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Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache

Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache

Titel: Alexandra von Stietencron Bd. 1 - Purpurdrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Koch
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belastet hätte, sobald wir von dem Aufenthalt dort erfahren hätten.«
    Alex klappte den Mund auf, sagte aber nichts.
    »In Düsseldorf hat Kraft ein Gespräch bei Meridian Health Care geführt«, erklärte Schneider. »Wegen dieser C- 12 -Verstrickungen, denen er nachgegangen ist. Marcus wird davon gewusst haben. Er war überhaupt stets bestens über die Aktivitäten seines Kumpels informiert. Wir haben an Krafts TT und dem danach genutzten Golf GPS -Sender gefunden, und anhand des Kilometerstands von Marcus’ Wagen sowie einiger Tankquittungen …« Schneider räusperte sich. »Na ja, das brauche ich dir ja nicht weiter zu erklären.«
    »Und Roth?«
    »Ich glaube, du hattest recht mit deiner Einschätzung. Roth war einerseits das fünfte Zeichen: der Drache. Andererseits denken wir, Marcus wusste, dass Kraft ins Luisenstift marschiert ist. Zudem hat Kraft dir ebenfalls einen Beleg für seine Stippvisite zugespielt, Alex, den Stick mit den Daten von Engberts PC . Und damit ging auch noch ein Brand auf Marlon Krafts Konto. Natürlich nur theoretisch.«
    Eine Zeitlang herrschte betretenes Schweigen. Dann klatschte Schneider in die Hände, blickte auf die Uhr und sagte: »So, ich glaube, Mario und ich müssen jetzt mal wieder los. Für die Vergangenheitsbewältigung haben wir noch den Rest unseres Lebens Zeit.«
    »Jap.« Kowarsch schien erleichtert, nicht weiter über Marcus reden zu müssen.
    »Danke für die Blumen, Rolf, darüber freue ich mich wirklich sehr«, sagte Alex sanft.
    »Ach«, winkte er ab, »keine Ursache.«
    »Mach’s gut, Alex«, lächelte Kowarsch. Mario und Schneider wandten sich zur Tür.
    »Ach, Moment.« Schneider stoppte in der Bewegung. »Wir hatten dir ja noch was mitgebracht. Beinahe hätte ich’s vergessen.«
    »So?«
    »Stimmt ja«, sagte Kowarsch und griff nach einer prall gefüllten Aktenkladde auf dem Besuchertisch, die Alex noch nicht aufgefallen war. Salopp warf er ihr den schweren Hefter aufs Bett und verfehlte sie nur knapp.
    »Ein wenig Lesestoff, der dir vielleicht noch ein paar Antworten gibt«, erklärte Mario, »bevor du vor Langeweile umkommst.«
    Damit verließen beide das Zimmer.
    Nachdem Kowarsch und Schneider gegangen waren, angelte sich Alex ächzend die Mappe und zog sie sich vorsichtig auf den Schoß. Die Farbe des Pappdeckels war eine Mischung aus einem leuchtenden Rot und Blau, sehr nahe am Violett.
    Purpur.
    Alex sah zum Fenster hinaus. Von hier aus waren zwischen den mächtigen Kronen der alten Eichen des Klinikparks die Kirchturmspitzen zu sehen. Der Himmel war tiefblau, und die Eisdielen in der Stadt sicherlich überfüllt. Am See würden Kinder im Wasser vor Vergnügen kreischen, und wenn sich der Abend senkte, säßen die Menschen in den Biergärten, um den milden Sommerabend zu genießen. Doch irgendwo in den engen Gassen zwischen den mittelalterlichen Fachwerkhäusern oder inmitten der stickigen Clubs war das Grauen unterwegs gewesen – ein Drache, der seine Klauen auch nach ihr ausgestreckt hatte.
    Alex presste die Lippen zusammen, ignorierte das heiße Brennen im Oberschenkel und schob die Mappe zur Seite. Sie würde sie später öffnen. Vielleicht morgen. Vielleicht auch nie. Und sobald ihr nicht mehr jede Bewegung weh tat, würde sie Dad anrufen, um ihm zu sagen, dass es ihr wieder besserging und dass sie ihn liebhatte. Eine derartige Geste tat jedenfalls dringend not, dachte Alex. Und eine neue Schutzweste ebenfalls.

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    Nachwort
    D ie Geschichte über den Purpurdrachen ist frei erfunden. Ähnlichkeiten zu existierenden Personen wären zufällig und sind nicht beabsichtigt. Lemfeld habe ich mir ausgedacht. Die Stadt ist eine Mischung aus realen und weniger realen Orten und steht in gewisser Weise stellvertretend für die Stadt, die wir alle kennen. Weiter existieren keine vom Land NRW geförderte Pilotstellen für Polizeipsychologen, wie sie im Roman auftauchen. Außerdem sind gewissenlose Sensationsreporter wie Marlon Kraft, das können Sie mir ruhig glauben, glücklicherweise Ausnahmen.
     
    C- 12 gibt es nicht, sehr wohl aber seit geraumer Zeit Entwicklungen in Bezug auf ähnlich funktionierende Medikamente, um sie in der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen einzusetzen. Die Zahl der darunter leidenden Menschen steigt, was mit der Vielzahl von Kriegsopfern und Soldaten zu tun hat, die in Krisengebieten fürchterliche Dinge erlebt haben. In der Tat sollen jedoch seit Jahrzehnten Medikamente zu militärischen Zwecken

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