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Alibi

Alibi

Titel: Alibi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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niedergelassen hatte und die Füße wohlig am Kaminfeuer wärmte .
    «So? Kam vielleicht Miss Ganett zum Tee?»
    «Rat weiter», sagte Caroline mit ungeheurem Behagen.
    Ich riet weiter und ging sämtliche Mitglieder von Carolines Nachrichtentruppen durch, aber jedes Mal schüttelte Caroline triumphierend den Kopf. Schließlich gab sie freiwillig selbst Auskunft.
    «Mr. Poirot!», sagte sie. «Nun, was sagst du dazu?»
    Ich dachte allerhand darüber, doch hütete ich mich, es Caroline anzuvertrauen.
    «Mich besuchen! Er sagte sehr höflich, da er meinen Bruder gut kenne, würde es ihm wohl erlaubt sein, die Bekanntschaft seiner reizenden Schwester, deiner reizenden Schwester, zu machen. Ich bringe jetzt alles durche i nander – aber du weißt schon, was ich meine.»
    «Worüber habt ihr euch unterhalten?»
    «Er hat mir allerlei von sich und seinen Fällen erzählt. Hast du von jenem Prinzen gehört, der kürzlich eine Tänzerin heiratete?»
    «Ja.»
    «Nun, es scheint, dass Mr. Poirot eine rätselhafte Affäre aufdeckte, in die beide verwickelt waren. Der Prinz war außer sich vor Dankbarkeit.»
    «Verlieh er ihm dafür eine Krawattennadel mit einem Smaragd in der Größe eines Kiebitzeies?», erkundigte ich mich spöttisch.
    «Davon hat er nichts erzählt. Warum fragst du?»
    «Nur so. Ich dachte, dies sei so der Brauch.»
    «Es ist sehr interessant, diese Dinge einmal von der a n deren Seite zu hören», sagte meine Schwester.
    Für Caroline wohl. Ich konnte nur das Geschick bewundern, mit dem Poirot aus seinen vielen Fällen unfehlbar jenen auszuwählen verstanden hatte, der bei einer alternden, in einem kleinen Dorf lebenden ledigen Frau am meisten Anklang finden musste.
    Ich hätte gern gewusst, wieweit Poirot bei der Wahrheit geblieben war, während er mit Caroline plauderte. Vermutlich überhaupt nicht. Er hatte wahrscheinlich seine Andeutungen mit Bewegungen der Augenbrauen und Schultern unterstrichen.
    «Und nach alldem», bemerkte ich, «warst du vermutlich bereit, ihm aus der Hand zu fressen?»
    «Sei nicht gewöhnlich, James. Ich weiß gar nicht, woher du diese vulgären Ausdrücke nimmst.»
    «Wahrscheinlich von meinem einzigen Bindeglied mit der Außenwelt – von meinen Patienten. Unglücklicherweise besteht meine Praxis nicht aus königlichen Prinzen und Tänzerinnen.»
    Caroline schob ihre Brille in die Höhe und sah mich an.
    «Du bist so mürrisch, James. Das muss von der Leber kommen. Nimm abends eine blaue Pille.»
    Wer mich zuhause sieht, würde niemals auf den Gedanken kommen, ich sei Arzt. Caroline bestimmt für sich und für mich.
    «Verwünschte Leber», sagte ich gereizt. «Habt ihr auch über den Mord gesprochen?»
    «Natürlich, James. Worüber sollte man sonst hier sprechen! Ich war in der Lage, Poirot über verschiedene Punkte aufzuklären. Er war mir sehr dankbar und sagte, ich hätte das Zeug zu einem echten Detektiv – und ein wunderbares psychologisches Verständnis für die menschliche Natur.»
    Caroline glich einer Katze, die sich bis an den Rand mit dicker Schlagsahne vollgegessen hatte. Sie schnurrte.
    «Er sprach viel über die kleinen grauen Gehirnzellen und deren Funktionen. Seine, meinte er, seien erstklassig.»
    «Das sieht ihm ähnlich», warf ich ein. «Bescheidenheit ist nicht seine hervorragendste Tugend!»
    «Ich wollte, du wärst nicht so bissig, James. Mr. Poirot meinte, es sei sehr wichtig, dass Ralph so bald wie möglich gefunden würde. Sein Verschwinden wird bei der gerichtlichen Untersuchung sehr unangenehm beurteilt werden.»
    «Und was hast du darauf erwidert?»
    «Ich gab ihm recht», sagte Caroline wichtig. «Und ich konnte ihm auch verraten, wie die Leute jetzt darüber reden und denken.»
    «Caroline, hast du Poirot erzählt, was du damals im Wald hörtest?»
    «Gewiss», antwortete sie behaglich.
    Ich sprang auf und begann auf und ab zu wandern.
    «Ich hoffe, du weißt, was du tust?», schleuderte ich ihr entgegen. «Du legst die Schlinge um Ralphs Hals, so wahr du hier sitzt.»
    «Durchaus nicht», bemerkte Caroline gelassen. «Ich war nur erstaunt, dass du es ihm nicht erzählt hast.»
    «Ich hätte mich gehütet, das zu tun», sagte ich. «Ich habe den Jungen gern.»
    «Ich auch. Und deshalb sage ich, dass du Unsinn redest. Ich glaube nicht an Ralphs Schuld, und so kann ihm die Wahrheit auch nichts schaden, und wir sollten Poirot helfen, soweit es in unserer Macht steht. Denk doch, höchstwahrscheinlich war Ralph in der Mordnacht mit jenem Mädchen

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