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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Peyton Roberts
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aufkeimenden Erregung darüber, dass sie sich auf ihrer ersten Agentenmission befand, kehrte auch ihr Selbstbewusstsein wieder zurück. Sie würde Noah die eine oder andere Probe ihres Talents geben.
    »Sie müssen Mr. und Mrs. Wainwright sein«, sagte der Mann und schaltete auf Englisch um.
    »Nennen Sie mich Nick.« Noah legte Sydney Besitz ergreifend einen Arm um die Schulter. »Wir sind gekommen, um meiner besseren Hälfte hier eine neue Garderobe zu kaufen.«
    »Aber natürlich, aber natürlich. Kommen Sie herein. Darf ich Ihnen vielleicht ein Glas Champagner anbieten?«
    »Klingt hervorragend!«, erwiderte Noah mit dröhnender Stimme. Einige Köpfe drehten sich zu ihnen um. »Ich nehme nicht an, dass Sie über Satellitenfernsehen verfügen?« Er lachte laut über seinen eigenen Witz, ganz der neureiche Dot-com-Millionär, als der er hierher gekommen war. »Sie wissen ja, wie Frauen sind«, fügte er hinzu und kniff Sydney wohlwollend in die Wange. »Am besten, Sie bringen gleich die ganze Flasche.«
    »Ganz wie Sie wünschen, monsieur - ah, Nick.« Der Mann bedeutete ihnen, ihm zu folgen. »Wenn Sie vielleicht zuvor Platz nehmen wollen. «
    Das Interieur von Monique Larousse hatte mehr von einem herrschaftlichen Salon als von einem Geschäft. An den Wänden befanden sich Tapeten mit floralem Design, an der Decke kunstvolle Ornamente aus Stuck und teure Kristalllüster. Hier und dort waren antike Möbel auf kostbaren Teppichen zu Sitzgruppen arrangiert. Nirgendwo indes war ein Regal oder ein Tisch mit Auslagen zu sehen. Monique Larousse verkaufte ausschließlich maßgefertigte Einzelstücke, und niemals ohne zuvor ausgemachten Termin; Laufkundschaft, die sich einfach nur umschauen und ein wenig herumstöbern wollte, war hier definitiv am falschen Platz.
    Fünf weitere Kunden, ein Pärchen und eine Gruppe von drei Frauen, saßen am anderen Ende des Modesalons und ließen sich von einer Verkäuferin beraten. In diesem Moment traten drei Models in Sommerkleidern und Hüten hinter einem Vorhang hervor und warfen sich vor den Frauen in Pose.
    Noah steuerte eine Sitzgruppe an, die sich ungefähr in der Mitte des Modetempels befand und von der aus er alles überblicken konnte. Der Portier zog sich zurück, um den Champagner zu holen, während Sydney sich auf die
    Kante eines mit gestreiftem Seidenstoff bezogenen Sessels sinken ließ.
    »So, da wären wir also«, sagte sie und versuchte, nicht allzu nervös zu klingen.
    Noah lehnte sich, die Hände im Nacken verschränkt, in dem Sofa zurück, auf dem er Platz genommen hatte. »Da wären wir also«, pflichtete er ihr bei.
    Sydney ließ ihre Blicke umherschweifen und überlegte, wo sie den Anfang machen sollte. An der Innenfläche ihrer linken Hand waren fünf Überwachungskameras befestigt - hautfarbene Miniaturanfertigungen, etwa halb so groß wie eine Erbse und an jedem Material haftend -, die allesamt darauf warteten, an strategisch wichtigen Stellen des Gebäudes zum Einsatz zu kommen. Darüber hinaus enthielt die Handtasche auf ihrem Schoß ein Schächtelchen mit Abhörwanzen, die als niedliche kleine Pfefferminzdragees daherkamen. Doch noch schien es ihr zu früh zu sein, sie hervorzuholen. Stattdessen fingerte sie an ihrem Kollier herum und versuchte herauszufinden, in welchem der Steine sich der Sender befand.
    Sie und Noah hatten die Verständigung über dieses Gerät geübt, bevor sie das Hotel verlassen hatten - alles, was sie tun musste, war flüstern, und er würde sie über seinen Ohrstöpsel hören. Sie hatte einen ebensolchen Stöpsel im Ohr, eine Art Mini-Hörgerät, das Noahs Stimme über den Sender in seinem obersten Hemdknopf übertrug.
    Als wollte sie ihren Ohrring richten, wanderte Sydneys Hand zu ihrem Ohrläppchen, hinter dem sich jedoch lediglich eine weitere Kamera verbarg. In weniger als einer Sekunde schoss sie wahllos einige Fotos, da sie nicht zu entscheiden wusste, was hier wichtig war und was nicht. Dann kam ihr der Gedanke, dass es vielleicht sinnvoll wäre, sich auf die Angestellten zu konzentrieren; jeder von ihnen, oder vielleicht sogar alle miteinander, konnten Verbindungsleute des K-Direktorats sein.
    Sich so unverdächtig wie möglich bewegend, machte sie Schnappschüsse von allen drei Models, den beiden Verkäuferinnen und von einer etwa dreißigjährigen Frau, die soeben durch eine Tür im hinteren Bereich des Raums eintrat. Ihre makellose Haut war weiß wie Milch, ihr Haar unnatürlich schwarz und ihr Lippenstift blutrot. Eine

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