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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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ziehen sich rote Striemen über den bloßen Arm. Die schwarze Hose an den Nähten geplatzt und völlig verdreckt. Nur die Lederstiefel haben durchgehalten. Unbewusst fasst sich Alexa ins Gesicht. Sie spürt eine dicke Blutkruste ...
    Der stämmige Wirt schiebt sich aus der Küche und auf die beiden zu.
    »Meine Güte, was ist denn da passiert? Du bist ja verletzt!« Er deutet auf Alexas Gesicht. »Da muss ...«
    »Das ist jetzt völlig unwichtig«, schneidet ihm Alexa das Wort ab, »es geht um Herrn Strassmann! Haben Sie ...«
    »Herr Strassmann? Was soll mit ihm sein?«
    »Wie, was soll mit ihm sein«, mischt sich Flavio ungeduldig ein, »wir befürchten, dass er einen Unfall hatte und irgendwo liegt und wir möchten eine Rettungsaktion starten – das soll sein!«
    »Rettungsaktion? Jetzt kapier ich überhaupt nichts mehr.« Ächzend wuchtet der Wirt seine dreihundert Pfund an den Tresen. Seine runden Schweineäuglein heften sich auf Flavio.
    »Seien Sie doch nicht so schwerfällig, Mann«, sagt Flavio mit beschwörender Stimme. »Wir suchen meinen Vater, Kurt Strassmann, undbefürchten, dass ihm etwas passiert ist. Haben Sie vielleicht etwas gesehen oder gehört?«
    Die Stimmen dröhnen durch den Saal. Die Gäste halten den Atem an, damit ihnen bloß kein Wort entgeht.
    »Gehört oder gesehen? Ja, natürlich ... da drüben dampft sein Grog ja noch!«
    Fassungslos schaut Flavio erst Alexa an und dann blicken sie beide in die angedeutete Richtung. Tatsächlich, dort steht ein Keramikbecher. Auf einem leeren Tisch. Und die Hunde sind auch schon dort.
    »Ich werd verrückt!«, lacht Flavio und schließt Alexa spontan in die Arme.
    Alexa seufzt erleichtert auf. »Und wo ist er jetzt?«, fragt sie aus Flavios Umarmung heraus.
    »Ja, wo ist er?«, will auch Flavio wissen und lässt Alexa wieder los.
    »Ja, nun, eben war er noch da. Raus ist er wohl. Vielleicht ...« Es hört sich an wie ein unglaublicher Geistesblitz. »... in den Stall. Dort steht ja schließlich sein verrückter Hengst!«
    »Chicolo! Na, Gott sei Dank! Und mein Vater, ist er gesund?«
    »Fragen Sie ihn doch selbst! Da kommt er ja!«
    Alexa und Flavio stehen wie vom Donner gerührt. Nur die beiden Hunde springen auf und begrüßen die Gestalt stürmisch, die eben zu einer Seitentür hereinkommt. Flavio strahlt über das ganze Gesicht und auch Alexa grinst von einem Ohr zum anderen.
    »Wie seht ihr denn aus?« Kurt schüttelt lachend den Kopf.
    »Kurt! Onkel Kurt, ich dachte schon, es ist alles zu spät!«
    Alexa stürmt auf ihn zu und stürzt sich in seine Arme. Kurt drückt sie herzlich an sich.
    »Na, na, halb so schlimm. Chicolo hat vor lauter Liebe den Kopf verloren. Das soll bei Männern gelegentlich vorkommen!«
    Zustimmendes Gelächter von den Gästen. Auch Flavio umarmt jetzt seinen Vater.
    »Wirklich, Dad, wir sind tausend Tode gestorben!«
    »So seht ihr auch aus«, lacht Kurt. »Und erst die Hunde! Habt mich wohl direkt in der Hölle gesucht!«
    Schenkelklopfen und grölendes Gelächter.
    »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass es dir gut geht, Onkel Kurt. Wollen wir uns hinsetzen? Mir wackeln die Knie. Aber, so bei Licht besehen, siehst du auch nicht besonders gut aus. Du kriegst ja ein blaues Auge!«
    »Tatsächlich!« Flavio beugt sich zu seinem Vater vor. »Du bist wohl auch nicht völlig verschont geblieben, was? Geht das auf Chicolos Konto oder bist du über die Schwelle in die Kneipe gestolpert?«
    Die drei schauen sich an und prusten los, bis sich Flavio die Rippen hält: »Oje, hört auf, ich kann nicht mehr. Mir tut alles weh!«
    Sie setzen sich an Kurts Tisch, aber Alexa springt gleich wieder auf: »Mensch, jetzt habe ich die Pferde total vergessen. Wo kann ich die denn so lange unterstellen?«
    »Komm, komm, bleib sitzen. Ich sag’s dem Wirt. Der hat den Chicolo auch versorgen lassen – und das war nicht so leicht, kann ich euch sagen!«
    Der Wirt hat zugehört und winkt zustimmend herüber. Inzwischen haben sich die Gäste beruhigt und beginnen wieder eigene Gespräche. Doch es ist offensichtlich, dass alle darauf gespannt sind, was da nun eigentlich passiert ist. Und als die drei ihre Abenteuer zum Besten geben, wird der Kreis wie von selbst immer größer. Tische werden zusammengerückt, Runden ausgegeben und der Wirt sorgt für ständigen Nachschub an hochprozentigem Selbstgebranntem, Speck und Brot. Die Fragen fliegen, passende Antworten lösen Gejohle aus, eine Faust kracht vor Vergnügen auf den Tisch,

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