Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Alice Browns Gespuer fuer die Liebe

Titel: Alice Browns Gespuer fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eleanor Prescott
Vom Netzwerk:
hält.«
    »Bin ich.«
    Eine lange Pause entstand.
    »Ich bin nicht mit Audrey verheiratet«, sagte er schließlich. »Genauer gesagt, bin ich überhaupt nicht verheiratet.«
    Wieder wurde es still.
    »Sie meinen, Sie und Audrey haben nie geheiratet?«, hakte Alice verdattert nach. »Sie sind bloß … seit vielen Jahren liiert?«
    »Wir sind seit langen Jahren … befreundet .«
    »Und jetzt kribbelt es nicht mehr, und deshalb verabreden Sie sich mit anderen Frauen?«
    »Nein!« In Johns Stimme schwang ein Anflug von Lachen mit. »Ich meine, es hat nie gekribbelt. Es ist – und war – nie eine Beziehung, in der irgendwas gekribbelt hätte. Es ist eine …« – er brach ab und suchte nach dem passenden Wort – »…  besondere Beziehung. Aber nicht das, was Sie denken.«
    »Dann sind Sie und Audrey also nicht …?«
    »Nein.«
    »Aber … aber … die vielen schönen Blumen, die Sie Audrey immer ins Büro geschickt haben!«
    »Blumen für Audrey? Von mir waren die nicht.«
    »Und was ist mit Ihrem Hochzeitstag? Da waren Sie doch mit ihr in Paris.«
    »Davon weiß ich nichts. Ich war mit Audrey noch nie weiter als bis zum Golf and Country Club.«
    Alice konnte sich beim besten Willen keinen Reim auf die Sache machen.
    »Aber der Ball? Was ist denn mit dem Ball? Alle haben Sie für ihren Ehemann gehalten.«
    »Das mag sein, aber ich habe das nie behauptet.«
    »Dann sind Sie und Audrey also nicht liiert?« Alice konnte es noch immer nicht fassen.
    »Nicht im herkömmlichen Sinne, nein.«
    »Verstehe …« Sie dachte kurz nach. Gab es Beziehungen auch in einem nicht herkömmlichen Sinne? Vielleicht so wie neulich spätabends im Fernsehen, als über diese offenen, freizügigen Paare berichtet wurde, die untereinander die Partner tauschten? Aber ging es da nicht hauptsächlich um Sexpartys und fiese Gummiklamotten mit Strapsen und Gurten? Sie wollte sich Audrey nicht mal ansatzweise in einem solchen Aufzug vorstellen.
    »Würde es irgendwie helfen, wenn ich Sie bitte, mir zu vertrauen? Und Ihnen verspreche, dass ich Ihnen zu gegebener Zeit alles genau erkläre?«
    »Ähmmmmm …« Alice wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Sie hatte keine Ahnung, worauf er hinauswollte.
    »Hören Sie, Alice, ich mag Sie. Ich mochte Sie vom ersten Moment an, als ich Sie kennengelernt habe. Sie waren wie ein frischer Wind auf diesem angestaubten Ball; natürlich und wunderschön. Sie haben gestrahlt neben all dem klebrigen Lipgloss und den hinterhältigen Gemeinheiten der immer gleichen Gäste. Und als Sie plötzlich weg waren, konnte ich an nichts anderes mehr denken als an Sie. Als wir uns zufällig im Gartencenter begegnet sind, Sie in Jeans und mit zerstrubbelten Haaren, da haben Sie mir sogar noch besser gefallen. Und dann sind Sie auch noch Gärtnerin! Wie toll ist das denn? Sie sind atemberaubend, und Sie sind Gärtnerin!«
    Alice’ ganzer Körper begann, bei diesen magischen Worten zu glühen.
    Behutsam sprach John weiter.
    »Meine Beziehung zu Audrey ist ziemlich vertrackt, und zwischen uns gibt es vertrauliche Absprachen, die ich einhalten muss. Aber eins kann ich sagen, Hand aufs Herz, ich habe sie nie geküsst, geschweige denn mehr. Und das habe ich auch nicht vor.«
    Alice war baff. Audrey war nicht mit John verheiratet! Dabei hatte sie sich immer mit ihrer perfekten Ehe aufgespielt. Alles gelogen! Aber warum?
    Andererseits, John war nicht mit Audrey verheiratet! Der bildhübsche, wohlerzogene, Ich-finde-dich-natürlich-und-wunderschön-John war überhaupt nicht verheiratet! Und er redete immer noch weiter.
    »Ich will Ihnen nichts vormachen, ich bin nicht auf eine belanglose Affäre aus. Ich bin Single. Genau wie Sie.«
    Es wurde still. Alice schwirrte zu sehr der Kopf, um irgendwas zu sagen. Zum Glück brach John auch diesmal das Schweigen.
    »Also, Alice«, hörte sie ihn sprechen, »würden Sie sich das mit dem Kaffee bitte noch mal überlegen?«

Audrey

    A udrey rauschte in Partridges’ Kaufhaus, konsultierte den Lageplan und marschierte dann zum Aufzug, um in die Unterwäscheabteilung im ersten Stock zu fahren. Kaufhäuser im Allgemeinen waren Orte, die Audrey in der Regel eher selten aufsuchte, ja sogar völlig mied, wenn irgend möglich. Lieber orderte sie per Katalog und entging damit den doppelten Höllenqualen, sich in einer engen, unvorteilhaft beleuchteten Kabine umziehen zu müssen und den abschätzigen, unerbittlichen Blicken ihrer Miteinkäuferinnen schutzlos ausgeliefert zu

Weitere Kostenlose Bücher