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Alice im Zombieland (German Edition)

Alice im Zombieland (German Edition)

Titel: Alice im Zombieland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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überzeugen, im nächsten Moment klappte ihr der Unterkiefer herunter.
    Ich konnte mich selbst auch nicht mehr beherrschen und drehte mich ebenfalls um. Was ich sah, erschütterte mich bis ins Mark. Ich war nicht die einzige Person, die heute einen tödlichen Blick erhalten hatte. Cole starrte Justin an, als wollte er ihn häuten und sich eine Bongo aus ihm basteln.
    „Das hat nichts mit mir zu tun“, krächzte ich. Das war unmöglich.
    Ein Teil von mir hoffte, dass es doch so war.

4. KAPITEL
    Was für ein verdammter, verdammter Unsinn!
    An diesem Abend saß ich auf dem Fensterbrett in meinem Zimmer und starrte in die Dunkelheit hinaus. Zu meiner Verwunderung hatten mich Cole und Mackenzie nicht mehr beachtet, kein Wort mehr mit mir gewechselt, auch sonst keiner von ihrer Truppe. Dieser Justin hatte sich ebenfalls nicht mehr bei mir sehen lassen. Sollte irgendjemand irgendetwas zu irgendjemandem über mich erzählt haben, so hatte ich davon jedenfalls nichts mitbekommen.
    Also hatte Mackenzie entweder von ihrem Vorsatz abgelassen, mir „eine kleine Lehre“, oder was immer sie mir zugedacht hatte, zu erteilen, oder jemand hatte sie daran gehindert. Cole? Aber das würde bedeuten, dass sie auf ihn hörte und ernst nahm, was er sagte - und dass er ihr befohlen hatte, mich in Ruhe zu lassen. Das konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen. Mir fiel kein einziger Grund ein, wieso er mich verteidigen sollte.
    Seufzend massierte ich mir die Schläfen, um die aufkommenden Kopfschmerzen zu vertreiben. Wenn ich nicht aufhörte, darüber nachzugrübeln, würde ich noch einen Hirnschlag bekommen. Es gab außerdem wichtigere Dinge zu bedenken. Ich hatte den Unterricht mit Kat zusammen beendet, war in den Bus eingestiegen - wieder mit eingezogenem Kopf - und hatte mich zu Hause in meinem Zimmer eingeschlossen. Nana und Pops hatten mich schließlich zu sich beordert, um sich zu erkundigen, wie mir meine neue Schule gefiel und ob ich irgendwelche Freundinnen gefunden hatte. Ich beantwortete die erste Frage vage mit „gut“ und die zweite mit „eine oder zwei, denke ich“. Schweigen breitete sich danach aus, und sie sahen mich an, als erwarteten sie von mir einen tagebuchähnlichen Bericht. Zum millionsten Mal an diesem Tag unangenehm berührt, machte ich den Fehler, ihnen von meiner Verspätung in der ersten Stunde und der Zurechtweisung durch Mr B zu erzählen. (Ehrlich, ich hatte seinen richtigen Namen schon wieder vergessen und mochte vor meinen Großeltern nicht zugeben, dass ich ihn zu Butthole umgetauft hatte.)
    Natürlich wollten sie als Nächstes wissen, ob sie die Direktorin anrufen und ihr erklären sollten, wie schwer das alles für mich sei und dass die Lehrer ein bisschen Rücksicht auf mich nehmen müssten. Wirklich nett von ihnen, doch das fiel in die Rubrik: niemals, nie, nie, nie. Ich glaube, dass ich sie mit meiner heftigen Antwort erstaunte, aber schließlich gaben sie nach. Auf keinen Fall wollte ich in der Schule als Jammerlappen bekannt werden.
    Jetzt, nachdem das Dinner gegessen und der Abwasch erledigt waren, lagen meine Großeltern in ihrem Bett und schliefen, sodass ich wieder mit mir allein sein konnte. Ein goldener Halbmond glitzerte am samtschwarzen Himmel, keine Wolken in Sicht, die blinkende Sternendecke breitete sich in alle Richtungen aus. Eine leichte Brise ließ die Zweige und Blätter tänzeln, was der ganzen Schönheit einen etwas gruseligen Touch gab.
    Wie jede Nacht seit meinem Einzug beobachtete die Umgebung, so angespannt wie ein Gummiband kurz vorm Zerreißen. Ich hoffte, einen Blick auf Bridezillazu erhaschen, die Monsterbraut mit dem totenkopfähnlichen Schädel. Kein Glück bisher.
    Da hockte ich nun kaum ein, zwei Stunden und gähnte bereits. Die Erschöpfung drückte auf meine Schultern, doch ich war entschlossen, wach zu bleiben. Ich hatte fest vor, unwiderlegbare Beweise für oder gegen die Existenz dieser Kreaturen zu liefern.
    Einige Dinge fielen mir im Laufe dieser spätnächtlichen Episoden auf: Bridezilla erschien nicht jede Nacht. Sie zeigte sich etwa alle sieben bis vierzehn Tage. Ich machte mir Notizen, weil ich vermutete, sie käme nur während bestimmter Mondphasen heraus, aber nein. Der Mond hatte mit ihrem Erscheinen nichts zu tun, es schien in überhaupt keinem Zusammenhang mit irgendetwas zu stehen. Selbst wenn ich sie nicht sah, blieb trotzdem immer das Gefühl, als würde sie - oder irgendjemand - mich beobachten.
    Das war vermutlich meine Paranoia. Ich konnte

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