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Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache

Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache

Titel: Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Koch
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schwanger war?«
    »Sicher«, ächzte Alex.
    »Meine Tochter wird morgen eingeschult.«
    Einen Moment lang sah Alex die Männer vor sich entgeistert an. Dann kniff sie die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und murmelte: »Du bist ein Arsch, Mario.«
    »Ja, aber ein schöner«, entgegnete Kowarsch grinsend und deutete dann auf Alex’ Beine, die in weißen Thrombosestrümpfen steckten. »Versuchst du mit der Reizwäsche eigentlich, dir ’nen Chefarzt zu angeln?«
    Alex hob den Kopf etwas an und blickte an sich hinab. Weil es in der Nacht so heiß gewesen war, hatte sie die Bettdecke von sich weggeschoben und lag nur in ihrem Slip und einem hochgerutschten T-Shirt halbnackt auf dem Bett.
    »Na, klasse«, sagte sie heiser, schob das Ende des Shirts, unter dem der Ansatz des Brustverbands zu erkennen war, bis über den Bauchnabel nach unten, zog die dünne Decke über die Hüften und verdeckte die Mullkompresse auf ihrem Oberschenkel. »Schicken die einem hier die Voyeure aufs Zimmer, kaum, dass man sich nicht wehren kann. Großartig.«
    »Nee«, sagte Schneider und hob die Augenbrauen, »von wegen Voyeure, wir kommen im hochoffiziellen Auftrag.«
    »So?«, fragte sie, biss die Zähne zusammen und knetete sich das Kopfkissen im Nacken zurecht, um in einer etwas aufrechteren Position liegen zu können.
    »Ja, im Auftrag der ganzen Abteilung – alles Gute richten die Kollegen aus.« Schneider zog eine Grußkarte hervor, klappte sie aus und stellte sie auf das Tischchen neben das Glas. »Gute Besserung«, stand in bunten Buchstaben auf dem Deckblatt. Alex erkannte im Inneren zahllose Unterschriften und griff schnell nach dem Wasser, um den Kloß hinunterzuspülen, der sich vor Rührung schlagartig in ihrer Kehle gebildet hatte.
    »Wir haben für dich gesammelt«, erklärte Schneider. »Das Geld liegt auf einem Konto – wir dachten, du brauchst das vielleicht für den Anwalt, falls die Schausteller dich wegen des demolierten Riesenrads verklagen wollen. Mit den Kameraden ist nicht zu spaßen.«
    Alex verschluckte sich und hätte um ein Haar das Wasser quer durch das Zimmer gespuckt. »Seid ihr bald mal fertig mit dem Mist?«, fragte sie, musste aber trotzdem lachen. Sie hätte Mario und Rolf trotz ihres ruppigen Charmes küssen mögen. Sie hatten einen Samstagnachmittag geopfert, um im Krankenhaus nach ihr zu sehen und sie wissen zu lassen, dass auch alle anderen Kollegen sich um sie sorgten. Das tat einfach gut.
    »Ja, wir sind jetzt fertig«, sagte Mario und kratzte sich das Kinnbärtchen.
    »Sind die Blumen auch von den Kollegen?« Alex warf einen Blick auf den Strauß in Schneiders Händen. Es war kein billiger von der Tankstelle, so viel stand fest. Es war vielmehr der größte Rosenstrauß, den sie je in ihrem Leben gesehen hatte – und dazu weiße Rosen, ihre Lieblingsblumen.
    Schneider schürzte die Lippen und sah zu Boden. »Ja, gewissermaßen.«
    Kowarsch stupste ihn mit dem Ellbogen an. »Komm, rück raus, Rolf.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst, Kommissar«, brummelte Schneider.
    Mario wandte sich zu Alex und sagte: »Wir mussten vorhin extra noch am Blumenladen anhalten, damit Rolf sein Monatsgehalt da loswerden konnte.«
    »Wie?«, fragte Alex und setzte sich auf. Ihre Augen strahlten. »Sag nicht, die sind von dir, Rolf?«
    »Ja, von Mario bestimmt nicht, der hat kein Gespür für so was!«
    Kowarsch grinste und machte Anstalten, das Zimmer zu verlassen. »Ich hol mal eine Vase«, sagte er und verschwand durch die Tür.
    »Rolf, die sind wunderschön. Woher hast du gewusst, dass weiße Rosen meine Lieblingsblumen sind?«
    »Na ja«, entgegnete er und lächelte, »so ein alter Ermittlersack wie ich hat ja seine Quellen.«
    Für einen Moment schwiegen beide. »Wie geht’s dir?«, fragte Rolf dann ernst.
    »Es ist okay, Dienstag soll ich entlassen werden. Mit dem Bein kann ich einigermaßen laufen – es war ein glatter Durchschuss. Am Anfang hat es höllisch weh getan, vor allem die geprellten Rippen. Ohne meine Pillen wäre ich durchgedreht.«
    »Du hast verdammtes Schwein gehabt, dass du die Weste getragen hast, und Gott sei Dank war das eine gute und keine von der Stange.«
    Alex nickte, und die Bilder von der Nacht schossen ihr wieder durch den Kopf. Marcus, der auf sie zielt. Die Hammerschläge, die sie fällen. Sein Körper, der aus der Höhe stürzt und am Boden zertrümmert. Kurz nachdem man sie ins Krankenhaus gebracht hatte, waren ihre Eltern gekommen. Wie im Traum hatte Alex

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