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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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einen normalen Geräuschpegel die Ohren.
    »Audrey hat ihre Fehler, aber sie ist nicht wie Sheryl«, erklärte sie entschieden, wohl genauso sehr, um sich selbst zu überzeugen.
    Ginny lachte. »Nicht korrupt, nur kratzbürstig.«
    Dieser Satz hing schwer zwischen ihnen. Gedankenverloren starrte Alice ins Leere.
    »Und was ist jetzt mit Sheryl?«, unterbrach Ginny schließlich ihre Gedanken. »Willst du ihr Jobangebot annehmen? Doppeltes Gehalt … so ein Angebot bekommt man nicht alle Tage.«
    »Ich glaube, das kann ich nicht«, entgegnete Alice düster. »Nicht, nachdem ich über ihre schäbigen Tricks Bescheid weiß. Ich wäre dazu nicht in der Lage; ich könnte meinen Klienten das nicht antun. Kannst du dir vorstellen, wie furchtbar das sein muss? Sechs Monate lang ein schlechtes Date nach dem anderen?«
    »Draußen in der wahren Welt schlagen die meisten Leute sich jahrelang mit schlechten Dates herum.«
    »Aber genau darum geht es doch: Meine Aufgabe besteht darin, ihnen das alles zu ersparen. Wie kann ich denn einen Menschen absichtlich unglücklich machen, wo ich ihn genauso gut glücklich machen könnte?«
    »Und wie steht es damit, ausnahmsweise mal dich selbst glücklich zu machen, Alice Brown? Was ist mit dem Geld und der Beförderung und dem Gewächshaus? Wie wäre es, nach all den Jahren endlich mal die Anerkennung zu bekommen, die du verdienst?«
    Alice dachte kurz nach.
    »Könntest du das denn, Ginny? Mit dem Wissen, das ich habe – könntest du wirklich Sheryls Angebot annehmen und nachts noch ruhig schlafen?«
    »Du fragst die Mutter eines einjährigen Kindes, ob sie nachts ruhig schlafen könnte? Für acht Stunden Schlaf, ein Paar Ohrenstöpsel und ein leeres Doppelbett würde ich dem Teufel meine Seele verkaufen.«
    »Ein leeres Doppelbett?«
    »Ach, du weißt schon: Ein bisschen Platz zum Ausstrecken und niemand, der einem die Decke wegzieht.«
    »Dann wäre das also ein ›Ja‹?«
    »Ja! Nein! Ach, ich weiß auch nicht.« Ginny seufzte. »Hör zu, Alice, du musst tun, was du für richtig hältst. Du bist eine großartige Partnervermittlerin, aber dein Talent wird von dieser Gewitterziege von Chefin mit den gesellschaftlichen Umgangsformen eines Dritte-Welt-Diktators vollkommen ignoriert. Du kannst also bleiben, wo du bist, und dich weiter als Fußabtreter benutzen lassen, oder du wechselst das Schiff und bekommst endlich die Anerkennung, die du verdienst, und zwar von einer anderen Hexe mit den Moralvorstellungen einer Straßenkatze. Du hast die Wahl, aber jeder, der dich kennt, weiß, wie du dich entscheiden wirst.«
    »Ich entscheide mich für meine Klienten«, entgegnete Alice schlicht und ergreifend. »Und das heißt, ich entscheide mich für Audrey. Wenigstens ist sie eine ehrliche Haut.« Den bedrohlichen Gedanken, Audrey könne womöglich auch nicht ganz aufrichtig sein, wollte sie erst gar nicht aufkommen lassen.
    »Bye-bye Gewächshaus«, sagte Ginny mahnend.
    »Bye-bye Gewächshaus«, wiederholte Alice ernst.

Lou

    F ast wäre Lou gar nicht ans Telefon gegangen. Es war halb zwölf Uhr nachts, und normalerweise sprach sie nach zehn Uhr abends mit niemandem mehr. Es sei denn, er war ein gut aussehender Kerl in der Bar, und das Gespräch versprach, später noch auf einen kleinen, unverbindlichen Fick hinauszulaufen. Aber wenn sie gerade gemütlich in eine Decke gekuschelt auf dem Sofa saß, eine Flasche Roten leer machte und genüsslich Mars-Riegel futterte, während im Fernsehen irgendeine Sendung über ein unglückliches, etwas zu oft schönoperiertes italienisches Pornosternchen lief, das dem Milieu den Rücken gekehrt hatte und sein Glück nun in der Politik versuchte, dann hatte sie keine Lust auf belanglosen Smalltalk.
    Doch der Anrufer war sehr beharrlich.
    Das konnte nur Kate sein.
    Ohne den Blick vom Fernseher zu wenden, griff Lou nach dem Telefon.
    »Das war der zweitschlimmste Abend meines Lebens!«
    Tatsächlich, es war Kate.
    »Schlimmer als die Verabredung mit Sebastian im Privet konnte es nicht werden. Aber dieser Abend war nahe dran.«
    Trotz des Keuchens aus dem Fernseher hörte Lou, dass Kate ganz außer Atem war. Offensichtlich konnte sie es kaum erwarten, ihr alles brühwarm zu erzählen.
    »Okay, heute Abend war ich mit Michael verabredet. Weißt du, der Kerl mit dem Internet-Start-up?«
    »Mhm.« Lou wusste längst, dass Kate bei Telefongesprächen kaum Wert auf Antworten legte. Oft verging eine halbe Stunde, ohne dass Lou irgendetwas sagte, das im Oxford

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