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Alice im Zombieland (German Edition)

Alice im Zombieland (German Edition)

Titel: Alice im Zombieland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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verantwortlich sein.
    Auf der Verstandesebene wusste ich, dass dieses Kaninchen gar nichts mit Autounfällen zu tun hatte, das beruhigte mich aber nicht. Ich begann zu zittern, der kalte Schweiß brach mir aus, und bei jedem Atemzug schien die Luft in meiner Kehle und in meiner Lunge zu brennen.
    „Du wirst es schon gut machen“, sagte Cole.
    „Und wenn nicht …?“
    „Ich kann dich vom Sitz schieben und das Lenkrad übernehmen. Ich bin ganz sicher, wirklich.“
    Der Witz funktionierte, und ich lachte gequält auf. „Sehr komisch.“
    „Du kannst das, Ali“, sagte er ernst. „Ich vertraue auf dich und, na ja, auf mich auch. Ich werde dir während der Fahrt Anweisungen geben.“
    Seine aufmunternden Worte zeigten Wirkung. Ich konnte es. Inzwischen war ich nicht mehr das Mädchen, das Kat davongelaufen war, um im Regen zu Fuß nach Hause zu gehen. Ich war stärker. Immerhin hatte ich einige Male den Zombies ins Auge gesehen und es überlebt.
    Endlich leerte sich der Parkplatz, und ich fuhr vorsichtig rückwärts. Hey, lieber Gott. Erinnerst du dich noch an mich? Ich könnte deine Hilfe gebrauchen . Mein Magen zog sich zusammen, als ich den Gang wechselte. Cole war geduldig mit mir, obwohl ich fast die ganze Zeit kaum über vierzig fuhr und die Fahrer hinter mir hupten und an mir vorbeizischten. Einige zeigten mir sogar den Stinkefinger, was Cole manches Mal beinah veranlasst hätte, aus dem Wagen zu springen. Wie auch immer, ein dunkler SUV folgte uns im Schneckentempo.
    „Justins Leute“, sagte Cole, dem aufgefallen war, wie oft ich in den Rückspiegel sah.
    „Großartig. Brandstifter an meinen Fersen.“ Genau das, was mir noch gefehlt hatte. Ein weiterer Stressfaktor. „Werden sie irgendwas machen?“ Die Windschutzscheibe der Limousine war so dunkel getönt, dass man niemanden erkennen konnte.
    „Nein. Sie zeigen nur gern, dass sie da sind. An der nächsten Ecke verziehen sie sich.“
    Er hatte recht.
    Ich atmete erleichtert aus. „Justin hat mir gesagt, dass sein Boss dir einen Besuch abgestattet hat.“
    „Warum redest du mit Justin?“, fragte er, während er am Radiogerät herumdrehte.
    „Weil ich Antworten von ihm will.“
    „Von jetzt an lass sie dir von mir geben.“
    „Wir sind zusammen in einer Klasse. Ich wollte ihn nicht ignorieren und …“
    „Ali. Du kennst ihn nicht und hast keine Ahnung, wozu er fähig ist, was er für Lügen verbreitet.“
    „Okay, okay, ich werde ihn nicht mehr beachten.“
    Die Fahrt dauerte fast eine Dreiviertelstunde, obwohl es normalerweise vermutlich eine Sache von zehn Minuten gewesen wäre. Cole wohnte in einer Gegend mit weit auseinanderliegenden Häusern, die wie Farmgebäude aussahen. Sie waren überwiegend aus Holz, rot oder weiß gestrichen. Daran schloss meist eine Scheune an. Drahtzäune und Weizenfeldern umgaben sie anstelle von Bäumen.
    Erst als ich den Wagen in den Parkmodus gestellt hatte, konnte ich mich entspannen. Wir waren in Sicherheit. Wir waren unversehrt. Noch mal vielen Dank, lieber Gott! Ehrlich!
    „Ich kann nicht versprechen, dass ich dich als Fahrerin einsetze, wenn wir flüchten müssen“, sagte Cole. „Aber mit etwas mehr Übung wirst du bestimmt schneller als meine Großmutter - in ihrem Rollstuhl.“
    „Normalerweise bin ich nicht so schlimm. Tut mir leid. Ich habe bloß … der Unfall … und dann noch das Kaninchen …“
    „Was für ein Kaninchen?“
    Oh, verdammt. Ich war so ein emotionales Wrack, sodass ich ihm schließlich das mit der Wolke erzählte und sie ihm zeigte. Ich berichtete ihm, dass ich sie jedes Mal an dem Tag gesichtet hatte, an dem die Zombies herausgekommen waren, und dass ich am ersten Tag ihres Erscheinens meine geliebte Familie verloren hatte. Sogar, dass mir meine tote kleine Schwester erschienen war und mir gesagt hatte, dass sie die Kaninchenwolke irgendwie als Warnung formte, verriet ich ihm. Während ich redete, legte mir Cole tröstend eine Hand auf den Nacken und massierte mich, wie er es manchmal auch bei sich selbst machte.
    „Du meinst nicht, ich spinne?“, fragte ich zögernd.
    „Als wäre ich der Richtige, um so was zu beurteilen.“
    „Das ist keine Antwort.“
    „Okay, wie wär‘s damit? Nein, ich denke nicht, dass du spinnst.“
    Ich beschloss, ihm zu glauben. „Hast du jemals einen Zeugen gesehen? So hat sie sich selbst bezeichnet. Kein Geist, weil es die nicht gibt, auch kein Engel, die aber existieren, sondern eine Zeugin.“ Vielleicht wie einer seiner getöteten

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