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Alias - Moederischer Nebenjob

Alias - Moederischer Nebenjob

Titel: Alias - Moederischer Nebenjob Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Peyton Roberts
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gegen die verschlossene Tür. Noahs Botschaft war unmissverständlich: Sie musste so schnell wie möglich wieder nach oben kommen und dann vorgeben, sie hätte dringend zur Toilette gemusst. Dummerweise waren da diese beiden Männer im Flur, und sie sah keine Möglichkeit, unentdeckt an ihnen vorbeizukommen.
    »Sie sind also Monique Larousse«, setzte Noah seine Konversation fort. »Meine Frau ist ganz vernarrt in Ihre
    Kleider.«
    »Danke. Sehr schmeichelhaft«, entgegnete die dritte Stimme steif.
    »Ich werde mich am besten wieder in das Umkleidezimmer der Dame begeben«, sagte Yvette, deutlich nervös.
    Die nächsten Sekunden herrschte Schweigen.
    Sind sie überhaupt noch da?, fragte sich Sydney in einem Anflug von Verzweiflung. Oder hat der Sender vielleicht seinen Geist aufgegeben?
    Hektisch fummelte sie an ihrem Ohrstöpsel herum, doch noch immer war nichts zu hören.
    Plötzlich vernahm sie Noahs Räuspern. »So. da bin ich nun, von allen verlassen«, murmelte er leise, als wäre er ein wenig verstimmt darüber, dass man ihn einfach hatte sitzen lassen.
    Sydney wurde beinahe schlecht. Es war eindeutig: Er wollte sie davon in Kenntnis setzen, dass er sowohl Yvette als auch Madame Monique aus den Augen verloren hatte. Die beiden konnten überall sein, und sie waren genau in diesem Moment auf der Suche nach ihr. Sie musste unbedingt hier raus!
    Doch die beiden Männer draußen redeten. und redeten. und redeten.
    Sydney stand bereits kurz davor, laut loszuschreien, als die Stimmen auf dem Flur plötzlich verstummten. Sie hörte das Geräusch schwerer, sich entfernender Schritte, das Zuschlagen einer Tür.
    Dann Stille.
    Einige Sekunden später immer noch kein Ton.
    Endlich!, dachte sie erleichtert.
    Sie wagte sich aus ihrem Versteck heraus - nur um Angesicht in Angesicht jenem schrankartigen glatzköpfigen Kerl gegenüberzustehen, der an diesem Morgen den Lieferwagen gefahren hatte.
    Er war in dem Flur zurückgeblieben, um eine Zigarette zu rauchen. Jetzt allerdings schien er den gerade erst entzündeten Glimmstängel, der zwischen seinen Wurstfingern steckte, völlig vergessen zu haben. Kaum weniger erschrocken als sie selbst, starrte er Sydney an.
    Und dann wurde sein Gesichtsausdruck alles andere als freundlich.
    »Que faites vous ici?«, bellte er los und warf die Zigarette auf den Teppich.
    In den Augen ein Schwelen ähnlich der Glut seiner Kippe, kam er langsam auf Sydney zu.

KAPITEL 7
    Panik wollte von Sydney Besitz ergreifen, als der schwergewichtige Mann immer näher kam.
    Sie versuchte sich ihr Krav-Maga-Training wieder in Erinnerung zu rufen, doch alles, was sie je dort gelernt hatte, wirbelte und flatterte nun in ihrem Kopf umher wie ein aufgescheuchter Vogelschwarm. Besaß sie im Nahkampf überhaupt eine Chance gegen einen Gegner, der um so viel kräftiger war als sie? Irgendetwas in ihr riet ihr, hinaus auf die Gasse zu stürzen und um ihr Leben zu laufen.
    Aber Weglaufen käme einem Schuldeingeständnis gleich, dachte sie. Außerdem darf ich Noah und den SD-6 nicht einfach so im Stich lassen.
    Sie konnte nur versuchen zu bluffen.
    »Endlich!«, rief sie gereizt und trat dem Angreifer mutig entgegen. »Ich dachte schon, hier unten arbeitet überhaupt niemand!«
    Irritiert verlangsamte der Mann seinen Schritt.
    »Sprechen Sie Englisch? Mein Mann kann zwar Französisch, aber der ist leider oben, und ich bin hoffnungslos aufgeschmissen, wenn es um Fremdsprachen geht.«
    »Ich spreche Englisch«, antwortete der Mann mit misstrauischem Blick.
    »Großartig! Fantastisch! Wie ist Ihr Name?«
    »Arnaud.«
    »Arnaud - wie entzückend. Ich meine, entzückend in einem ganz maskulinen Sinne, natürlich. Mein Name ist Carrie Wainwright.«
    Ihre Gedanken überschlugen sich mit einer Geschwindigkeit, dass ihr beinahe schwindelig wurde. Für den Mo-ment hatte sie ihn erst einmal ausgebremst, doch Arnaud schien ihr eher von jenem Schlag Mann zu sein, den man mit zu viel Smalltalk nur noch wütender macht. Sie brauchte eine Story, die sie ihm auftischen konnte, und sie brauchte sie jetzt. Während sie fieberhaft nach irgendeiner Eingebung suchte, fiel ihr Blick auf die noch glimmende Zigarette am Boden.
    »Sie haben nicht zufällig Streichhölzer dabei?«, fragte sie.
    Er sah sie etwas befremdet an. »Streichhölzer?«
    »Ich hab mich heimlich aus dem Staub gemacht, um in Ruhe eine Zigarette zu rauchen. Ich hätte zwar auch vorne rausgehen können, aber mein Mann sitzt oben im Salon, und ich schwöre Ihnen, der hält

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