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Alexa, die Amazone – Die große Chance

Alexa, die Amazone – Die große Chance

Titel: Alexa, die Amazone – Die große Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Hauptmann
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einmal nach Alexa um.
    »Wer von euch hat denn schon die Struckat-Pferde geritten?«
    »Nur der Michael«, kommt treuherzig die Antwort.
    »Aha! Jetzt wird mir einiges klar. Und wen hat er geritten? Die Ariane?«
    »Ariane? Spinnst du? Die Ariane ist hier der liebe Gott. Auf die setztsich sogar der Gerolf nur, wenn Harald absolut nicht kann oder krank ist. Du hast vielleicht Nerven. Die Ariane ... willst du etwa die Ariane reiten?« Hellhörig geworden geht sie wieder zu ihrem Tisch zurück.
    »Hab ich doch überhaupt nicht gesagt. Ich kenne die anderen Pferde ja nicht. Also, welches hat der Michael geritten?«
    »Den Fernando. Der Schwarzbraune neben meinem Amor.«
    »Ja, ja, den habe ich schon gesehen. Und wem gehört der? Harald?«
    »Nein, Gerolf ... willst du unbedingt ein Pferd von Harald reiten?«
    »Nun hör schon auf. Ich reite, was sie mir geben und wenn es ein Fjordpferd ist.«
    Das bringt Sabine zum Lachen.
    »Ha«, prustet sie, »da würden garantiert alle zugucken!«
    »Das werden sie so doch auch.«
    »Klar, schließlich hast du dich heute Morgen ja auch angeschlichen. Und dann auch noch mit dem Struckat zusammen!«
    »Was ist denn dabei?«
    Sabine zuckt die Achseln. »Der ist doch viel zu alt«, rutscht ihr heraus.
    Nun lacht Alexa. »Wie alt ist er denn?«
    »Etwa wie der andere. So um die sechsunddreißig.«
    »Du kennst dich aber gut aus hier.«
    »Ist ja wohl auch kein Wunder. Schließlich bin ich schon fast ein Dauergast.«
    Fragend schaut Alexa sie an.
    »Dauergast? Wieso denn Dauergast? Lebst du hier?«
    »Das erklär ich dir ein andermal, ich glaube fast, die anderen sind schon beim Aufbauen. Es gibt Stunk, wenn ich mich da drücke. Hilfst du mir?« Sabine geht schon zur Tür und späht vorsichtig hinaus. »Tatsächlich. Alle schon in der Bahn. Los, komm!«
    Fast automatisch schließt Alexa sich an. In ihrem Kopf schwirrt allesdurcheinander. Das wird ja ein Fiasko geben, wenn die alle auf der Tribüne sitzen und auf meine Fehler warten, schlimmer als die Geier.
    Neben Sabine geht sie in die Bahn. Der lockere Boden aus Torf und Sägemehl macht das Gehen außerhalb des Hufschlags beschwerlich. Sabine steuert auf eine Tür in der Bande zu. Eben zirkelt dort Michael eine lange rot-weiße Stange heraus.
    »Aha«, sagt er, als er Sabine sieht, und »hallo« zu Alexa. Alexa grüßt zurück. Sabine lächelt zuckersüß.
    »Er sieht doch einfach massiv aus«, flüstert sie Alexa zu, als er einige Schritte weg ist.
    Etliche Stangen und Ständer liegen schon in der Bahn verstreut. Hinter der Bande poltert es.
    »Herrgott, hilf doch mal jemand!«, schallt eine ärgerliche Stimme heraus.
    Alexa geht hinein. Die wenigen Glühbirnen schaffen es kaum, den Raum richtig zu erhellen. Es riecht nach Staub und Holz. Alexa spürt einen Niesreiz in der Nase, kann ihn aber unterdrücken. Sie versucht sich zwischen aufgestellten und aufeinandergeschichteten Stangen, Planken, Ständern, Mauerteilen, Elefantenrollen und Buschhürden zurechtzufinden.
    Wieder poltert es. Anscheinend suchen ganze Stangenwälder den Weg von ihrer hohen Ablage nach unten auf den Boden.
    »Zum Kuckuck! Verdammter Mist. Ich sag’s ja!«
    Alexa hat jetzt entdeckt, woher der Lärm kommt. Im Halbdunkel, von aufgestellten Planken verdeckt, steht Irene Liertz inmitten von kreuz und quer liegenden Stangen. Sie erkennen sich gleichzeitig.
    »Kannst du mir mal helfen?«, fragt Irene, ohne sich weiter um unnötige Höflichkeitsformeln zu bemühen. Sie bückt sich schon wieder und zerrt an einer im Gewirr anderer Holme festgeklemmten Stange.
    »Die hier will ich nämlich!«
    Alexa schlängelt sich um ein paar Ständer herum und bückt sich ebenfalls. Sieht aus wie Mikado in Großformat, denkt sie, während sie nach der gelb-weißen Stange wühlt, deren anderes Ende Irene schon in der Hand hält.
    »So geht das nicht«, sagt sie und richtet sich auf. »Da liegen zu viele andere Stangen drauf.«
    »Stimmt.« Irene lässt die Stange los und steht aus der Hocke heraus schwungvoll auf.
    »Vorsicht«, schreit Alexa noch, doch es ist schon zu spät. Mit voller Wucht donnert Irenes Kopf von unten gegen ein breites Wandregal. Der Schlag hebt das daraufliegende Brett etwas an.
    Der Farbe nach geordnete grün-weiße Stangen kommen ins Rutschen und stürzen eine nach der anderen mit dumpfem Donnern auf die bereits liegenden. Alexa rettet sich mit einem Sprung nach hinten, reißt dabei zwei Ständer um.
    Durch den aufgewirbelten Staub und die schlechte Beleuchtung

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