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Alice im Zombieland (German Edition)

Alice im Zombieland (German Edition)

Titel: Alice im Zombieland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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die gehört, die meine Freundinnen besucht hatten. Deshalb wusste ich, dass ich erstens in einem Raum vollgestopft mit Leuten festsitzen würde, die ich nicht kannte. Zweitens in einem Raum festsitzen würde mit Leuten, die betrunken waren und die ich nicht kannte, denn es würde garantiert getrunken werden. Nicht nur meine Freundinnen hatten mir davon berichtet, sondern auch meine Mutter hatte mich vor Schulpartys gewarnt, auf denen Tausende von Hirnzellen ertränkt wurden. Und drittens, die Fete würde am Abend stattfinden.
    Früher hatte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als abends das Haus zu verlassen. Ich hätte so manches für einen einfachen Mondscheinspaziergang gegeben. Einen Arm? Ein Bein? Warum nicht meine Seele?
    Und nun? Allein der Gedanke daran machte mich fertig.
    „Sie wird ganz bestimmt mitkommen“, versprach Kat. „Dafür werde ich sorgen. Und jetzt macht, dass ihr wegkommt. Ich muss noch unter vier Augen mit Ali reden.“
    Sie gab jedem der Mädchen einen Kuss auf die Wange und schickte sie fort, bevor sie sich wieder an mich wandte.
    „Du hast also schon deinen Stundenplan, oder?“
    Ich ging nicht weiter darauf ein, dass sie gerade meinen Besuch auf der Party angekündigt hatte. Es bestand kein Grund, ihre Gefühle mit störrischen (und kindischen) Äußerungen zu verletzen wie: Niemals bringst du mich dazu, dort hinzugehen .
    „Ja.“ Da ich alles im Kopf hatte, ratterte ich den Plan herunter und hoffte, dass wir wenigstens eine Stunde gemeinsam haben würden.
    „Der Hammer! Wir haben die Mittagspause und den letzten Block zusammen, um unsere Schulübernahme zu planen. Ich hab‘s schon beschlossen. Du und ich und meine Mädchen werden die Herrschaft übernehmen. Ich bringe dich zu deiner ersten Stunde. Das ist zwei Häuser entfernt, also ein kleiner Walk.“
    „Musst du auch darüber?“
    „Nein, hierhin.“ Sie deutete mit dem Daumen auf einen Raum hinter uns.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr am Ende des Flurs. Wir hatten noch sechs Minuten, bis es zur Stunde läutete. „Kommst du dann nicht zu spät zu deinem Unterricht?“
    „Ja, aber mach dir deshalb keine Sorgen.“ Verschwörerisch grinsend hakte sie sich bei mir ein. „Das ist meine gute Tat des Tages. So habe ich was bei dir gut. Richtig, ich sammle Punkte. Frag die anderen. Es gibt in der ganzen Schule keinen Einzigen, der mir nicht einen Gefallen schuldet. Wirklich wahr.“
    So klein sie auch war, sie hatte kein Problem, sich den Weg freizukämpfen. Sie war außerdem nicht auf den Mund gefallen, wenn jemand was sagte oder tat, das ihr nicht gefiel. Dabei unterhielt sie sich angeregt mit mir und erklärte mir alles, was ich „zum Überleben“ brauchte.
    „Die ist eine Schlampe. Er spielt. Der ist süß, hätte sich vergangenes Jahr aber fast eine Überdosis verpasst, also Finger weg! Sie ist eine falsche Hexe, lügt und betrügt. Ja, genau, Trina, ich rede von dir!“, rief sie. „Übrigens“, sagte sie an mich gewandt, „Trina flucht, das ist trashig. Meine goldene Regel ist, niemals zu fluchen. Ich habe nämlich Klasse. Anders als Trina, die Schlampe von Birmingham.“ Den letzten Teil des Satzes rief sie wieder laut.
    Ich rechnete fast damit, dass die attraktive, aber etwas männlich wirkende Trina uns verfolgen und Kats Zähne mit ihren Fäusten Bekanntschaft machen lassen würde, aber sie stellte sich nur in Kampfpose auf und warf Kat einen Blick zu, der Rache versprach.
    Okay. Noch ein wichtiger Vorsatz: Versuche nie, Trina zu provozieren! Ihr Tanktop ließ etliche Tattoos und viel von ihren muskulösen Armen sehen. Ihr Haar war bis knapp über die Ohren kurz geschnitten, auf ihrem Nacken verliefen Narben, die aussahen, als stammten sie von Bissen.
    Und ich sollte unbedingt aufhören, meinen Hals zu verrenken, sonst würde ich mir eine Querschnittslähmung holen.
    „Der ist schwul, will‘s aber nicht zugeben“, fuhr Kat fort, die anderen zu beschreiben, als wäre nichts geschehen. „Also, am besten drüber hinwegsehen und nicht darauf ansprechen. Die Freundin von dem da drüben hat es in sich, er dagegen ist ziemlich beschränkt. Ach, und sie ist so rotzig, dass man ein Kleenex braucht, wenn man mit ihr redet. Tu so, als hätten sie die Pest, das ist besser für dich. Die da ist nicht direkt schlecht. Der ist … ätzend!“ Sie blieb ruckartig stehen, sodass ich ebenfalls anhalten musste. „Lach jetzt, als hätte ich irgendwas total Komisches von mir gegeben“, forderte sie mich auf.
    Lachen? Echt?

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