben sich erholt und traben munter, heben auch unternehmungslustig schon wieder die Köpfe. Sierra und Nevada tollen nebenher.
    Eine Stunde werden wir wohl unterwegs sein, wenn nicht zwei – Alexa findet den Gedanken großartig, im frühen Morgenlicht zurückzukehren.
    »Kurt, hast du zu Hause eigentlich Bescheid gesagt?«, fällt ihr plötzlich ein.
    »Zu Hause?«, wiederholt Kurt fragend und schmunzelt dann: »Zu Hause – ja, habe ich!«
    Alexa spürt plötzlich Flavios Hand auf ihrer Schulter. Sie traben im Takt nebeneinander.
    »Bist schon ein guter Kumpel«, sagt er.
    »Ja, bin ich«, bestätigt sie.

Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
Das Geheimnis um Chicolos Mutter
    Ein breiter Rücken versperrt den Stalleingang. Alexa, einen neuen Sattel auf dem Arm, stippt mit dem Zeigefinger gegen das verwaschene Jeanshemd, das sich vor ihr über mächtige Schultern spannt.
    »Hallo, Sie, dürfte ich mal vorbei? Ich muss in den Stall!«
    Der Unbekannte dreht sich um.
    »Ach, guten Tag!« Offen streckt er ihr die Hand hin. »Ich wollte mir nur die Pferde ansehen.«
    Alexa zögert, ob sie die dargebotene Hand ergreifen soll. Schließlich kennt sie den Kerl ja nicht. Als sie es doch tut, spürt sie einen warmen, kräftigen Händedruck.
    »Von hier aus werden Sie die Pferde aber kaum sehen.« Sie mustert ihn. Klare blaue Augen in einem markant geschnittenen Gesicht, honigfarbene Haare fallen in kurzen, wilden Naturlocken durcheinander.
    Augen wie Brad Pitt, denkt Alexa.
    »Das ist richtig«, antwortet der Fremde mit dunkler Stimme. »Aber ich wollte auch nicht so einfach ohne Erlaubnis hineingehen.«
    Leicht verwirrt geht Alexa an ihm vorbei zur Sattelkammer.
    »Nun, ich bin ja jetzt da. Kommen Sie ruhig rein. Waren Sie schon einmal hier?«
    Ohne Sattel kommt sie zurück und schlendert mit dem etwas älteren Abbild eines ihrer Filmidole – von Alec Baldwin mal abgesehen – von Box zu Box.
    »Ja, ja, ich kenne mich hier aus. Ach, du weißt noch gar nicht, wer ich bin? Ich bin Harald, Freund der Familie.«
    »Klar, Mensch, das habe ich ja total vergessen«, Alexa schlägt sich leicht vor die Stirn. »Sie sollten heute ankommen ... ich bin Alexa!«
    »Das weiß ich schon.«
    »Ach so, haben Sie Kurt schon getroffen?«
    »Wir haben gemeinsam zu Mittag gegessen und dich dabei vermisst.«
    »Ach ich ...« Verlegen zögert Alexa. »Ich bin geschwommen. Das ist gesünder als mittags zu essen ...«
    »Du magst wohl keinen Fisch.«
    Alexa fühlt sich ertappt und Röte schießt ihr ins Gesicht. Sie spürt die Hitze und wendet sich schnell ab. Harald hat sie amüsiert beobachtet.
    »Wenn Sie sich hier auskennen und auch schon mit Kurt zusammen waren, dann frag ich mich, warum Sie nicht allein in den Stall gehen? Kurt hat doch gewiss nichts dagegen.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Aber er hat mich gewarnt: Die Alexa ist der Chef im Stall, hat er gesagt, und wer sich an ihre Schützlinge

Weitere Kostenlose Bücher