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Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
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zunichtegemacht.
    »Ach, Sheryl!«, flötete Audrey. »Fast hätte ich dich für einen Rauschgoldengel gehalten!«
    »Aber Auuuuudrey«, säuselte Sheryl. »Das Kleid steht dir noch genauso gut wie letztes Jahr!«
    Beschämt spürte Audrey heiße Röte ihren Nacken hinaufkriechen. Eine giftige kleine Pause entstand, dann sprang John ritterlich für sie in die Bresche.
    »An einem Klassiker gibt es nun mal nichts zu verbessern«, versicherte er ihr und wandte sich dann höflich an Sheryl. »Wie schön, Sie wiederzusehen, Sheryl. Audrey hat mir erzählt, dass Sie den heutigen Abend organisiert haben. Sicher hatten Sie alle Hände voll zu tun.«
    »Ach, John, und wie «, bekräftigte Sheryl, »aber ich habe wie immer alles im Griff. Dennoch hätte es nicht geschadet, wenn es bei Love Birds ein klitzekleines bisschen ruhiger zugegangen wäre!« Und dabei tippte sie ihm anzüglich mit einem knallpinken Fingernagel auf die Brust. Audrey trug zwar keine Brille, hätte aber schwören können, dass Sheryl beim Reden die Brust rausstreckte. »Das Geschäft ist wirklich durch die Decke geschossen. Wissen Sie, wenn wir heute nicht den Preis für die Agentur des Jahres gewinnen, dann fresse ich meine Tiara!«
    »Tja, das werden wir ja dann sehen«, fiel Audrey ihr brüsk ins Wort. Dann drehte sie sich wieder zu John, um sich zu vergewissern, dass sein Blick nicht an der glitzernden Ms Toogood kleben geblieben war. »Darling, habe ich dir eigentlich schon erzählt«, setzte sie an und versuchte, das »Darling« ganz beiläufig klingen zu lassen, wobei es allerdings selbst in ihren Ohren irgendwie seltsam klang, »dass wir in diesem Quartal die höchsten Gewinne aller Zeiten eingefahren haben? Und Präsident Ernie hat Table For Two in der jüngsten Ausgabe des Verbands-Newsletters als Tempel der Vortrefflichkeit bezeichnet und als eine der letzten Bastionen der Partnervermittlungsagenturen, die noch Wert auf geschätzte Traditionen wie Kundenservice und Diskretion legen  … Oh!« Etwas ließ sie aufschrecken, sodass sie ihre Ausführungen unterbrach – Alice war soeben hereingekommen und hatte sich etwas schüchtern zu ihnen gesellt. »Alice!«, rief Audrey konsterniert. »Sie sehen ja …«
    »Heiß aus!«, rief Sheryl und pfiff anerkennend durch die Zähne.
    Die beiden Damen ließen ihre Feindseligkeiten für einen Moment ruhen, um Alice unter die Lupe zu nehmen. Audrey stand mit heruntergeklappter Kinnlade da, während Sheryl Alice eingehend musterte und abschätzte wie ein Preisboxer seinen Gegner. Mehrere lange Sekunden vergingen. Vergeblich suchte Alice nach einem neutralen Fleckchen, das sie anstarren konnte.
    »Alice!«, meldete John sich da unvermittelt zu Wort und brach damit abermals das unangenehme Schweigen. »Ich bin John. Wie nett, Sie endlich kennenzulernen.« Herzlich gab er ihr die Hand. »Audrey hat mir schon so viel von Ihnen erzählt.«
    »Oh!«, entgegnete Alice verschüchtert. »Danke. Ich freue mich auch, Sie kennenzulernen. Wir sind alle ganz beeindruckt, was für hübsche Blumen Sie Audrey immer schicken.«
    Audrey sah die Verwirrung in Johns Gesicht aufflackern.
    »Tja, also, wie ich sehe, haben Sie gut hergefunden«, unterbrach sie die beiden.
    Sheryl taxierte Alice immer noch. »Seht, seht!«, erklärte sie anerkennend. »Was sind Sie doch für ein stilles Wasser, Misssss Brown. Auf Sie wird man in Zukunft wohl ein Auge haben müssen.« Und damit bedachte sie Alice mit etwas, das man wohl nur als »den Blick« bezeichnen konnte.
    Audrey blinzelte verständnislos. Sie hatte keine Ahnung, was dieser »Blick« bedeuten sollte, sie wollte John nur so schnell wie möglich aus Sheryls Reichweite bringen.
    »Tja, lassen Sie sich von uns nicht aufhalten, Sheryl. Sicher haben Sie mehr als genug zu tun.«
    Endlich riss Sheryl ihren Blick von Alice los. »Wissen Sie was, Audrey«, sagte sie zuckersüß, »da haben Sie ausnahmsweise mal Recht! Ich muss mich darum kümmern, dass Lucy Lucinda …« – sie warf John ein Lächeln zu – »… unser prominenter Stargast, alles hat, was sie braucht. Sie wissen schon, das Glas nachfüllen, die Kissen aufschütteln, das Botox anreichen. Ich habe den armen Brad dazu verdonnert, sich um sie zu kümmern, er ist ein Schatz. Sie war ganz hin und weg von ihm; sicher hat sie ihn schon mit Haut und Haaren verspeist!« Mit provokativ herausgestreckter Brust wandte sie sich an John. »John, wie immer war es mir ein Vergnügen, Sie zu sehen! Audrey, möge die Bessere

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