Alice im Zombieland (German Edition)
ich diese Frage für mich mit Nein beantwortet. Nach den Zombies … hatte ich meine Meinung geändert, wie ich feststellte. Ich wäre fast gestorben. Ich wusste nicht, wie viel Zeit mir noch blieb. Solange ich die Gelegenheit dazu hatte, sollte ich mein Leben voll auskosten.
Cole hatte mehr Erfahrung, ja, und er war ein ziemlich autoritärer Typ, vor dem ich mich ständig behaupten musste. Und okay, der Gedanke, mit ihm zusammen zu sein, machte mir genauso Angst, wie er mich faszinierte. Falls er mich mochte, würde ich trotzdem mit ihm losziehen. Ich hatte genug davon, mein Leben von Angst dirigieren zu lassen.
Auf keinen Fall würde ich den Zombies einen Gefallen tun.
Wenn Cole mich nicht wollte, na gut. Ich würde es schon überstehen. Sicher, ich würde vielleicht ein paar Tage deshalb heulen (räusper, ein paar Wochen, räusper), aber ich würde es überleben. Er war ja nicht alles im Leben. Oder?
Stöhnend stand ich auf, bürstete mir das Haar, putzte mir die Zähne und zog mich um. Ich schickte Kat schnell eine Mail und versprach, die Details später zu liefern, dann sandte ich Justin eine etwas sorgfältiger durchdachte SMS: Wie wäre es um acht?
Es blieb mir nicht mehr genug von meinen zehn Minuten übrig, um auf die Antworten zu warten, also machte ich mich auf in die Küche zum Mittagessen. Auf dem Menüplan standen heute Truthahnsandwich und Pommes. Kaum stieg mir das Aroma in die Nase, wurde aus mir ein gieriges Monster, mir lief das Wasser im Mund zusammen, und mein Magen grummelte.
Ich verschlang meine Portion, ohne zwischendurch Luft zu holen.
„Wow!“, sagte Pops und starrte mich vom Platz mir gegenüber an, als wären mir gerade Hörner gewachsen. „Du hast uns nie gesagt, dass du so ein Sandwichfan bist.“
„Ich kann heute zum Abendessen Schinken-Käse-Sandwich machen“, sagte Nana und runzelte plötzlich die Stirn. „Was ist denn mit deinen Händen und Gelenken passiert?“
So graziös wie möglich wischte ich mir den Senf von der Oberlippe. „Meine Hände?“ Ich betrachtete die Schnitte und blauen Flecke und die Schwellungen und hoffte inständig, dass ich ruhiger aussah, als ich mich im Augenblick fühlte. „Ach, das. Ich hab einen Sturz gebaut.“ Wieder die Wahrheit, die nicht wirklich die Wahrheit war.
„Sieht aus, als hättest du jemanden verprügelt“, sagte Pops und runzelte nun ebenfalls die Stirn.
„Er sollte es wissen.“ Nana nickte zustimmend. „Dein Großvater war in seiner Jugend Boxer. So einen sexy Burschen habe ich nie wieder gesehen, das muss ich dir sagen. Er trug diese kurzen, knappen Shorts, und der Schweiß tropfte ihm immer auf seine behaarte Brust.“
Igitt!
Sie tauschten einen liebevollen Blick, bevor Pops mich zu einer Antwort drängte.
„Ali?“
„Ach, also. Hm. Ich bin gefallen. Außerdem, ich habe mich heute Abend verabredet. Na ja, es ist keine richtige Verabredung, wir gehen nur als Freunde aus.“ Wenn sie sich damit nicht ablenken ließen, wüsste ich nicht, was ich tun sollte. „Ein Junge aus meiner Schule.“
„Eine Verabredung?“ Pops zwirbelte an einer seiner buschigen silbrigen Augenbrauen herum. „Wohin bringt er dich denn? Wann wirst du wieder zu Hause sein?“
„Wenn er nun Sex mit dir haben will?“, sprang Nana ebenfalls mit ein. „Hat deine Mutter mit dir über Sex gesprochen?“
Oh nein. Nicht dieses Aufklärungsding. Bitte nicht über Sex diskutieren .„Ja, Mom hat mit mir geredet.“ Weiter geht‘s. „Ein Mädchen aus unserer Schule, Reeve, hat einen Pool, und eine Gruppe von uns trifft sich da, um ein bisschen herumzuhängen. Ich habe sie durch Kat kennengelernt. Ich verspreche euch, ich werde mit niemandem Sex haben.“ Es war mir mehr als peinlich, ihnen so etwas zu sagen.
Und wisst ihr noch was? Nach allem, was in der vergangenen Nacht passiert war, kam es mir ziemlich merkwürdig vor, mit meinen Großeltern Mittag zu essen und ein Gespräch zu führen, das vermutlich Tausende von Teenagern mit ihren Familien hatten.
„Reeve.“ Pops verzog die Lippen. „Das klingt wie ein ausgedachter Name. Was genau wird denn da für Bambule auf der Party ablaufen? Sind die Eltern auch da?“
Dieser anbetungswürdige Mann wieder mit seiner schrecklichen Umgangssprache. „Wir werden schwimmen, quatschen, wahrscheinlich Videogames spielen und Tischtennis“, erwiderte ich, ohne auf die Sache mit den Eltern einzugehen. Ich hatte nichts über sie gehört, glaubte aber, die Frage mit einem dicken fetten Nein
Weitere Kostenlose Bücher