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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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gewinnen!« Und damit rauschte sie von dannen.
    »Möge was gewinnen?«, dachte Audrey düster und krallte sich ohne nachzudenken noch fester an Johns Arm.
    Eine Kellnerin mit einem Tablett voller Gläser ging an ihnen vorbei. John ließ sich zwei Gläser Champagner für die Damen geben, und erst da erinnerte Audrey sich wieder an Alice. Die stand linkisch da und schien krampfhaft zu überlegen, was sie sagen sollte.
    »Bestimmt hat Table For Two dieses Jahr gute Chancen, den Preis für die Agentur des Jahres zu gewinnen«, stammelte sie hilflos.
    »Gute Chancen?«, zischte Audrey aufgebracht. »Wir haben wesentlich mehr A- und B-Klienten als Sheryl. Ihre Kundschaft ist zweifellos deutlich weniger hochklassig.«
    »Ich wusste gar nicht, dass so etwas in die Bewertung eingeht«, erklärte Alice naiv.
    »Natürlich geht das in die Bewertung ein!«, spottete Audrey. »Klasse ist immer ein wichtiges Kriterium.« Und damit strahlte sie John an und ließ es zu, dass sich ein bedeutungsschwangeres Schweigen über die kleine Gruppe legte.
    Alice verstand den Wink.
    »Sicher haben Sie mich nicht wegen der Gratisgetränke eingeladen. Ich werde mich ein bisschen umsehen und mit den Leuten reden. Es war nett, Sie kennenzulernen, John.« Höflich lächelte sie ihn an, drehte sich dann um und verschwand in der Menge. Im Weggehen fiel Audreys Blick auf ihren bloßen Rücken; schlank, trainiert und erstaunlich jugendlich sah er aus in dem schwarzen Satinkleid. Und … sexy .
    »Ach!«, rief sie erstickt.
    »Ist irgendwas, Audrey?«, erkundigte sich John besorgt.
    »Alles bestens«, entgegnete sie verkniffen und dirigierte ihn in eine stille Ecke, wo die Gefahr, dass ihn verlockende Aussichten ablenkten, wesentlich geringer war.
    Drei Gläser Champagner später rief der Zeremonienmeister zum Essen in den großen Speisesaal. Audrey hatte es immer schon ziemlich anmaßend gefunden, dass ein Golfclub seinen Speisesaal die »Große Halle« nannte. Aber da sie sich heute Abend in ihrem Lieblingskleid wie ein Filmstar fühlte, als John ihr sanft die Hand auf den Rücken legte, um sie an den Tisch zu führen, beschloss sie, großzügig darüber hinwegzusehen.
    Sie musste sich regelrecht dazu zwingen, ganz ruhig weiterzuatmen, so heiß spürte sie Johns Berührung. Gemeinsam gingen sie an ihren Tisch, einen der besten, direkt vor der Bühne. John gab jedem ihrer Tischnachbarn die Hand, während Audrey die Gelegenheit nutzte, einen Blick auf die Tischkarten zu werfen.
    Nun war es ja eine allgemein bekannte Tatsache, dass sich daran, wer neben wem am Tisch saß, der Status der betreffenden Personen ablesen ließ. Also schaute sie schnell nach, neben wem sie sitzen würde. Aber halt – das konnte doch nur ein Versehen sein! Blinzelnd linste sie ein zweites Mal auf die Karte. Man hatte sie neben Matteus gesetzt. Matteus! Ihre gute Laune zerplatzte wie eine Seifenblase. Eine Frau wie sie sollte eigentlich neben Präsident Ernie sitzen – oder zumindest neben Präsident Ernies Frau . Und nicht neben Matteus! Er war nicht mal stellvertretender Büroleiter, er war lediglich ein hübsches Accessoire von Love Birds, vermutlich war er nur über Sheryls schmuddelige Besetzungscouch dort gelandet. Kümmerte er sich nicht bloß um dieses alberne Internet-Dating? Was hatte er überhaupt auf diesem Ball verloren?
    Prickelnd breitete sich ein kleiner Ausschlag über Audreys Hals aus, gewiss ausgelöst durch ihre anfängliche Begegnung mit Sheryl und nun neu befeuert. Empört leerte sie ihr Champagnerglas. Ach, was musste Sheryl gelacht haben angesichts dieses miesen Taschenspielertricks. Mit ihrer Tischordnung hatte sie Audrey ins Sibirien des gesellschaftlichen Netzwerkens verbannt.
    Da erst ging Audrey auf, wie heftig sie die Zähne zusammenbiss, und ihr kam der Gedanke, John könne sie aus den Augenwinkeln sehen. Sofort versuchte sie, sich zu beruhigen. Als sie hörte, wie John Barry Chambers einen Witz erzählte, zwang sie sich zu einem schrillen Lachen. John sah sie an, und Audrey verzog die Lippen zu einer steifen Grimasse, die hoffentlich als Lächeln durchgehen würde. Ebenfalls lächelnd wandte John sich wieder Barry zu, und Audrey ließ sich ermattet auf ihren Stuhl fallen.
    Dann schaute sie sich um, wo die anderen saßen. Natürlich hatte Sheryl sich selbst den besten Platz gesichert, zwischen Brad und Präsident Ernie, mit direktem Blick auf die Bühne. Gleich neben Brad saß Alice ( Alice! Selbst Alice hatte einen besseren Platz als sie! ),

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