Alice im Zombieland (German Edition)
und wohin es geführt hätte.
Egal, wie die Antwort lauten mochte, ein Glücksgefühl durchströmte mich. Alles, was wir bisher gesehen hatten, war in irgendeiner Form eingetroffen. Das bedeutete, Cole war noch nicht mit mir fertig. Wir würden in einem Garten liegen, uns berühren und reden und … was auch immer.
„Lass uns ins Haus gehen, bevor ich irgendwas mache, das ich später bereue“, murmelte er und schob mich zur Tür.
„Zum Beispiel?“
„Kann ich nicht sagen. So, wie ich dich kenne, würdest du Reißaus nehmen.“
Ehe er die Glastür öffnen konnte, glotzten zwei Jungen heraus, die ich nicht kannte. Sie grinsten mich anzüglich an und machten blöde Bemerkungen über meinen Mund und eine Party in ihrer Hose. Als ihr Blick auf Cole fiel, blieben ihnen ihre Kommentare in der Kehle stecken. Sie runzelten die Stirn und zogen sich zurück, alle Farbe wich aus ihrem Gesicht.
„Du hast nicht gelogen, als du sagtest, dass alle Angst vor dir hätten“, bemerkte ich.
„Das stimmt, und das ist auch gut so. Niemand stellt mir irgendwelche Fragen zu dem, was ich mache. Sie erwarten einfach das Schlimmste und halten sich von mir fern. Das solltest du dir zum Vorbild nehmen.“
„Ha! Ich habe keine Angst vor dir und werde auch in Zukunft keine haben.“ Ich würde nicht zugeben, dass ich mich anfangs tatsächlich vor ihm gefürchtet hatte.
„Das sagst du ständig, aber ich werde weiter versuchen, deine Meinung zu ändern.“
Cole hielt mir die Tür auf, und ich schwebte ins Haus. „Mit diesen tödlichen Manieren?“, fragte ich und schnurrte fast wie eine Katze. „Viel Erfolg!“
„Sehr komisch.“
Aus den Lautsprecherboxen an der Decke dröhnte Musik; Stimmengewirr und Gelächter vermischten sich zu einem chaotischen Soundtrack.
Teenager schlenderten umher, tranken aus roten Plastikbechern, ein paar riefen „Go Tigers!“, den Schulslogan. Einige waren offenbar daran interessiert, sich zu unterhalten, andere wiederum hatten Besseres vor und machten in den dunklen Ecken herum. Ich konnte Justin im Gedrängel nicht sehen, aber ich erkannte sofort, dass in diesem Raum mehr Brüste und Schenkel präsentiert wurden als im Kentucky Fried Chicken. Tops gingen eher als BHs durch und Röcke und Shorts schienen nur ein Vorwand zu sein. Mit meinem pinkfarbenen Tanktop und der Jeans kam ich mir vor wie in einer Burka. Das dürfte jedoch kaum der Grund dafür sein, dass die Mädchen mich ziemlich angewidert ansahen.
Vermutlich irrte ich mich. Allerdings, was genauso merkwürdig war, die Jungen konnten gar nicht aufhören, mich anzuglotzen, die meisten auf so anzügliche, dreiste Art wie die beiden Typen an der Tür. Ich überprüfte zum wiederholten Mal den Reißverschluss meiner Jeans, um sicherzugehen, dass mein Slip nicht rausblitzte (tat er nicht).
„Nimm dich vor Schlangen in Acht“, warnte mich Cole und wandte sich von mir ab.
Er wollte mich stehen lassen, doch ich packte ihn am Handgelenk und hielt ihn zurück. „Sag mir wenigstens, was Justin getan hat.“
„Nein, darüber rede ich hier nicht.“ Er sah betont auf meine Hand.
O-kay. Ich ließ ihn los. „Wer läuft jetzt weg?“
Die Bemerkung wirkte. Er blieb neben mir. Einen Moment standen wir schweigend da, schließlich rieb er sich den Nacken und grummelte: „Willst du tanzen?“
!„So, wie du drauf bist?“ Und nach dem, was beim letzten Mal passiert war, als wir in der Öffentlichkeit getanzt hatten? Nein. Das war allerdings nicht das Wort, das aus meinem Mund kam. „Ja.“
Ich hätte weiter nach Justin suchen sollen. Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass Cole mich mitten ins Getümmel zog, doch so war es. Alle tanzten solo und ziemlich schnell, aber er zog mich an sich und begann, sich langsam mit mir zu wiegen.
Das war der Abend, an dem ich so tun wollte, als hätte ich null Probleme, und ich beschloss, das durchzuziehen.
„Wann musst du zu Hause sein?“, fragte er mich.
„Halb eins. Warum?“
„Nur so.“
Für einen Augenblick überlegte ich, ob ich meinen Kopf an seine Schulter lehnen sollte oder nicht. Überlegte, ob ich meine Hände um seinen Nacken legen, mit seinem Haar spielen, ihm tief und hintergründig in die Augen blicken sollte. Ich weiß nicht, was ich tatsächlich tat, während ich darüber nachgrübelte.
„Entspann dich. Ich werde dich nicht beißen“, sagte er. „Jedenfalls nicht heute Nacht.“
„Sehr komisch.“
„Macht hier jemand Witze?“
Ja, er. Musste er doch. Schließlich legte ich
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