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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Peyton Roberts
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Tonfall verlieh ihr den Mut, weiterzugehen.
    Am Ende der Treppe gelangte sie durch einen Durchgang in einen schmalen, schmutzigen Korridor, der beidseitig von verschlossenen Holztüren gesäumt war. Am Ende des Gangs konnte Sydney eine einzelne Stahltür ausmachen, die sie als den Hintereingang des Gebäudes erkannte.
    Hier ist der Mann reingekommen!, dachte sie aufgeregt. Rasch platzierte sie in dem Flur eine Kamera, sodass sie künftig über jede weitere Lieferung auf dem Laufenden waren, und schob zusätzlich eine Wanze in einen kleinen Spalt zwischen den Fußleisten und dem völlig verdreckten Teppich.
    So, wo könnte jetzt dieses Paket sein?
    Falls sie es fand und sich herausstellte, dass es etwas Wichtiges enthielt, käme Noah wohl nicht umhin zuzugeben, dass ihr eigenmächtiges Herumschnüffeln an diesem Morgen letztendlich doch zu etwas Nutze gewesen war. Das Problem war nur, dass sie nicht wusste, wo genau sie nach der Lieferung suchen sollte; einfach hier herumzurennen und auf gut Glück hinter diese oder jene Tür zu schauen, war fast wie russisches Roulette zu spielen -hinter jeder von ihnen konnte sich irgendjemand verbergen.
    Noch während sie darüber nachdachte, wie sie am besten vorgehen sollte, hörte sie schwere Schritte auf der Außentreppe. Es kam jemand!
    Alle Vorsicht fahren lassend, riss Sydney die nächstbeste Tür auf, huschte hindurch und schloss sie in demselben Moment hinter sich, als zwei Männer den Flur betraten. Von dem dunklen, fensterlosen Büro aus, in dem sie sich wiederfand, konnte sie gedämpft ihre Stimmen hören.
    Das war knapp, dachte sie. Ihr Puls raste. Sie presste ihr Ohr gegen die Tür und versuchte etwas von dem, was die Männer sagten, mitzubekommen, doch sie verstand kein einziges Wort. Gleichwohl würden die Kamera und die Wanze, die sie eben noch draußen deponiert hatte, alles genau registrieren, und sie war stolz darauf, wie geschickt und professionell sie die Situation gemanagt hatte. Alles, was sie zu tun brauchte, war, hier in diesem Kabuff zu bleiben und darauf zu warten, dass die Luft im Flur wieder rein war.
    Was hoffentlich bald der Fall sein wird. Noah kann Yvette nicht ewig mit seinem Charme da oben festhalten.
    Nicht, dass es so aussieht, als würde sich sein Repertoire allmählich erschöpfen.
    Nach wie vor plauderte er munter vor sich hin, und nach wie vor wurden seine Worte regelmäßig von Yvettes albernem Gekicher begleitet; laut und klar konnte Sydney die Stimmen der beiden über ihren MiniEmpfänger hören. Wenn er nicht meinen Ehemann spielen müsste, würde er sie garantiert gleich zum Essen einladen.
    In der Zwischenzeit schwatzten und trödelten draußen auf dem Flur die beiden Männer herum, und sie saß hier in der Falle. Sydney ließ ihren Blick durch das kleine, düstere Büro schweifen und beschloss in Ermangelung einer Alternative, sich hier ein wenig genauer umzusehen. Sie holte eine winzige Taschenlampe aus ihrer Handtasche und ließ den schwachen Lichtkegel durch das Zimmer wandern.
    Ein alter Holzschreibtisch und zwei mit Spinnweben überzogene Aktenschränke bildeten das Hauptmobiliar des Raumes, und der dicken Staubschicht nach zu urteilen, die über allem lag, wurde er nicht eben häufig genutzt. Leise öffnete Sydney die Schreibtischschubladen, doch sie fand darin nichts Aufregenderes als ein paar
    Bleistifte und Kugelschreiber. Nirgendwo im Zimmer eine Spur von dem mysteriösen Paket, und nicht ein einziges Möbelstück, in dem man ein Objekt dieser Größe hätte verstauen können. Sie schob eine Wanze in den schmalen Spalt zwischen den beiden Aktenschränken und schlich auf Zehenspitzen wieder zur Tür, um weiter zu lauschen.
    Die Männer waren immer noch da draußen und schienen sich immer noch jede Menge zu erzählen zu haben, als plötzlich eine andere Stimme an Sydneys Ohr drang -Noah. Er sprach wieder Englisch.
    »Sie ist nicht in dem Anprobezimmer?«, fragte er laut.
    Sydney sprang das Herz bis in die Kehle. Man hatte ihre Abwesenheit entdeckt!
    »Aber Madame Monique«, protestierte Yvette, »ich habe sie erst vor wenigen Augenblicken dort allein gelassen.«
    »Dann würde ich vorschlagen, Sie gehen sie suchen«, erwiderte eine mürrische dritte Stimme. »Sofort.«
    »Kein Grund, panisch zu werden.« Noah betonte seine beschwichtigenden Worte, als wären sie direkt an Sydney gerichtet. »So, wie ich meine Frau und ihre Sextanerblase kenne, ist sie wahrscheinlich nur mal eben für kleine Mädchen.«
    Sydney lehnte sich

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