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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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Misstrauen.«
    Alice nickte gehorsam.
    »An dieser Stelle möchte ich Sie noch mal an die Vertraulichkeitsklausel in Ihrem Vertrag erinnern. Denken Sie daran: Der Feind hört mit, junge Dame.«
    Alice blinzelte, dann nickte sie wieder.
    »Und in diesem Sinne möchte ich Sie auch bitten, sich beim Alkohol zurückzuhalten. Ich fände es höchst unerfreulich, müsste ich Sie betrunken sehen. Deshalb rate ich Ihnen, nach jedem Alkoholgang einen Wassergang einzulegen. Verstehen Sie?«
    Alice nickte.
    »Das heißt also, ein Glas Wasser auf jedes Glas Alkohol, das Sie trinken«, schwadronierte Audrey weiter. »So verlieren Sie nicht die Contenance und wir nicht unsere Klienten.«
    Dann ging ihr auf, wie seltsam Alice sie anschaute. »Sonst noch was?«, erkundigte sich Alice.
    Audrey fingerte an ihrer Brille herum und überlegte, ob sie noch etwas vergessen hatte.
    »Nein, das wär’s.«
    Stirnrunzelnd sah sie zu, wie Alice an ihren Platz zurücktrottete und wieder träumerisch zum Fenster hinausstarrte. Ihr wollte beim besten Willen nicht mehr einfallen, warum um alles auf der Welt sie ausgerechnet Alice zum Ball eingeladen hatte. Oder warum sie sich damals von Hilary hatte überreden lassen, das Mädchen überhaupt einzustellen. Das war das letzte Mal gewesen, dass sie Hilarys Rat angenommen hatte, und seitdem hatte sie es nie wieder gewagt, in Urlaub zu fahren. Das war ein großer Fehler gewesen, diese zwei Wochen in den Norfolk Broads, während derer sie Hilary die Verantwortung für die Agentur übertragen hatte. Es hatte ununterbrochen geregnet, und bei ihrer Rückkehr ins Büro hatte Alice dort am Schreibtisch gesessen und den Telefondienst übernommen. Hilary hatte wirklich alle Register gezogen, um Audrey davon zu überzeugen, dass Alice unbedingt bleiben müsse – die Mitgliederzahlen seien gestiegen und die Klienten sehr zufrieden mit ihr –, und so hatte sie sich schließlich breitschlagen lassen. Das war der erste und einzige Tag gewesen, an dem Alice ansprechend gekleidet und ordentlich frisiert ins Büro gekommen war. Kaum hatte sie einen Fuß in der Tür gehabt, schien sich ihr Bügeleisen auf mysteriöse Art und Weise in Luft aufgelöst zu haben. Und Audrey war sich nicht sicher, ob ein paar zufriedene Klienten dieses Manko aufwiegen konnten. Unglücklich beobachtete sie durch die Glaswand, wie Alice sich gedankenverloren einen Kuli aus den Haaren zog, und hoffte dabei inständig, dass das Mädchen vor dem Ball noch zum Friseur gehen würde. Ganz langsam fing Alice an, sich mit dem Kugelschreiber im Nacken zu kratzen.
    Schaudernd wandte Audrey sich ab. Sie konnte das einfach nicht mehr mit ansehen.

Alice

    W as hat sie gesagt?«
    Ginnys Stimme überschlug sich fast, so fassungslos war sie, während sie versuchte, sich gegen die im Hintergrund ohrenbetäubend kreischende Scarlet Gehör zu verschaffen. Es war zehn Uhr abends. Scarlet hatte wohl Probleme mit dem Einschlafen – wieder mal.
    »Sie sagte, kein Partnervermittler würde ein Paar zusammenbringen, ehe er den Klienten nicht mindestens den Mitgliedsbeitrag für ein halbes Jahr aus den Rippen geleiert hat«, wiederholte Alice, so laut sie konnte, ohne tatsächlich in den Hörer zu schreien.
    »Aber das ist ja schrecklich! Meinst du wirklich, das stimmt?«, brüllte Ginny zurück und gab sich große Mühe, ein normales Gespräch in Gang zu halten. So als würde der schreiende Säugling in ihrem Arm nicht gerade mehrere gesundheits- und sicherheitsrelevante Geräuschpegel sprengen, während er zeitgleich wütend gegen ihre Schulter trommelte.
    »Das kann einfach nicht sein. Das wäre unmoralisch. Und außerdem wüsste Ernie vom Berufsverband von solchen Geschäftspraktiken und würde die fragliche Agentur sofort schließen lassen.«
    »Also glaubst du, das ist nur bei Love Birds gang und gäbe?«
    »Ich denke schon«, entgegnete Alice leicht verunsichert. »Dass Audrey so etwas tun würde, kann ich mir einfach nicht vorstellen. Ich meine, ich weiß zwar, dass sie …«
    »Ein Unmensch ist? Ein Sumpfmonster? Eine Soziopathin?«
    »… ein bisschen sauertöpfisch ist, aber sie freut sich wie ein kleines Kind über jede erfolgreiche Vermittlung, und wenn das Paar dann sogar vor den Traualtar tritt, ist sie kaum noch zu halten.«
    »Ja, ja, ein echter Sonnenschein, unsere liebe Audrey«, brummte Ginny mehrdeutig. Alice hörte, wie sie die kleine Scarlet an Dan weiterreichte, und urplötzlich ebbte das Heulen ab. Alice klingelten bei der Anpassung an

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