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Alicia

Alicia

Titel: Alicia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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zugegen ist. «
    Alicia funkelte die Alte an: »Du fürchtest um den Hund und nicht um mich? Hat denn jeder mich verlassen? Rab bleibt hier. «
    »Ihr tut Euch nur selbst leid. Sobald es vorbei ist, werdet Ihr Euch nicht mehr so schlecht fühlen. « Sie verstummte, weil plötzlich die Tür aufflog und Stephen hereinstürmte.
    »Geht, Morag«, sagte er, ganz außer Atem, »geht rasch! Sie werden wütend sein, wenn sie entdecken, daß ich mich heimlich entfernt habe. Doch ich kann sie nicht mehr ertragen. Und ich mochte nicht mehr zuhören, wie sie über Alicia reden. Zur Hölle mit ihnen! «
    Morag grinste und legte ihre Hand auf seinen Arm. »Ihr seid ein guter Junge. « Sie lehnte sich vor und wisperte: »Seid vor dem Hund auf der Hut. « Sie tätschelte noch einmal seinen Arm, ehe sie zur Tür ging und diese hinter sich schloß.
    Stephen drehte sich Alicia zu und lächelte. Sie saß aufrecht im Bett. Ihre schwarzen Haare fielen in üppigen Wellen über das weiße Bettuch, das sie bis zum Kinn hochgezogen hatte. Ihre Knöchel waren so weiß wie ihr Gesicht.
    Stephen ließ sich schwer auf den Bettrand fallen und zog Jackett und Wams aus. Er streifte seine Schuhe von den Füßen und knöpfte das Hemd auf, ehe er sagte: »Es tut mir leid, daß es bei unserer Hochzeit nicht festlicher zuging. Aber da Sir Thomas’ Haus so nahe an der Grenze liegt, kommen Frauen nur selten hierher zu Besuch. «
    Er schwieg, als Fäuste gegen die Tür hämmerten.
    »Das ist nicht fair, Stephen! « grölten Männerstimmen. »Wir wollen die Braut sehen! Du hast sie ja ein ganzes Leben für dich. «
    Stephen stand auf und drehte sich seiner Frau zu, während er sein Schwert abgurtete und den Dolch dazulegte. »Sie werden sich gleich wieder entfernen. Sie sind zu betrunken, um Schaden anrichten zu können. «
    Als er sich nackt ausgezogen hatte, schlüpfte er unter das Bettuch an ihre Seite. Er lächelte, weil sie mit glasigen Augen vor sich hinstarrte. Er streckte die Hand aus und berührte ihre Wange. »Bin ich so schrecklich, daß du nicht einmal meinen Anblick ertragen kannst? «
    Da kam plötzlich Leben in sie. Sie sprang aus dem Bett und nahm die Bettdecke mit. Sie wich bis zur Wand, und ein aufgeschreckter Rab stellte sich schützend vor sie. Sie starrte auf Stephen, der vor ihr im Bett lag. Sein nackter Körper, seine muskulösen Beine, die mit hellblonden Haaren bedeckt waren, sahen seltsam verwundbar aus. Seine Brust war noch breiter, als sie im bekleideten Zustand gewirkt hatte. »Rühr mich nicht an! « zischelte sie leise.
    Langsam und mit großer Geduld schwang Stephen sich auf ihre Seite des Bettes hinüber. Sie sah ihm an, daß er ihren Ausbruch nur für ein kleines Ärgernis hielt. Er ging an ihr vorbei zum Tisch, wo ein Becher neben einer Schale mit Früchten stand. Er goß aus einer Kanne Wein in den Becher. »Hier«, sagte er und reichte ihr den Becher, »trink das und beruhige dich wieder. «
    Sie schlug ihm den Becher aus der Hand. »Ich werde nicht dulden, daß du mich anfaßt! «
    »Alicia, du bist doch nur nervös. Jede Braut hat beim ersten Mal Angst. «
    »Erstes Mal? « wiederholte sie mit schriller Stimme. »Du glaubst, es wäre für mich das erste Mal? Ich habe mit dem halben Klan geschlafen. Ich will nur nicht, daß ein schmutziger Engländer mich berührt! «
    Stephen verlor nicht die Geduld mit ihr. »Ich weiß so gut wie du, daß das eine Lüge ist. Du wärst nicht so entsetzt, wenn du schon einmal mit einem Mann geschlafen hättest. Und nun entspanne dich. Du machst doch alles nur noch schlimmer. Und was willst du damit eigentlich erreichen? «
    Sie verabscheute seine selbstgefällige Überzeugung, daß sie machtlos gegen ihn wäre. Sie haßte alles an ihm. Selbst nackt strahlte er noch ein Gefühl der Macht aus. Alicia erwiderte sein Lächeln, denn sie hatte etwas, das ihm das Lächeln von seinem Gesicht wischen würde.
    »Rab! « befahl sie, »faß! «
    Der riesige Hund zögerte nur einen winzigen Augenblick, ehe er mit einem mächtigen Satz auf Stephens Hals lossprang.
    Stephen bewegte sich zur Seite. Seine Reaktionen waren noch schneller als die des Hundes. Als der Wolfshund mit knurrend entblößten Fangzähnen ihm entgegenflog, schlug er mit der Faust seitlich gegen den kantigen Schädel der Kreatur. Rabs Sprung wurde in eine andere Richtung gelenkt. Er prallte wuchtig gegen die Wand und rutschte dann als Fleischmasse auf den Boden.
    »Rab! « schrie Alicia, ließ die Bettdecke fallen und eilte ihrem

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