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Alice im Zombieland (German Edition)

Alice im Zombieland (German Edition)

Titel: Alice im Zombieland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Ich versuchte trotzdem, mich zu befreien, bis meine Kräfte mich verließen und alles vor meinen Augen verschwamm …
    Es wurde dunkle Nacht um mich. Mehr bekam ich nicht mit.
    Zumindest für eine Weile …

2. KAPITEL
    Der Pfuhl von Blut und Tränen
    Sie waren alle gestorben. Meine Familie lebte nicht mehr. Weg. Verschwunden. Ich wusste es, sobald ich in einem Krankenhausbett aufwachte und die Krankenschwester, die sich über mich beugte, mir nicht in die Augen sah und mir nicht sagen wollte, wo die anderen waren.
    Als der Arzt kam, um mir die Nachricht zu übermitteln, drehte ich mich einfach zur Seite und schloss die Augen. Das war ein Traum. Nur ein schrecklicher Traum, aus dem ich wieder aufwachen würde. Wenn ich das nächste Mal erwachte, würde alles in Ordnung sein.
    Ich bin aber nicht mehr aus diesem Traum aufgewacht.
    Es stellte sich heraus, dass meine Mutter bei dem Autounfall umgekommen war, genau wie mein Vater und meine … meine … Ich konnte diesen Gedanken nicht ertragen. Es ging einfach nicht. Also. Noch mal von vorn. Bei dem Autounfall war meine Familie getötet worden, und ich hatte nur unerhebliche Verletzungen erlitten. Eine Gehirnerschütterung, ein paar gebrochene Rippen, das war‘s. Das kam mir alles so fürchterlich unfair vor, versteht Ihr? Ich hätte so schlimm aussehen müssen wie meine Mutter. Zumindest den ganzen Körper eingegipst. Irgendwas in der Art.
    Stattdessen ging es mir, abgesehen von erträglichen Schmerzen und kleineren Beschwerden, gut.
    Sehr gut. Na klar.
    Meine Großeltern mütterlicherseits kamen mich öfter besuchen und weinten um die Familie, die sie verloren hatten. Ich hatte sie zwei Wochen vorher noch gesehen. Zwei Wochen, bevor meine Mutter mich und meine … Mein Kinn zitterte, aber ich biss die Zähne zusammen. Als Mom uns zu einem Besuch bei ihnen mitgenommen hatte. Wir waren nur ein paar Stunden dageblieben, hatten gemeinsam Mittag gegessen und uns angeregt und gut gelaunt unterhalten.
    Obwohl Nana und Pops mich mochten und mir gegenüber immer freundlich waren, gehörte ich wohl nicht zu ihren Favoriten. Ich glaube, ich erinnerte sie zu sehr an meinen Vater, der für ihr einziges Kind nie gut genug gewesen war.
    Trotzdem würden sie mich in der Zeit der Hilflosigkeit und Trauer nicht allein lassen, versprachen sie. Ich sollte zu ihnen ziehen, sie würden sich um alles kümmern.
    Also würde ich nun in einem zwei Etagen umfassenden Haus wohnen, das genauso langweilig aussah wie mein altes Zuhause und mir fremd war. Ein Gebäude, das nicht mein Vater gebaut hatte - und das nicht mit den entsprechenden Schutzvorrichtungen ausgerüstet worden war, doch das war keine große Sache. Ich hatte niemals bei einer Freundin übernachtet, immer nur in meinem eigenen Bett geschlafen. Dennoch, keine große Sache.
    Ich hätte traurig sein müssen, wollte traurig sein, aber ich war völlig vor den Kopf geschlagen … leer … wie eine bloße Hülle.
    Die Ärzte und Schwestern versicherten mir hundertmal, wie leid es ihnen täte und dass es mir bald wieder besser ginge. Die üblichen Floskeln. Es tat ihnen leid? Und? Das brachte mir meine Familie nicht zurück. Mir würde es bald wieder besser gehen? Bitte! Mir würde es nie wieder gut gehen.
    Was hatten die schon für eine Ahnung davon, wie es war, wenn man die Menschen verlor, die man am meisten liebte? Was wussten die schon von dem Gefühl, das man hatte, wenn man plötzlich allein war? Wenn ihre Schicht endete, fuhren sie nach Hause. Sie würden ihre Kinder in die Arme nehmen, zusammen mit ihren Lieben essen und über ihren Tag reden. Und ich? Ich konnte solche einfachen Freuden nie wieder erleben.
    Ich hatte keine Mutter mehr.
    Ich hatte keinen Vater mehr.
    Ich hatte keine Schw… − Familie mehr.
    Himmel noch mal, ich hatte wahrscheinlich auch meinen Verstand verloren. Diese Monster …
    Polizisten besuchten mich, ebenso Sozialarbeiter und Therapeuten. Alle fragten, was genau passiert war. Vor allem die Cops wollten wissen, ob eine Meute wilder Hunde meine Eltern angefallen hätte.
    Wilde Hunde. Ich hatte keine Hunde gesehen, aber das ergab im Zusammenhang mit dem, was ich gesehen hatte, mehr Sinn.
    Trotzdem sagte ich nichts davon. Unser Wagen war ins Schleudern geraten, und wir hatten uns überschlagen. So viel wusste die Polizei, und mehr brauchte sie auch nicht zu wissen. Ich würde kein Wort über die Monster verlieren. Dazu bestand kein Anlass. Sicher hatte dieser kleine Anfall von Halluzination etwas mit meiner

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