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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Peyton Roberts
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Noahs schroffe Worte vermochte es nicht hinwegzuspülen. Die Tränen brachen über sie herein wie ein plötzlicher Sturm, der sie am ganzen Körper erzittern und erbeben ließ.
    Die Leute beim SD-6 wurden nicht müde, ihr zu versichern, wie großartig sie sich machte, und sie hatte nie einen Grund gehabt, an ihren Worten zu zweifeln. Abgesehen von dem Fiasko mit dem Wassertank hatte sie bei jedem Training Höchstleistungen gebracht. Doch Training war Training, und diese Mission an der Seite von Noah die raue Wirklichkeit.
    Was, wenn sie dieser Wirklichkeit nicht gewachsen war?
    Wilson hat mich nur für diesen Job ausgesucht, weil ich diese ganzen Modefummel tragen kann, sagte sie sich. Vielleicht war das schon alles, was sie zu bieten hatte. Vielleicht erwartete niemand irgendetwas anderes von ihr.
    Niemand außer offensichtlich Noah.
    Er war richtig gemein, dachte sie und wurde von erneutem Schluchzen geschüttelt. Warum musste er bloß so abscheulich zu mir sein?
    Hätte er, anstatt darüber zu spotten, dass sie nur eine Rekrutin war, nicht ein bisschen nachsichtiger sein können? Hatte er nicht selbst irgendwann einmal als Rekrut angefangen - auch wenn er das möglicherweise vergessen hatte?
    Er ist nichts weiter als ein selbstgerechter Fatzke, entschied sie. Ich weiß wirklich nicht mehr, warum ich ihn am Anfang so mochte.
    Er hatte sie angebrüllt, sie gedemütigt, sie zum Weinen gebracht und - das Schlimmste von allem - sie in Selbstzweifel gestürzt.
    Alles in allem ist Noah Hicks es nicht wert, wegen ihm auch nur eine Träne zu vergießen.
    »Da sind Sie ja endlich!«, rief Noah gut gelaunt, als Sydney wieder in den Wohnraum trat.
    Sie hatte sich ausgiebig Zeit gelassen, sich nach dem Duschen die Haare gefönt, dann Make-up aufgelegt und schließlich jedes einzelne Teil anprobiert, das ihr vom SD-6 mit auf den Weg gegeben worden war. Eines nach dem anderen hatte sie die verschiedenen Outfits auf Sitz und Wirkung in dem großen Schlafzimmerspiegel überprüft, bevor sie ein Kleid auswählte, das ihr für den auf den frühen Vormittag angesetzten Besuch bei Monique Larousse passend erschien. Außerdem hatte sie sich für eine kastanienbraune Perücke entschieden - nur für den Fall, dass sie tatsächlich von einer Sicherheitskamera entdeckt worden war.
    Nachdem sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte, und darüber hinaus auch nicht einsehen mochte, warum sie die ganze Zeit in ihrem Schlafzimmer hocken sollte, hatte sie sich in ein Paar Jeans gezwängt und sich, obzwar widerwillig, dazu aufgerafft, Noah erneut gegenüberzutreten. Nun blickte sie ihn mit einstudierter Unnahbarkeit an und zuckte anstelle einer Antwort nur
    mit den Schultern.
    »Ich hab uns was zum Frühstück kommen lassen«, sagte er und wies auf einen Servierwagen, der am Fenster stand. Funkelndes Kristall und Silber, eine Vase mit frischen Blumen und das blütenweiße Deckchen ließen die morgendliche Mahlzeit als etwas ganz Besonderes erscheinen. Und die enorme Anzahl kleiner Schüsselchen und Schälchen, teils mit Deckel, teils ohne, legte die Vermutung nahe, dass Noah beim Bestellen wohl ein wenig übers Ziel hinausgeschossen war. »Ich, äh, wusste nicht, was Sie mögen, also hab ich einfach alles genommen.«
    »Warum auch nicht?«, erwiderte sie mürrisch. »Ist ja nicht Ihr Geld.«
    Überrascht nahm sie zur Kenntnis, dass Noah leicht zusammenzuckte. Er eilte zu dem kleinen Frühstückstisch, zog einen der Stühle zurück und forderte sie mit einer höflichen Geste auf, sich zu setzen.
    »Hören Sie. Möglicherweise habe ich eben etwas überreagiert«, sagte er. »Ich meine, nicht hinsichtlich Ihres eigenmächtigen Vorgehens. Aber vielleicht hätte ich es Ihnen ein wenig freundlicher erklären sollen. Es tut mir Leid, dass ich die Beherrschung verloren habe.«
    »Vergessen Sie's.«
    Das Letzte, womit sie gerechnet hatte, war eine Entschuldigung, und es war erstaunlich, wie wenig Genugtuung sie dabei empfand. Mit demonstrativ erhobenem Kinn nahm Sydney auf dem dargebotenen Stuhl Platz -nicht, weil sie ihm verziehen hatte, sondern weil Noah, egal, wie ihr zumute sein mochte, immer noch der Boss bei diesem Auftrag war.
    Er setzte sich ihr gegenüber. »Sie müssen unbedingt diese Croissants versuchen«, sagte er zuvorkommend und reichte ihr ein silbernes Tablett. »Ich hab sie gestern probiert, sie zergehen einem förmlich auf der Zunge.«
    Sydney legte sich eins der Croissants auf den Frühstücksteller, nur um seiner Anweisung zu

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