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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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ausgehalten.‹ Allem Anschein nach hatte er noch keine Beziehung, die länger als ein paar Wochen gehalten hat. Früher oder später hatten sie alle die Nase voll und haben sich aus dem Staub gemacht. Komisch, nicht wahr? Nach dem Date hat er mir dann angeboten, mich nach Hause zu bringen, und ich habe mir gesagt, warum nicht? Er sieht gut aus, und ich hätte wirklich gern einen Freund mit eigenem Unternehmen. Aber kaum sind wir aus dem Laden raus, klingelt sein Telefon, und er unterhält sich den ganzen Weg bis zu mir nach Hause mit einem Kerl namens Mo, der seine Niederlassung in Japan leitet. Selbst vor meiner Haustür legt er nicht auf! Er stellt Mo nur in die Warteschleife! Ist das denn zu fassen?«
    Lou wusste, das war ihr Stichwort, also atmete sie vor Empörung laut schnaufend aus. Der Pornostar hatte es unterdessen bis ins italienische Parlament geschafft und sah im figurbetonten Kostüm mit Nerdbrille wirklich ganz entzückend aus. Doch mit ihrer Gesundheit ging es steil bergab. Eins ihrer Implantate war undicht, und das Silikon war herausgesickert und in ihren Blutkreislauf geraten. Die Ärzte gaben ihr nur noch wenige Monate zu leben, aber sie kämpfte tapfer weiter, nahm ihre politischen Aufgaben wahr und ließ sich nach außen hin nicht anmerken, wie krank sie war, weil sie nicht wollte, dass das Mitleid der Öffentlichkeit ihre politische Arbeit beeinflusste.
    »Und dann beugt er sich zu mir runter, gibt mir einen Kuss auf die Wange und sagt: ›Toller Abend, lass uns das bald mal wiederholen.‹ Toller Abend? Auf welchem Planeten lebt dieser Mensch? Kein Wunder, dass der Single ist! Der hat überhaupt keine Zeit für eine Freundin – der ist mit seinem Job verheiratet!«
    »Wer im Glashaus sitzt«, brummte Lou undeutlich.
    »Was?« Kate war zu empört, um darauf einzugehen. »Jedenfalls werde ich Alice anrufen und ihr sagen, sie soll mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden. Der findet nie eine Frau, wenn er nicht mal gelegentlich sein BlackBerry ausschaltet. Sie muss dem armen Mann helfen. Er sieht wirklich gut aus, aber er vergeudet gerade die besten Jahre seines Lebens!«
    Lou grinste bösartig. »Dann läuft also alles wie geschmiert bei Table For Two, was?«
    »Hey! Deine negativen Kommentare kannst du dir sparen! Das waren nur ein paar kleine Fehlstarts, nichts weiter. Man kann doch auch nicht erwarten, einen Tennisschläger in die Hand zu nehmen und gleich beim ersten Aufschlag ein Ass zu landen.«
    »Genau.«
    Es war schon viel zu spät am Abend für derartige Vergleiche. Der italienische Pornostar hatte ins Gras gebissen und bekam fast so etwas wie ein Staatsbegräbnis. Tausende Trauergäste defilierten an ihrem offenen Sarg vorbei, betrachteten ihr makellos geschminktes Gesicht und fragten sich sicher, wie um alles auf der Welt die Totengräber anschließend den Sargdeckel über ihrem überdimensionalen Vorbau schließen wollten.
    »Ich vertraue Alice«, widersprach Kate leidenschaftlich.
    »Wie du meinst«, gab Lou desinteressiert zurück und trank ihr Glas aus.

Audrey

    S orgsam hängte Audrey die Kleidungsstücke aus der Reinigung an den Garderobenhaken und schloss die Haustür hinter sich. Sie seufzte. Heute war wieder einmal einer dieser Tage gewesen. Hilary hatte vollkommen rücksichtslos für den Vormittag einen Termin bei ihrer Hebamme gemacht, sodass Audrey sich nicht nur stundenlang allein um die Webseite kümmern musste und dabei unvermeidlich wieder ihre Kopfschmerzen bekam, nein, um ihr Unglück perfekt zu machen, hatte sie auch noch das Pech gehabt, ans Telefon zu gehen, als Maurice Lazenby anrief. Cassandra würde sagen, sie hatte einen ordentlichen Maurice abbekommen: Vierzig endlose Minuten lang hatte sie seine nicht enden wollenden Klagen über seine jüngsten unerfreulichen Verabredungen über sich ergehen lassen müssen. Der einzige Lichtblick an diesem Tag war ihr Gespräch mit Max Higgert gewesen, der vollkommen aus dem Häuschen war bei der Aussicht auf eine Verabredung mit der Tierarzthelferin Hayley. Audrey hatte noch immer ihre Zweifel ob dieser eigenartigen Kombination. Sie konnte nur hoffen, dass Hayley klug genug sein würde, die Hände unter dem Tisch zu lassen. Weiß der Himmel, was Max denken würde, wenn er ihren verkrüppelten Finger sähe.
    Aber heute Abend würde sie sich nicht mit dem Liebesleben ihrer Klienten herumschlagen. Dazu gab es viel zu viel zu tun. Bis zum Ball des Berufsverbands der Partnervermittler waren es gerade noch vierundzwanzig

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