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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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zurückgeführt.«
    »Und, und ... haben wir da nicht was vergessen, Herr Hansen? Oder reiten Sie nur mit einem Bein?«
    »Ach, ja – der äußere Schenkel liegt verwahrend hinter dem Gurt und sorgt für die Vorwärts-Seitwärts-Bewegung des Pferdes.«
    »Na also. Das nächste Mal etwas flotter, wenn ich bitten darf. Ihr seid ja nicht zum Spazierenreiten hier!«
    »Mein lieber Mann«, sagt Alexa mehr zu sich selbst, während die Abteilung nun an der Bande entlang traversiert. »Woher soll man das denn so genau wissen?«
    »Das lernt man alles hier«, wirft Gerolf ein. »Eine andere Gruppe paukt gerade Theorie. Das braucht man schließlich nicht nur beim Reiterabzeichen!«
    Alexa schaut wieder nach unten.
    Irene Liertz reitet ihre Aufgabe korrekt, mühelos und voller Schwung. Sabines Ballerina tritt dagegen mit der Hinterhand zu weit in die Bahn, der Hals ist zu stark gebogen. Kaum hat Alexa die Fehler erkannt, reitet der Reitlehrer auch schon neben Sabine und spricht leise auf sie ein. Bis Sabine die lange Seite beendet hat, ist ihr Pferd richtig gestellt.
    »Komm, ich zeig dir noch kurz die Stallung und die Unterrichtsräume.« Gerolf steht auf. »Du kannst dir anschließend ja die Springstunde ansehen.«
    »Was? Springen werden sie auch noch?«
    »Nun, ja, zuerst einmal müssen sie den Parcours noch aufbauen, das hat also ein wenig Zeit.«
    Der Reitlehrer lässt seine Abteilung zum Halten durchparieren. Alexa wirft nochmals einen Blick darauf. Sie stehen an der kurzen Seite, vorden hohen Fenstern. Gegen das Licht steigt der Dampf der Pferde auf. Auch die Reiter wirken ziemlich verschwitzt. Der Schwarzgekleidete von gestern bewegt seine Schulter vor und zurück und entspannt dann kurz und unbeobachtet sein Kreuz. Offensichtlich tut ihm schon der Rücken weh. Na, denkt Alexa, mir wird es morgen kaum besser gehen. Neben Gerolf geht sie auf die kleine Treppe zu.
    »Aha, Herr Struckat beehrt uns mit seinem Besuch«, dröhnt da die sonore Stimme aus der Reithalle herauf.
    Gerolf und Alexa drehen sich um. Alexa hält automatisch nach Harald Ausschau, da geht ihr auf, dass sie damit gemeint sind.
    »Guten Morgen, Gerolf, dein Bruder feiert wohl das Wiedersehen?«
    »Es ist anzunehmen, Hans-Ulrich, guten Morgen zusammen. Lasst euch nicht stören.«
    Alle Blicke richten sich auf Alexa und Gerolf. Alexa fühlt sich unbehaglich. Ob es vielleicht doch nicht so normal ist, dass die Struckats den Neuankömmlingen persönlich die Reitanlage zeigen? Sabine verdeutlicht ihr Erkennen durch leichtes Kopfnicken. Die anderen sitzen wie Salzsäulen.
    Gerolf hat sich schon zum Gehen umgewandt. Alexa folgt ihm. Sie spürt die Blicke im Rücken. Der Ritt auf Haralds Superpferd erscheint ihr schon nicht mehr so verlockend. Der Siebold stampft mich in Grund und Boden.
    Gerolf scheint es jetzt eilig zu haben. Er geht mit Alexa die Tribüne entlang, auf die Haupttreppe am anderen Ende zu. Kurz vor den Stufen zweigt rechts eine massive Holztür ab.
    Er geht daran vorbei und ist schon gut in der Mitte der kaum erleuchteten Treppe angelangt, da dreht er sich plötzlich um, eilt sie wieder hinauf und reißt die Holztür auf. Alexa, die, um Schritt zu halten, immer zwei Stufen auf einmal genommen hat, prallt fast mit ihm zusammen.
    »Aha, dacht ich’s mir doch«, grollt Gerolf und Alexa versucht, an seinemRücken vorbei in den Raum zu linsen. Dumpfe Wärme schlägt ihr entgegen. In einer Ecke des holzgetäfelten Raumes, auf der anderen Seite der zur Reithalle führenden Fensterfront, entdeckt Alexa drei junge Männer in blauen Arbeitskitteln an einem kleinen Tisch.
    Ein stämmiger, untersetzter Typ mit extremem Kurzhaarschnitt lässt die Karten sinken. Ein weiterer dreht sich langsam nach Gerolf um. Blasses Gesicht, dichte schwarze Mähne und Schnauzbart. An den dritten kann sich Alexa schwach erinnern, sie hat ihn gestern im Gruppenraum schon gesehen.
    »Ich dachte, ihr hättet Stalldienst? Könntet ihr mir erklären, was ihr hier treibt und wer euch den Schlüssel zu dem Raum gegeben hat? Frau Jung kommt heute, soviel ich weiß, erst am Nachmittag. Also?«
    Gerolf geht auf die drei zu, die ihm ziemlich ratlos entgegenstarren.
    »Na, was ist? Ihr seid doch sonst auch nicht auf den Mund gefallen?«
    Der Blasse steht auf. Anscheinend versucht er damit von den drei Bierkrügen auf dem Tisch abzulenken.
    Der Kurzhaarige lässt sich dagegen nicht einschüchtern. Provozierend laut schiebt er den Bierkrug von sich weg und legt die Karten

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