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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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Entrüstet gibt Klaus dem Schimmel einen Klaps auf die Hinterhand. Der tänzelt zur Seite. »Doch kein Geld!«
    »Aha, ja. Du machst es also aus purer Freude.«
    »Genau, ja«, strahlt der Wuschelkopf.
    »Und mit Friedhelm Hartmann hat das nichts zu tun? Liege ich da richtig?«
    Eine steile Falte gräbt sich in die jugendliche Stirn.
    »Friedhelm? Nein, nein, mit Friedhelm habe ich nichts!«
    »Okay, Klaus. Sag mal, wo steckt denn eigentlich Herr Roth?«
    »Der hat sich doch drei Tage freigenommen, weil seine Tochter aus Amerika zu Besuch kommt.«
    »Ach so, ja, das habe ich total vergessen. Ewald Roth ist unser festangestellter Pferdepfleger«, sagt Gerolf zu Alexa.
    »Und die drei von vorhin, sind die auch angestellt?« Endlich wird Alexa ihre Frage los.
    »Die? Nein, nein, die gehören zum Kurs. Wer reiten will, muss sich schließlich auch in der Pferdepflege auskennen. Das freie Stallpersonal wechselt jeden Tag. Ach, übrigens, hier steht nun also die legendäre Ariane. Na, altes Mädchen, komm mal her und schau, wen ich dir mitgebracht habe.«
    In der letzten Box, einer Doppelbox, steht eine große, schlanke Stute an der Außenwand und schaut angestrengt durch das große Fenster nach draußen.
    »Na, Mädchen, was ist denn mit dir? Willst du uns nicht begrüßen?«Die Stute wendet keinen Blick vom Fenster. Aufgeregt beginnen sich die Nüstern zu blähen, schnaubt sie warme Atemluft gegen die Scheibe. Dann beginnt sie dumpf zu wiehern, mit dem Kopf heftig zu nicken und mit dem Vorderhuf gegen die Bretterwand zu schlagen. Ein voller Sonnenstrahl fällt auf die zornig geschüttelte rote Mähne und auf das Fell, das samtig und rotgolden aufleuchtet. Arianes heftige Bewegungen wirbeln Staubkörnchen auf, sie tanzen wild vor dem sonnendurchfluteten Fenster. Ariane verharrt kurz, presst ihre Nüstern gegen das Glas und bricht dann in ohrenbetäubendes Wiehern aus.
    »Was hat sie denn?« Regungslos beobachtet Alexa das Schauspiel.
    »Wirst du gleich sehen. Komm, tritt etwas zurück.« Gerolf grinst breit und lehnt sich an die gegenüberliegende Box. Alexa stellt sich neben ihn. Da geht die schmale Außentür direkt neben Arianes Box auf. Ariane fährt augenblicklich wie besessen herum, schüttelt den Kopf, dass der Staub fliegt und quetscht ihre Nüstern an die Gitterstäbe. Herein kommt Harald. Völlig außer sich tänzelt Ariane vor und zurück.
    »Ja, wo ist denn mein Mädchen, Ariane, mein Goldkind, komm schön her zu mir, du Glücksfee ...«, begrüßt Harald mit sanfter Stimme die Stute, während er die Sicherung der Schiebetür löst. Ariane hilft von der anderen Seite aus nach. Gewaltsam zwängt sie ihr Nasenbein in den schmalen Spalt zwischen Tür und Boxenwand, ein kräftiger Ruck mit dem Kopf, schon donnert die Schiebetür beiseite, sodass sie auf der anderen Seite fast aus ihrer Verankerung schießt.
    Ariane steht ihrem Harald gegenüber. Sie stupst ihn hin und her, bohrt ihre Nüstern in seine offene Jacke, prustet und sabbert ihm den Apfel, den er ihr zur Begrüßung mitgebracht hat, auf den Pullover. Zwischendurch schnaubt sie wohlig und fährt ihm mit ihren schaumigen Lippen quer über das Gesicht, so, als ob sie unendlich erleichtert sei, ihn wieder bei sich zu haben. Als Harald sich zu Alexa und seinem Bruder umdreht, erntet er sofort einen unfreundlichen Knuff in den Rücken.Ariane beansprucht alle Aufmerksamkeit für sich. Sie duldet keine Nebenbuhler. Harald lacht und gibt ihr einen leichten Klaps auf die Nüstern.
    »Na, meine Kleine, eifersüchtig wie eh und je? Was?«
    Die Fuchsstute bläst ihm zärtlich in die Ohren.
    Alexa wird ein wenig schwindelig. Wenn Chicolo sie bei ihrer Heimkehr auch so begrüßen würde – das wäre ein Fest für sie, schöner als Weihnachten. Harald steht noch immer, mit dem Arm um den sehnigen Hals der Stute, in der Box.
    »Na, Alexa, hast du dir alles angeschaut?«
    »So ziemlich, ja«, antwortet Alexa. »Ich kenne jetzt einige Namen und weiß, wo ich was finde.«
    »Na also. Bianca hat nämlich einen kleinen Begrüßungstrunk vorbereitet, sozusagen einen kleinen Stehcocktail für die Chefs hier. Hans-Ulrich dürfte mit dem Unterricht bald fertig sein, was, Gerolf? Und Horst? Steckt er in den Unterrichtsräumen? Ich geh gleich mal nachschauen. Du bist uns ja wohl nicht böse, Alexa, wenn wir dich jetzt deinem Schicksal überlassen?«
    »Nee, nee, überhaupt nicht. Schon gut. Ich schaue mich hier noch ein bisschen um. Und vielen Dank für die Führung.« Mit einem

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